Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
bereits unterlaufen. Vielleicht handelte es sich genau darum, sich darauf zu verlassen, Sen Dunsidan beeinflussen zu können.
Es ging auf den hinteren Teil des Lagers zu, zu dem Sumpf, den es in der Nacht nach der Ankunft aus Arishaig entdeckt hatte. Sen Dunsidan glaubte, Iridia sei irgendwo im großen Föderationslager untergekommen, aber das Moric wollte mit den Menschen und der Weise, wie sie wohnten, nichts zu tun haben. Voller Liebe dachte es an seine Heimat in den Sümpfen am Brockenthrog-Wehr in der Welt von Jarka Ruus, an den Dunst und den Gestank und den Duft von Aas. Diese Welt war einfach so steril und sauber. Das würde sich ändern, wenn die Dämonen sie erobert hatten.
Tief in Gedanken versunken wie es war, achtete es wenig auf seine Umgebung, bis sich der Pfeil in seinen Hals bohrte.
Das Moric wurde langsamer, spürte das Brennen des Giftes, das in sein Fleisch eindrang. Sollte dieses Gift es töten oder lediglich betäuben? Die Angreifer lösten sich aus den Schatten und kamen mit gezogenen Messern in geduckter Kampfhaltung auf es zu. Offensichtlich waren sie entschlossen, es umzubringen. Oder genauer gesagt, Iridia Eleri umzubringen. Auf die mussten sie es abgesehen haben.
Das Moric drehte sich langsam um und zählte die Gegner. Vier insgesamt, stämmig und in schwarze Roben gekleidet.
Zwerge vielleicht. Meuchelmörder, gleichgültig von welcher Rasse. Aber sie hatten ihr Opfer unterschätzt. Sie wollten einen Menschen töten. Doch unglücklicherweise waren sie auf einen Dämonen gestoßen.
Das Moric wartete, bis sie näher kamen, und verriet ihnen nicht, dass ihm dieses Gift nichts anhaben konnte. Als der Erste es von hinten mit dem Messer attackierte, fuhr das Moric rasch herum, packte den Arm des Angreifers und riss ihn aus dem Gelenk. Der Angreifer brüllte, ging zu Boden und wälzte sich dort hin und her. Das Moric überließ ihn sich selbst, wandte sich dem nächsten zu und schnappte ihn sich, weil dieser einen Moment zu lange zögerte. Die Finger des Moric krallten sich fest in die Falten des Mantels, und der Dämon riss den Angreifer von den Füßen und brach ihm das Genick mit einem Krachen, das an das Knacken von trockenem Holz erinnerte. Die anderen beiden waren mutig - oder vielleicht dumm - und flohen nicht, sondern griffen das Moric gemeinsam von zwei Seiten an. Mitleid erregend und töricht. Der Dämon riss dem einen die Haut vom Gesicht und zerschmetterte dem zweiten den Schädel, und die Angelegenheit war vorüber, ehe sie recht begonnen hatte. Ein rascher Blick in die Runde verriet ihm, dass keine weiteren Angreifer im Dunkeln lauerten und dass man diese vier für ausreichend gehalten hatte, die Aufgabe auszuführen. Das Moric zog den Angreifer mit dem verstümmelten Gesicht auf die Beine. Der lebte noch, wenn auch nur kaum, und das Moric leckte ihm das Blut von der Wunde. Süß. Es leckte erneut, dann brach es dem Mann das Genick und ließ die Leiche fallen. Einen nach dem anderen ging es die Übrigen durch und machte ihnen ein Ende, wenn sie noch nicht tot waren.
Dann nahm es sich einen Moment Zeit und schaute nach, zu welcher Rasse sie gehörten. Zu seiner Überraschung handelte es sich um Gnomen.
Gnomen. Wer würde Gnomen schicken, um Iridia Eleri zu töten? Die Antwort lag auf der Hand. Shadea a'Ru hatte es für nicht tolerierbar gehalten, dass Iridia in Arishaig war und in Diensten von Sen Dunsidan stand, und dementsprechend die Sache in Angriff genommen. Die Männer mussten für ihre Aufgabe gut geeignet gewesen sein, sonst hätte die Ard Rhys sie nicht gesandt. Schade nur für Shadea, weil sie nicht begriffen hatte, dass Iridia längst tot war und sie es mit einem ganz anderen Wesen zu tun hatte.
Aber Shadea war keine Närrin. Sie würde vom Scheitern ihrer Meuchelmörder erfahren und sich aufmerksamer den tatsächlichen Vorgängen widmen. Längst hatte sie Verdacht geschöpft, was Iridias Verhältnis zum Premierminister anging. Bald würde sie herausfinden, dass irgendetwas nicht stimmte. Dann würde sie einen weiteren Versuch unternehmen, vielleicht sogar persönlich. Das Moric hatte keine Angst vor ihr, aber es wollte nicht in eine Druidenfehde verwickelt werden, die nichts mit dem eigentlichen Zweck seiner Anwesenheit in dieser erbärmlichen Welt zu tun hatte. Es musste also, so entschied es, während es sich von den Toten entfernte, diesem Unfug ein Ende machen. Seine Tarnung hatte ihm gute Dienste geleistet, wurde jedoch allmählich zur Belastung. Bei seinen
Weitere Kostenlose Bücher