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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Kammer auf der ansonsten glatten Oberfläche des Scrye-Wassers eine Störung, die auf unerlaubte Benutzung von Magie hindeutete. Er beugte sich vor, während sich das Wasserkräuseln ausbreitete, und wollte sichergehen, was er sah.
    Die Quelle der Störung war der Druidenkeep.
    Er dachte einen Moment lang darüber nach, was das bedeuten mochte. In Paranor wurde häufig Magie verwendet, daher waren solche Störungen nicht ungewöhnlich. Dennoch deutete dieses Kräuseln auf eine mächtigere Magie hin, als sie normalerweise beschworen wurde. Darüber sollte er eigentlich Bericht erstatten. Doch musste er dann Shadea a'Ru aufsuchen, was niemand zurzeit besonders gern tat.
    Er ließ sich das Vorkommnis durch den Kopf gehen. Es war möglich, dass die Ard Rhys über diese Anwendung Bescheid wusste. Vielleicht hatte sie die Magie sogar selbst beschworen. Der wachhabende Druide wollte sich ihr nicht aufdrängen, wenn er nicht willkommen war. Diskretion war angeraten, wo Paranor und der Orden betroffen waren - besonders bei jenen, die nur dienten. Aufmerksamkeit auf sich zu lenken war nicht weise. Andere waren bereits wegen kleinerer Vergehen aus dem Keep verschwunden. Außerdem, welche Magie konnte innerhalb dieser Mauern schon beschworen werden, von der die Verantwortlichen nichts wussten? Kurz dachte er noch über die Sache nach, dann ging er zu seinem Stuhl zurück und setzte seine Wache fort.

Einundzwanzig
    Die Dämmerung zeigte sich als schwacher Schimmer im Osten, als Penderrin Ohmsford aus dem Schlaf erwachte und aus seinem Unterschlupf in die graue, dunstige Dunkelheit des neuen Tages schaute. Nebel hing in Schwaden über dem Land. Wolken verhüllten den Himmel, eine dichte, trübe Decke, die von Horizont zu Horizont einen Baldachin bildete und sich weigerte, die Sonne durchzulassen. Es herrschte Windstille, in der Luft lagen unangenehme Gerüche, die Landschaft wirkte im bleichen ersten Licht öde und kalt. Der nächtliche Regen hatte aufgehört und dunkle Flecken auf der kahlen Erde und den Felsen hinterlassen. Der Drache befand sich noch immer dort, wo er die ganze Nacht gelegen hatte, wie eine Mauer vor Pens Unterschlupf.
    Nur jetzt schlief er.
    Pen starrte ihn einen Moment lang an und konnte es nicht glauben. Ja, der Drache schlief, hatte die Augen geschlossen, und seine riesige hornverkrustete Schnauze ruhte bequem auf den wagenradgroßen Füßen. Aus dem Maul kam ein gleichmäßiges Schnarchen, und die Nüstern blähten sich in regelmäßigen Intervallen, wenn das Ungeheuer ein- und ausatmete.
    Pen wartete eine Weile, um ganz sicherzugehen, dann erhob er sich vorsichtig, wickelte den Mantel dicht um sich und packte den Dunkelstab fest mit einer Hand. Zu seiner Linken gab es einen schmalen Durchlass, der an dem ausgestreckten Kopf des Drachen vorbeiführte, obwohl Pen entsetzlich dicht an Zähnen und Klauen entlang musste. Immerhin bot sich nun ein Fluchtweg. Pen musste sich nur sehr leise bewegen. Und er brauchte ein wenig Glück. Er holte tief Luft, verließ seinen Unterschlupf und trat in die trübe Dämmerung hinaus.
    Sofort ging eines der schuppigen Lider nach oben, und das gelbe Drachenauge darunter starrte ihn an.
    Pen erstarrte und wartete, ob das Auge vielleicht, nur vielleicht, seine Flucht übersah und sich wieder schloss. Doch es fixierte ihn und bewegte sich nicht. Pen beobachtete es noch ein paar Augenblicke lang, überlegte hin und her, ob er weitergehen sollte, und zog sich dann langsam wieder in seinen Unterschlupf zurück.
    So weit dazu.
    Er setzte sich und sah den Drachen lange Zeit an. Pen war so hungrig, dass er seinen Magen knurren hörte. Er war mit den Nerven am Ende, und die Hoffnung darauf, seine Tante zu finden, schwand mehr und mehr. Irgendwie musste er an diesem Ungeheuer vorbei. Keinesfalls wollte er es hinnehmen, einen weiteren Tag in diesen Felsen gefangen zu sein.
    Verzweifelt schloss er die Augen. Wurde dieser Drache denn niemals hungrig? Warum ging er nicht los und suchte sich etwas zu fressen?
    Natürlich könnte es sein, dass Drachen nicht so oft fressen mussten, überlegte er sich. Vielleicht brauchten sie nur einmal die Woche Nahrung wie die Moorkatzen in den Vier Ländern. Oder er hatte gerade gefressen, bevor er Pen gefunden hatte. Möglicherweise wollte er gar nicht fressen, solange er Pen als Unterhaltung hatte. »Verschwinde hier!«, brüllte er niedergeschlagen.
    Der Drache rührte sich nicht, blinzelte nicht einmal.
    Aber die Runen auf dem Dunkelstab begannen wild

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