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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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erwartet, sondern praktisch unkontrollierbar. Es war nicht nur zutage getreten, weil es von ihr gerufen wurde und ihre Wünsche erfüllen wollte. Es war geradezu aus ihr hervorgebrochen, wild und zerstörerisch, und sie hatte es nicht zurückhalten können. Seit über vierzig Jahren lebte sie mit dem Wunschlied, und sie hatte bereits vor ihrer Verbannung in die Verfemung gewusst, was sie davon zu erwarten hatte. Aber das hatte sich geändert. Die Magie fühlte sich anders an, war gar nicht mehr wieder zu erkennen. Wie ein fremdes Wesen lebte sie in ihr, bedrohte sie und erzeugte zum ersten Mal seit Jahren Angst. Am meisten fürchtete sie, dass die Magie sich so entwickelt hatte, weil sie an diesem Ort war, und dass diese Veränderung sie in ein Wesen verwandeln könnte, das mehr in die Verfemung als in ihre eigene Welt gehörte.
    Nur, wie konnte sie diesen Prozess aufhalten?
    Weka Dart hatte für sie vermutlich so viel getan, wie er konnte. Ob nun geschwächt oder nicht, sie war diejenige mit der Magie. Wenn sie in eine Ecke gedrängt wurden, wäre sie es, die ihnen das Leben retten konnte. Die Jagd auf sie hatte vermutlich längst begonnen, und sie würde erst enden, wenn sie die Verfemung verlassen hatte oder tot war.
    Wachsam marschierten sie durch die Tunnel unter dem Kraal-Reich, und nach nicht allzu langer Zeit bemerkte sie einen schwachen Lichtschein in der Dunkelheit vor ihnen. Binnen weniger Minuten hatten sie eine Spalte im Gebirgsfels erreicht, die in den wolkenverhangenen Dunst des Pashanons führte.
    Schweigend standen sie einen Moment lang da und schauten hinaus auf das weite Sumpfland, in dem riesige Grasbüsche und Dutzende von Tümpeln zu sehen waren. Das Wasser war mit grünem Schleim überzogen und roch nach Fäulnis. Insekten brummten und zirpten überall, Fliegen- und Mückenschwärme schwebten über dem Wasser, und lautlos glitten Schlangen durch die Schatten. Das Sumpf land breitete sich meilenweit in alle Richtungen aus. Grianne schüttelte angewidert den Kopf. »Wie kommen wir da durch?«
    Weka Dart sah sie an und entblößte die Zähne. Seine Augen funkelten. »Folge mir, Grianne mit der wundersamen Magie, und ich werde es dir zeigen.«
    Ohne weiteres Zögern ging er hinaus in den Sumpf. Sie folgte ihm, nicht ohne Bedenken und nicht sicher, ob sie seinem Urteil trauen sollte. Aber sie wollte auch nicht zurückbleiben. Der Ulk Bog schien zu wissen, was er tat. Obwohl das dunstige Licht bleich und trügerisch war, wählte er seinen Weg, ohne zu zögern. Hin und wieder änderte er mitten im Schritt die Richtung. Mehr als einmal kehrte er ganz um und murmelte etwas über Hindernisse, die früher nicht da gewesen waren, nicht hergehörten und einfach nur aufgetaucht waren, damit er sich darüber ärgerte. Wenn eine Schlange seinen Weg kreuzte, was mehr als einmal geschah, bückte er sich, packte sie und schleuderte sie zur Seite. Offensichtlich hatte er vor den Reptilienwesen keine Angst. Auch die Wolken von Insekten störten ihn wenig. Er schnappte mit der Zunge nach ihnen und atmete prustend aus, um sie aus der Nase zu bekommen. Aus Ekel vor ihrer Umgebung hielt sich Grianne den Ärmel vor Mund und Nase und senkte den Kopf so weit wie möglich, ohne dabei den Ulk Bog aus den Augen zu verlieren. Der Geruch von Tod durchdrang die Luft; Grianne spürte, wie sich Übelkeit in ihr breit machte. Sie nutzte die Magie des Wunschliedes ein wenig, um sich dagegen zu wehren - nicht so stark, dass sie sich irgendwelchen Verfolgern offenbarte, aber genug, damit ihr die Fäulnis nicht so sehr zusetzte. Immer wieder schaute sie sich nach allen Seiten um und suchte nach Bewegungen. Doch ließ nichts darauf schließen, dass sie verfolgt wurden, und langsam fragte sie sich, ob gar keine Hetzjagd stattfand. Der tote Goblin musste zwar eigentlich beim Wachwechsel entdeckt worden sein, immerhin bestand jedoch die Möglichkeit, dass man sie nicht verfolgte. Vielleicht beschränkte man die Suche zunächst auf den Bereich innerhalb der Mauern des Kraal-Reiches und hatte sie noch nicht auf den Pashanon ausgedehnt. Natürlich würde man sie, sobald das geschah, hier im offenen Gelände ziemlich schnell finden.
    »Gibt es hier irgendwo eine Stelle, wo wir uns verstecken können?«, fragte sie Weka Dart und beeilte sich, ihn einzuholen, während er wie ein Aal durch den Sumpf glitt.
    Er warf ihr einen gereizten Blick zu, verzog das wilde Gesicht vor Konzentration und atmete schnell und schwer. »Eine Stelle zum

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