Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
kalten Kammer zu sagen haben. Anschließend kommst du zu mir und erstattest Bericht.«
Ohne ein weiteres Wort ging er hinaus. Sie schaute ihm einen Moment hinterher und überlegte, was sie tun sollte. Natürlich würde sie das Triagenel selbst überprüfen. Auf Traunt Rowan verließ sie sich nicht. Ihre eigene Magie war stärker; sie würde auf kleinste Feinheiten reagieren. Auf jeden Fall wollte sie sich bei keiner wichtigen Angelegenheit mehr auf andere verlassen -auch nicht auf ihre Verbündeten. Vielleicht gerade nicht auf ihre Verbündeten. Sie hatten ihr in letzter Zeit keine besondere Verlässlichkeit demonstriert.
Und auch auf niemand anderen, dachte sie, als sie sich plötzlich an Iridia erinnerte.
Sie nahm sich einen Augenblick Zeit, um über das Verschwinden der Meuchelmörder nachzudenken, die sie nach Arishaig geschickt hatte, um sich der Zauberin zu entledigen. Diese Gnomen waren ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt, was auf ihr Scheitern hindeutete. Iridia war gefährlich, sie war die Beste unter denjenigen gewesen, die sich mit ihr gegen Grianne Ohmsford verbündet hatten, aber die Männer, die sie ausgesandt hatte, um sie zu töten, hätten für die Aufgabe genügen sollen.
Sie schüttelte den Kopf. Früher oder später würde sie sich persönlich mit Iridia befassen müssen. Vielleicht auch mit Sen Dunsidan. Es wäre besser, wenn sie die beiden los wäre. Sollte sich die Föderation doch einen neuen Premierminister suchen. Sie würde es darauf ankommen lassen. Sen Dunsidan machte mehr Schwierigkeiten, als er wert war.
Im Moment jedoch musste sie zunächst herausfinden, ob die kleine Elessedil noch in Paranor war.
Sie zog die dunkle Robe zusammen, ging hinaus und machte sich zum Schlafgemach der Ard Rhys auf.
Khyber brauchte eine Weile, bis sie herausgefunden hatte, wie sie die Clipps außer Gefecht setzen konnte, doch am Ende gelang es ihr. Sie maskierte sie mit ihrer eigenen Magie, einer hauchdünnen Decke, die ihre Fähigkeit, Eindringlinge in dem Gang zu erkennen, behinderte und die Clipps unschädlich machte. Dazu benutzte sie eine kleine Magie, die allerdings stark genug war, um mehrere Tage zu halten. Das sollte genügen, entschied sie. Es musste genügen.
Danach schlief sie erneut ein, was sie zwar nicht wollte, woran sie jedoch nichts ändern konnte; sie war so erschöpft, dass sie nur die Augen einen Moment lang ausruhen wollte, und das reichte, um sie in Tiefschlaf fallen zu lassen. Als sie erwachte, fühlte sie sich ein wenig besser, obwohl die Wunde weiterhin brannte und ihr Gesicht heiß und verspannt war. Den nochmaligen Einsatz von Heilmagie durfte sie nicht riskieren, ja, sie durfte nichts riskieren, was sie verraten könnte, es sei denn, es geschah, um Pen und Grianne zu helfen, und sie gab ihr Bestes, um ihre Gedanken von dem Schmerz auf diese Aufgabe zu lenken.
Sie ging den Gang weiter, hielt aufmerksam nach Fallen Ausschau und erreichte die Tür am Ende. Dort sah sie das schwache Glühen der Magie des Triagenels in den Ritzen der Tür, ein ekelhaftes Grün, das wie eine Rasierklinge durch die Dunkelheit schnitt. Sie kauerte sich in der Finsternis hin und betrachtete die Tür einen Moment, dann schob sie sich langsam vor, bis sie dicht genug war, um das Licht zu berühren. Das tat sie jedoch nicht; manche Magie konnte Störungen übermitteln, die so schwach waren wie eine Berührung mit den Fingerspitzen. Während sie also vor der Tür saß, versuchte sie, sich ihre nächsten Schritte zu überlegen.
Pen und die Ard Rhys zu warnen, nachdem sie wieder in Paranor eingetroffen wären, brachte ihr nichts ein. Die Falle würde bis dahin zugeschnappt haben, und die beiden wären Gefangene. Trotzdem konnte man ihnen dann vielleicht noch helfen, aber eins wusste sie: Ihr fehlte die notwendige Magie, um sie selbstständig zu befreien. Was auch immer sie also unternahm, es musste vor ihrer Rückkehr geschehen.
Demnach durfte sie sich nicht leisten zu warten, da sie keine Ahnung hatte, wie viel Zeit ihr noch blieb. Und aus diesem Grund musste sie bald handeln.
Aber wie?
Die einzige ernst zu nehmende Magie, über die sie verfügte, waren die Elfensteine. Wenn sie die jedoch benutzte, würde sie sich damit im gleichen Augenblick verraten haben. Dann geriete sie wieder in Gefangenschaft, und Shadea a'Ru und ihre Verbündeten würden das Triagenel einfach neu errichten. Außerdem dienten die Elfensteine nur zwei Zwecken - dem Aufspüren von Verborgenem und der Verteidigung gegen
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