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Die Maori-Prinzessin

Die Maori-Prinzessin

Titel: Die Maori-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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gestiftet, um den maßgeblichen Architekten für das neue Daily Telegraph Building, Daniel Thomas, und die für die Gestaltung des Innenraums verantwortliche Eva Clarke auszuzeichnen. Dieser Preis sollte in einer Feierstunde anlässlich des zweiten Jahrestages des furchtbaren Erdbebens übergeben werden.
    Eva war wahnsinnig stolz, und dennoch war ihr ein wenig mulmig zumute. Immer noch saß ihr die Angst im Nacken, dass irgendjemand ihren Betrug entlarven könnte. Dabei war das äußerst abwegig. Denn am anderen Ende der Welt einem alten Bekannten aus Badenheim zu begegnen, schien ihr eher unwahrscheinlich.
    Sie hielt vor dem Gebäude der Zeitung an, um die anderen aus dem Wagen zu lassen. An einen Parkplatz war direkt vor dem Daily Telegraph Building nicht zu denken. Dort stauten sich die Automobile, denen festlich gekleidete Damen entstiegen.
    Eva fuhr ein Stück auf der Tennyson Street weiter. Dort hatte sie Glück. Gerade als sie ausgestiegen war, rief eine glockenhelle Frauenstimme hinter ihr: »Misses Clarke!«
    Eva fuhr herum. Es war die junge Elizabeth Hunter in Begleitung von Daniel und ihrem Vater. Mister Hunter hatte einige der neuen Gebäude der Stadt für das Büro Williams entworfen und schien stolz auf seinen zukünftigen Schwiegersohn zu sein. Die junge Frau hatte sich bei Daniel, der sichtlich verlegen war, eingehakt. Mister Hunter reichte Eva seinen Arm. Sie folgten dem jungen Paar. Zum Glück kam sie gar nicht zum Nachdenken, denn Mister Hunter redete in einem fort auf sie ein. Vor dem Gebäude blieb er stehen und deutete mit leuchtenden Augen auf die beeindruckende Fassade.
    »Sehen Sie nur. Diese strenge Symmetrie und dann dieser Mittelteil mit dem Balkon und dem Fahnenmast. Ein Genuss für das Auge! Nichts gegen unsere alten viktorianischen Prachtbauten, aber so etwas hat die Welt noch nicht gesehen …«
    »Doch, werter Carl, das Muster des Balkongitters habe ich beim Londoner Hoover Building entliehen«, warf Daniel ein, der die Unterhaltung offenbar verfolgt hatte. »Aber der Rest der Dekoration entspringt meiner und Misses Clarkes Fantasie.«
    Eva hob abwehrend die Hände. »Allenfalls habe ich einmal nebenbei erwähnt, dass ein Zickzackband gut zu dem Entwurf passen würde.«
    »Das zeichnet Misses Clarke aus. Ihre Bescheidenheit«, frotzelte Daniel und musterte sie dabei durchdringend. Wenn er wüsste, wie unangenehm mir das ist, durchfuhr es Eva eiskalt. Hoffentlich merken die beiden nicht, dass Daniel und mich mehr verbindet als die Arbeit. Aber ihre Befürchtung schien unbegründet, denn Elizabeth lächelte, und der weißhaarige Architekt fuhr mit seiner Schwärmerei fort: »Grandios, diese Verzierungen an den Säulen zwischen den Fenstern. Sie erinnern mich an Palmen. Und dass der Name der Zeitung über die ganze Fassade geht. Ach, mein Junge, von dir wird man noch hören!« Er klopfte Daniel bewundernd auf die Schulter.
    »Ja, Vater, davon bin ich überzeugt, aber wenn du weiterhin vor dem Gebäude dozierst, werden wir die Feier versäumen«, lachte Elizabeth und zog Daniel mit sich fort zum Eingang.
    »Ach, diese Kinder«, stöhnte Mister Hunter wohlwollend. »Aber Sie müssen zugeben, auch die Farben, dieses Ocker und der Mut zum Rosé! Kein Mensch würde darauf kommen, dass es aus der Not geboren war, die Farben mit Wasser zu strecken. Eine herrliche Idee! Ach, es erfreut mein altes Herz, dass das Büro Hay nicht für alles Neue in dieser Stadt verantwortlich ist.«
    »Beileibe nicht. Doch Sie stapeln auch ein wenig zu tief. Das Holland Building ist ja wohl Ihr Werk!«
    »Na ja, Williams ist schon gut vertreten im Wettkampf um die ausgefallensten Neubauten. Aber nun rasch hinein, hinein. Ich bin gespannt auf Ihr Werk!«
    Als Eva das Gebäude betrat, lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken. Die gläserne Decke hüllte die großzügig angelegte Rezeption der Zeitung in ein fast unwirkliches Licht. Diese Lichtdecke hatte sich Mister Williams ausgedacht. An den Säulen an der Decke wiederholte sich das Zickzackband. Dazu kamen Elemente aus der alten Mayakunst. Eva hatte den Art-déco-Fußboden entworfen sowie den riesigen Empfangstresen und die hölzernen Wandverkleidungen, die wiederum durch eine durchgehende Glaswand leichter wirkten. Doch ihr ganzer Stolz waren die passenden Lampen, die eine Firma nach ihren Zeichnungen angefertigt hatte.
    Mister Hunter pfiff anerkennend durch die Zähne. »Das ist eine Wucht«, murmelte er. »Ich kann nur hoffen, dass man Sie nicht abwirbt,

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