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Die Marsfrau

Die Marsfrau

Titel: Die Marsfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Gefährte die Heimlichtuerei bereits lange
entdeckt und vorsätzlich eingegriffen hatte.
Dann hielt es Alexej nicht länger in der Station. Er trat
hinaus, verschloss die Tür, schlug den Weg zum Felsen ein,
ging einige 100 Meter in die Ebene hinaus und suchte dann in
östlicher Richtung mit dem Blick den Horizont ab, ob nicht
bald der Gleiter, der Mac bringen würde, auftauchte.
Später kam Alexej der Gedanke, dass es besser wäre, auf
jeden Fall harmloser aussähe, wenn Mac ihn arbeitend
vorfände. Alexej lief eilig zurück.
Im Gemeinschaftsraum fand er alles unverändert vor. Auch in
der Kochnische, im Schlafraum befand sich die Frau nicht,
sodass Alexej annahm, dass sie noch schliefe. Er wagte nicht,
noch einmal nachzusehen.
Dann fiel ihm ein, dass er längst hätte nachfragen können,
wann Mac aufgebrochen war.
Als Alexej an den Videor trat, hörte er den Pfeifton des
Gleiters. Rasch breitete er Zeichnungen über den Tisch, beugte
sich darüber und tat, als arbeite er.
Mac dröhnte ein freundliches „Hallo!“ und erklärte: „Es
wurde spät – du weißt, man trifft den und den –, sodass ich
mich entschlossen habe, zu übernachten. Was ist?“, setzte er
gedämpft hinzu. Er hatte den an die Lippen gehobenen
Zeigefinger Alexejs bemerkt.
„Nanu“, flüsterte Mac, „du hast umgeräumt?“ Er musterte
misstrauisch das Zimmer und trat näher.
„Besuch“, raunte Alexej, und er wies mit einem Kopfnicken
auf die Videokammer.
Mac blickte verdutzt.
Alexej blickte auf die Außentür und bedeutete Mac, mit ihm
hinauszutreten. Er schloss sorgfältig ab, was Mac nicht begriff,
und sagte dann: „Stell dir vor, ich sitze hier und zeichne –
gestern Nachmittag –, sehe zufällig durchs Fenster, und da,
nun halte mich nicht für übergeschnappt, streicht – man kann
es nicht anders bezeichnen – eine nackte Frau draußen herum,
eine grüne…“
An dieser Stelle von Alexejs Bericht verfärbte sich Mac. Er
wurde bleich, dann stieg dunkle, fleckige Röte in sein Gesicht,
der Atem ging hastig, und dann packte er Alexej am Kragen,
zog den Überraschten an sich heran und schrie: „Was hast du
mit ihr gemacht, was gemacht?“
Alexej hatte zwar eine jähe Reaktion Macs erwartet, aber
keine so aggressive. Trotzdem blieb er seiner Rolle treu. Er
stieß Mac zurück, tat im höchsten Maße erstaunt und rief:
„Was ist los mit dir? Übergeschnappt? Was soll ich mit ihr
gemacht haben? Gewaschen habe ich die Verdreckte. Sie ist
nämlich leider nicht bei Verstand.“
Mac hatte Alexejs Kleidung losgelassen. Er stand heftig
atmend mit vorgebeugtem Oberkörper, jederzeit bereit, sich
erneut auf Alexej zu stürzen. Dann fuhr er herum, ergriff den
Türknauf und rüttelte. „Lass mich zu ihr, sag ich dir, ich will
sie sehen!“
„Nimm dich zusammen!“, presste Alexej hervor, packte Mac
an der Schulter und riss ihn herum. „Was ist los mit dir?“ Er
zögerte und fügte dann hinzu: „Du tust ja gerade so, als ob du
sie kennst, als ob sie eine gute Bekannte oder dein Eigentum
wäre – oder was?“
Ganz langsam beruhigte sich Mac. Er lehnte jetzt an der Tür,
sah von unten herauf den Gefährten an und sagte langsam: „Ich
kenne sie!“
Wieder tat Alexej erstaunt. „Du kennst sie! Du kennst sie!“
Er trat einen Schritt zurück. „Woher willst du sie kennen? Sie
ist völlig verwildert, ich sagte dir, ohne Verstand. Und grün ist
sie. Ach“, und Alexej zwang sich, heftig zu sprechen,
gleichzeitig stellte er erstaunt fest, dass er ein beachtliches
schauspielerisches Talent besaß, „du behauptest, sie zu kennen.
Soll ich daraus entnehmen, dass dein langer täglicher
Außendienst damit zusammenhängt? Dann hast du ihren
Zustand wohl ausgenutzt, hast sie bewusst in ihrer
Erbärmlichkeit belassen? Das hätte ich dir nicht zugetraut,
Mac!“
Jedes Wort saß wie ein Peitschenhieb. Alexej hatte das
beabsichtigt. „Ich muss ihn erst einmal klein kriegen“, dachte
er, „dann wird er vernünftig werden.“
„Halt’s Maul!“, sagte Mac, aber schon weniger ungestüm.
„Verdammt, lass mich jetzt zu ihr. Und wehe, du hast ihr
Schaden zugefügt.“
„Die Tür bleibt geschlossen, bevor du mir nicht sagst, was du
weißt.“
„Ich kenne sie eben, habe sie ein paar Mal gesehen, auch
beobachtet.“
Alexej tat entrüstet. „Und weshalb hast du das verheimlicht?“
„Weil“, antwortete Mac bedrückt, „weil… alles so unklar,
unerklärbar ist. Ich dachte, du könntest mich für
übergeschnappt halten.“
„Das tue ich

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