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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Mädchen, einer Brünetten mit Stachelfrisur. Courtney war sich nicht sicher, aber es sah so aus, als hätten die beiden Sex. Sie wandte sich schnell ab, weil sie nicht weiter zusehen wollte. Abwechselnd rannte sie nach draußen, um nach Andrew Ausschau zu halten, und wieder zurück in die Halle, wo sie Annie weiter beobachtete. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor Andrew endlich Bethannes Wagen vor dem Lagerhaus parkte.
    „Wo ist sie?“, rief er, als er ihr entgegenrannte. Er hatte eine Decke mitgebracht, die er unter dem Arm trug.
    „Drinnen. Sie ist mit einem Typ zusammen, den ich nicht kenne.“ Courtney wollte es nicht aussprechen. Aber sie hatte schreckliche Angst vor dem, was Andrew zu Gesicht bekäme, wenn er seine Schwester fand. Höchstwahrscheinlich würde Annie ihr niemals vergeben. Trotzdem, Courtney war davon überzeugt, dass Annie gar nicht wusste, was sie da tat, und mit wem.
    „Warte hier“, sagte er ernst.
    Obwohl es ihr schwerfiel, tat sie, was er sagte. Sie fürchtete, dass Andrew Hilfe brauchen könnte, dass Annie sich gegen ihn wehrte und andere sich einmischten. Sie malte sich ein solches Horror-Szenario aus, dass sie kurz davor war, die Polizei anzurufen, als Andrew mit seiner Schwester auf dem Arm erschien.
    „Geht es ihr gut?“, erkundigte sich Courtney ängstlich. Annie schien halb bewusstlos zu sein, ihr Kopf fiel ständig nach hinten. Sie war in die Decke eingewickelt, und Courtney bewunderte Andrews Weitsicht, dass er etwas Wärmendes mitgebracht hatte.
    Die Lippen fest aufeinandergepresst, nickte er. „Hilf mir, Annie ins Auto zu schaffen.“
    Zusammen bugsierten sie Annie auf den Rücksitz. Courtney zog aus Annies Tasche die Bluse heraus, die sie vorher getragen hatte, und brachte es fertig, ihr die Ärmel über die Arme zu ziehen. Das Mädchen starrte die beiden vollkommen abwesend an, ohne eine große Hilfe zu sein. Als Courtney ihr die Bluse endlich angezogen und sie zugeknöpft hatte, fiel Annie nach hinten quer über den Sitz. Andrew hob ihre Beine an, sodass sie ausgestreckt und mit der Decke zugedeckt auf dem Rücksitz lag.
    Dann hob sie den Kopf leicht an. „Hast du dich amüsiert?“, erkundigte sie sich mit träger Zunge bei Courtney.
    „Ja, sehr“, murmelte Courtney und kletterte auf den Beifahrersitz neben Andrew.
    „Leg dich hin und sei ruhig“, sagte der zu seiner Schwester.
    Sie stöhnte auf, als sie losfuhren. Courtney glaubte in der Ferne Sirenen zu hören. Ob die etwas mit der Rave-Party zu tun hatten, wusste sie nicht.
    „Was ist los?“, wollte Courtney wissen. Sie brauchte die Frage nicht näher auszuführen. Andrew wusste sofort, was sie meinte.
    „Annie und mein Vater standen sich ziemlich nahe“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Meine Schwester kann sich nicht mit der Scheidung abfinden, wie du wohl sicher schon am Montagabend bemerkt hast. Es ist, als wollte sie meine Eltern dazu bringen, ihre Trennung zu bereuen. Aber sie kapiert einfach nicht, dass sie sich dabei nur selbst schadet.“
    „Ich will nicht, dass sie sauer auf mich ist.“
    „Das wird sie schon nicht“, versprach Andrew.
    „Wie kannst du da so sicher sein?“ Courtney glaubte, seine Schwester weit besser zu verstehen als er selbst. Annie hatte das Gefühl, ihren Vater verloren zu haben. Und Courtney wusste, wie es war, ein Elternteil zu verlieren. In dem Moment, in dem ihre Mutter gestorben war, hatte sich ihr Leben unwiederbringlich verändert. Nichts würde mehr so sein wie vorher. Sie würde nicht mehr nach der Schule nach Hause kommen und die Stimme ihrer Mutter hören. Es würde nie wieder eines dieser besonderen Rituale stattfinden, die Courtney so geliebt hatte. Die Welt war kleiner geworden, grausamer, ohne ihre Mutter. Sie verurteilte Annie nicht dafür, dass sie Drogen genommen hatte. Courtney hatte ihren Schmerz mit einer anderen Sucht bekämpft – mit Essen. Es hatte vier Jahre gedauert, bis sie es endlich geschafft hatte, sich von dieser Abhängigkeit zu befreien.
    Courtney wandte sich zu ihm um. „Ich will später mit Annie reden, in Ordnung?“
    Andrew blickte kurz zu ihr hinüber. „Sie benötigt professionelle Hilfe.“
    „Ich weiß.“ Courtney hoffte nur, dass Annie diese Hilfe bekam, bevor es zu spät war.

17. KAPITEL
    „D ie meisten von uns stricken diese Kleidungsstücke für jemand Besonderen. Während wir das tun, wächst unsere Liebe und die liebevollen Gedanken von einer Masche zur nächsten.“
    (Eugene Bourgois, The

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