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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Fain ent­deckt all­zu schnell den Deck­man­tel des Ver­til. Zorn folgt, ein hef­ti­ger Wut­aus­bruch. Fain weiß, er wur­de ver­spot­tet, frus­triert, zum Nar­ren ge­hal­ten.
     
    Er er­in­nert sich, wie er auf der Hei­mat­welt ein­mal einen Film sah, ge­schaf­fen vor lan­ger Zeit im an­ti­ken Ame­ri­ka auf der Er­de, den die ur­sprüng­li­chen Phi­lo­so­phen auf den Pla­ne­ten ge­bracht hat­ten, als hei­li­ges Zei­chen all des­sen, was sie wuß­ten und glaub­ten. In ei­nem Volk, für wel­ches Kunst nicht exis­tie­ren konn­te – denn Kunst ist nichts als der frucht­lo­se Ver­such von Blin­den, den ge­schmol­ze­nen Strom des Cha­os in ei­ne Ord­nung zu pres­sen –, ge­noß die­ser Film ei­ne un­ge­heu­re Po­pu­la­ri­tät. Er er­zähl­te, wie an ei­nem freund­li­chen, ge­wöhn­li­chen Tag die sanf­tes­ten und pas­sivs­ten al­ler Ge­schöp­fe, die Vö­gel, sich in Mas­sen er­ho­ben, um ih­re mensch­li­chen Her­ren zu ver­nich­ten. Er saß un­ter den Zu­schau­ern und lach­te mit den an­de­ren, denn für ihn lag die Ko­mik in den un­auf­hör­li­chen Ver­su­chen der Erd­ler, ir­gend­ei­ne Er­klä­rung für ei­ne Se­rie von Er­eig­nis­sen zu fin­den, die selbst­ver­ständ­lich ganz und gar sinn­los wa­ren. Die­sen Film zu se­hen er­füll­te ihn mit ei­nem star­ken Ge­fühl der Freu­de, denn er be­griff die Wahr­heit, die dar­in lag, und be­wun­der­te das Ge­nie de­rer, die es vor so vie­len Jahr­hun­der­ten eben­falls ge­wußt hat­ten. Aber er er­in­nert sich auch dar­an, wie er den Film ein zwei­tes Mal sah und wie ihn dies­mal nicht Freu­de, son­dern Schre­cken er­füll­te. Er stand auf und schrie. Er ver­such­te, die Ko­pie zu ver­nich­ten, und nur mit Ge­walt war er da­von ab­zu­hal­ten. Es ist das­sel­be! schrie er ih­nen zu. Je­de Sze­ne, je­des Bild, je­des Wort des Dia­logs. Ei­ne Be­schrei­bung des Cha­os, ge­ge­ben in der ge­ord­nets­ten Wei­se, die sich vor­stel­len ließ. Der Wahn­sinn die­ses Wi­der­spruchs er­füll­te ihn mit Grau­en. Seit­her hat er sich stand­haft ge­wei­gert, die­sen oder ir­gend­ei­nen an­de­ren Film an­zu­schau­en.
    Und auch jetzt ist er schreck­er­füllt. Aus ähn­li­chen, wenn nicht aus iden­ti­schen Grün­den. Sein hüp­fen­der, schwe­ben­der Tanz zur Ver­nich­tung Fains funk­tio­niert zu glatt. Je­der Au­gen­blick ist wie das ge­fro­re­ne Bild in ei­nem vollen­de­ten Film. Nur der Schluß, die Auf­lö­sung, die schließ­li­che Ent­hül­lung von Sieg oder Nie­der­la­ge liegt tat­säch­lich im Un­ge­wis­sen. Ein flie­ßen­der, sin­gen­der Zwei­fel. Jetzt, zum ers­ten Mal, be­ginnt er sich auch da­vor zu fürch­ten. Al­les geht zu rei­bungs­los, zu si­cher von­stat­ten. Wann im­mer er han­delt, er­gibt sich das Nächst­lie­gen­de:
    … Wäh­rend Fain und Skal­lon mit dem Ver­such be­schäf­tigt sind, den Än­de­rung in Reich­wei­te des Hun­des zu lo­cken, be­wegt er sich durch die wo­gen­den Men­gen der Stadt und ver­brei­tet mit kon­spi­ra­ti­vem Flüs­tern den Ge­dan­ken an die Mög­lich­keit ei­ner ir­di­schen In­fil­tra­ti­on der Stadt. Sorg­fäl­tig sei­nen ver­blie­be­nen Vor­rat an Ver­til ein­set­zend, be­mäch­tigt er sich ei­ner An­zahl von Agen­ten und schickt sie aus, ähn­li­che Ge­rüch­te zu ver­brei­ten.
    … Den Rest des Nach­mit­tags ver­bringt er ru­hend in sei­nem Zim­mer. Die nächs­ten Stun­den wer­den ent­schei­dend sein, das weiß er, und schon be­ginnt sein Zö­gern, sei­ne Angst sich be­merk­bar zu ma­chen. Er nickt ein, aber schon nach kur­z­er Zeit we­cken ihn die üb­li­chen, schlech­ten Träu­me. Jo­a­ne hört sein Schrei­en, und sie kommt, ihn zu be­ru­hi­gen. Er glei­tet in ih­re Ar­me und legt sei­nen Kopf auf ih­re wei­chen Brüs­te. Dun­kel, warm und dumpf sind sie, sin­gen­de An­mut, ge­bend, ja.
    … An die­sem Abend prä­pa­riert er Skal­lons Bier mit ei­nem mil­den Eu­pho­ri­cum, das er von ei­nem Stra­ßen­händ­ler er­stan­den hat. Zu­vor hat es ihm be­son­de­res Ver­gnü­gen be­rei­tet, Fains Er­ör­te­run­gen in be­zug auf Än­der­lin­ge zu lau­schen. Doch dann sagt Skal­lon: „Das gan­ze Pro­blem mit den Än­de­run­gen ist doch, daß sie kei­nem

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