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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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stam­melt, zö­gert. Trotz des Ver­til ver­mag er kei­ne an­ge­mes­se­ne Ant­wort zu for­mu­lie­ren.
    Er schüt­telt den Jun­gen bru­tal, schleu­dert sei­nen Kopf vor und zu­rück. In sei­ner Be­täu­bung wehrt er sich nicht. „Ant­wor­te mir – ja oder nein. Ich brau­che ei­ne Ant­wort auf mei­ne Fra­ge.“
    „Ich … nein. Nein, es hat mir nicht ge­fal­len, mein … Le­ben. Ich glau­be …“ Er schläft. So schnell. Sanft, bei­na­he zärt­lich, läßt er den Jun­gen auf das Pflas­ter sin­ken, rich­tet sei­ne Glie­der zu ei­ner be­que­men Hal­tung. Dann kau­ert er sich nie­der, sinkt auf die Knie, beugt sich schwer über den Jun­gen, um­klam­mert sei­ne Keh­le mit fet­ten Hän­den, preßt sie zu.
    Nein! Es ist nicht leicht. Der Jun­ge er­wacht, stöhnt, schlägt um sich. Dies ist kein fet­ter Dou­bluth, der da stirbt, son­dern ein Jun­ge, ein blo­ßes Kind. Pres­sen. Es liegt kei­ne Be­deu­tung im Akt des Tö­tens. Kei­ne Ge­burt – kein Tod. Al­les ist Nichts, ei­ne kos­mi­sche Il­lu­si­on, Teil des Einen. Ich ver­flu­che dich, denkt es, ich ver­flu­che dich … dich, das Ei­ne, weil du die­ses Uni­ver­sum ge­schaf­fen hast, in dem Jun­gen ster­ben müs­sen, oh­ne ge­lebt zu ha­ben. Du bis! Al­les, aber Al­les ist Cha­os – es ist bö­se.
    Et­was schnappt. Der Kopf des Jun­gen bau­melt schlaff her­ab.
    Nein, nicht leicht. Schwer at­mend rich­tet er sich auf den Kni­en auf, und sei­ne Hal­tung ver­höhnt das Ge­bet. In den Tod zu glei­ten ist et­was Schö­nes, et­was Trau­ri­ges, es ist Trä­nen wert und wahn­sin­ni­ges Ge­läch­ter. Die blo­ßen Erd­ler und Al­vea­ner spü­ren das nicht. Den Ver­lust und die neu­ge­ge­be­ne Freu­de.
    Der Leich­nam muß ver­schwin­den. Ein fla­ches Grab. In ei­ner ver­steck­ten Gas­se fin­det er wei­che Er­de, und er gräbt sie mit den Hän­den auf. Auf ei­ner Welt, wo der Tod für vie­le so rasch kommt, wird ein Grab mehr kaum Auf­merk­sam­keit er­re­gen.
    Er kreischt, als die will­kür­li­che Trans­for­ma­ti­on be­ginnt. Der fet­te, un­ge­schlach­te al­vea­ni­sche Kör­per zer­reißt. Die Dou­bluth-Ge­wän­der sind zu groß. Er legt sie ab und schlüpft in das Ge­wand des Kin­des. Er stol­pert, be­en­det den Strom der Trä­nen und kehrt zum Ho­tel zu­rück. Stil­le. Die Erd­ler – Fain und Skal­lon – sind fort.
    „Da­non, wo warst du? Ich ha­be dich über­all ge­sucht.“
    Ei­ne al­vea­ni­sche Frau nä­hert sich ihm mit aus­ge­streck­ten Hän­den. Er er­kennt sie nach der Be­schrei­bung des to­ten Jun­gen. „Mut­ter“, sagt er, und er läßt sich von ihr um­ar­men, „ich bin hin­aus­ge­gan­gen. Die­se … die­se Män­ner. Ich ha­be Angst vor ih­nen.“
    „Nein“, sagt sie, über sein Haar strei­chend, „es sind gu­te Män­ner. Sie sind ge­kom­men, um uns zu hel­fen.“ Ei­ne Wär­me geht von ihr aus, die er fast füh­len kann. Ein selt­sa­mes Ge­fühl. Lie­be, so glaubt er. Auch auf an­de­ren Wel­ten, die er be­sucht hat, gibt es sie. „Und du soll­test nie­mals aus­ge­hen. Vor al­lem nicht nachts. Drau­ßen gibt es Krank­heit und Siech­tum und schlech­te Men­schen. Du mußt mir ver­spre­chen, daß du nicht wie­der hin­aus­gehst. Bit­te. Ver­sprich es mir.“
    „Ich ver­spre­che es, Mut­ter.“ Ein ein­fa­cher Akt. Jetzt ist er Da­non. Er ist er. Der to­te Jun­ge in dem fla­chen Grab ist nichts als ver­we­sen­des Fleisch.
    Lä­chelnd steht sie da und be­rührt im­mer noch sein Haar. „Und jetzt ins Bett mit dir. Kish legt Wert auf frü­hes Auf­ste­hen, das weißt du.“
    „Kish legt Wert dar­auf, daß ich ar­bei­te, weil er faul ist.“
    Sie will pro­tes­tie­ren, aber dann lacht sie. „Wie wahr.“ Sie führt ihn sanft auf die Trep­pe zu. „Aber ich ha­be ei­ne an­de­re Idee, ei­ne, bei der du nicht für Kish zu ar­bei­ten brauchst.“
    Er bleibt ste­hen. „Was für ei­ne, Mut­ter?“
    „Es wird er­for­der­lich sein, daß man den Erd­lern hilft. Bist du si­cher, daß du nicht all­zu große Angst vor ih­nen hast?“
    „Ich ha­be über­haupt kei­ne Angst vor ih­nen. Du hast ge­sagt, das brauch­te ich nicht.“
    „Gut.“ Sie lä­chelt. „Es geht um Skal­lon, den sanf­te­ren der bei­den Erd­ler. Er sucht je­man­den, der ihn in der Stadt her­um­führt. Ich kann

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