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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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detaillierte Angaben, aber ich werde nicht lange brauchen. Ein Hauptproblem bei Patentanmeldungen ist schließlich die Visualisierung des Gegenstandes.« Er deutete auf den Flipperautomaten. »Damit werden wir keine Schwierigkeiten haben.«
    Von Ray hörten John, Grace und Henry nichts mehr, aber Lou tauchte eines Abends in Adam’s All-Star Cavalcade auf. Er berichtete, Ray sei fuchsteufelswild, erwähne den Flipper aber mit keinem Wort mehr. »Geschieht ihm recht«, fügte Lou mit einem Grinsen hinzu.
    Sie beschlossen, ihre Arbeiten im Labor fortzusetzen. John wollte unbedingt seinen ursprünglichen Plan verwirklichen und ein Einzelspielergerät bauen. Außerdem stand der Prototyp für Phase zwei des Zwei-Spieler-Automaten an. Nach sechs Wochen ständigen Spielbetriebs gab es eine Menge Verbesserungsmöglichkeiten, die sie in Betracht ziehen mussten.
    Steve, der Schüler, der das erste Turnier gewonnen hatte, kam jeden Tag nach dem Unterricht ins Labor, um neue Entwicklungen zu testen und Vorschläge zu machen. Außerdem konnte er tatsächlich gut mit einem Lötkolben umgehen, so dass er gewissermaßen zu Graces neuen Armen und Beinen wurde. Nach nur drei Wochen waren zwei neue Automaten fertig. Grace gelang es beinahe, ihre Prüfungen zu verhauen, doch danach hatten sie es in die Winterferien geschafft – und das Labor ganz für sich allein.
    Egal, wie viele Flipperautomaten sie bauten, die Bars und Kneipen rissen sich um jedes weitere Exemplar. Kaum hatte sich herumgesprochen, dass der Flipper nun in Adam’s All-Star Cavalcade stand, war das Lokal von morgens bis spät in die Nacht vollgepackt mit Schülern und Studenten.

    »Vielleicht sollten wir Ray mal wieder einen Automaten anbieten«, schlug Henry vor.
    »Nur über meine Leiche!« Grace schüttelte den Kopf. »Nein, wir sollten einen Flipper auf dem Campus aufstellen. Am besten neben der Bowlingbahn.«
    Henry nickte begeistert. »Direkt vor dem Electrux-Spiel.«
    »So machen wir’s«, sagte John.
    Sie hatten sich wieder einmal im Labor versammelt, eine Woche vor Weihnachten. Dank der Ferien konnten sie sich auf drei weitere Tische ausbreiten, während der Fußboden sowieso mit den unterschiedlichsten Flipperteilen übersät war. Auch Johns Apartment stand voller Kisten mit elektronischem Zubehör. Grace hatte ihre Lieblingsausrüstung leider wieder ins Labor räumen müssen, nachdem sich eine Mitbewohnerin bei der Wohnheimleitung beschwert hatte.
    Den Blick auf das Chaos ringsum gerichtet, fing John an, laut zu denken. »Wir brauchen mehr Platz. Wir brauchen eine Fabrik oder eine Lagerhalle.«
    »Und womit sollen wir das bezahlen?«, fragte Henry.
    John zuckte die Achseln.
    »Wir gründen eine Firma, stellen einen Geschäftsplan auf und besorgen uns einen Kredit«, sagte Grace sachlich.
    »Wie bitte? Woher hast du das denn?« John traute seinen Ohren kaum.
    »Ich hab bei ›Teen Professiona‹ mitgemacht. In der Highschool. Damals hab ich einen Fahrradständer entwickelt, den man auch als Schloss verwenden kann.«
    »Also ein Ständerschloss?«
    »Ja. Ich hab dabei zweihundert Dollar verloren, und zu Hause auf dem Speicher liegen immer noch gut hundert SecureStands rum.«
    »Na, das macht ja Hoffnung«, meinte John.
    Grace schüttelte den Kopf. »Diese Idee ist viel, viel besser. Denke ich.«

    »Aber ich hab keinen Schimmer, wie man einen Geschäftsplan aufstellt.«
    »Das erledige ich. Im Grunde braucht man vor allem ein paar hübsche Bildchen.«
    »Sag mal, nimmst du das auch ernst genug?«
    Graces Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »Nein, du etwa?«
    Wider Willen musste John lachen. »Gutes Argument.«
    »Und wie nennen wir uns?«, warf Henry ein.
    »Keine Ahnung«, sagte Grace.
    John konnte nicht widerstehen. »Pinball Wizards!« In diesem Universum gab es weder einen Pete Townshend noch eine Band namens The Who. John hatte es überprüft. Hier kannte man nicht mal die Beatles, weshalb er sich immer etwas blöd vorkam, wenn er »Hey Jude« summte.
    »›Pinball Wizard‹«, sagte Henry. »Warum zum Teufel ›Pinball Wizards‹?«
    Aber Grace strahlte. »Egal! ›Wizards‹ klingt immer cool!«
     
    Wo auch immer John nachfragte, alle Hallen sprengten das klägliche Budget der jungen Flipperfirma bei weitem – bis er endlich auf eine verlassene Fabrikhalle auf der anderen Seite des Flusses stieß. Die Gegend war zwar mehr als zwielichtig, aber dafür hatte die Halle solide Schlösser an sämtlichen Türen. John unterzeichnete einen

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