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Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe

Titel: Die Mauern des Universums - Melko, P: Mauern des Universums - The Walls of the Universe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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Machenschaften erfuhr, schon gar nicht die Regierung der Vereinigten Staaten oder deren Behörden.
    Und jetzt kam diese kleine Firma namens Pinball Wizards und wollte ihnen mit ihrer eigenen Masche Konkurrenz machen. Klar, dass sie sich da wehrten. Oder waren sie am Ende ernsthaft besorgt, dass nun jemand anders dieses Universum
ausbeuten würde? Würden sie John irgendwann zum Gehen auffordern? Oder dazu zwingen? Oder ihn einfach umbringen?
    Er hatte das Gerät. Warum ging er nicht von selbst?
    »Scheiße!«, schrie er in die Dunkelheit des Trans Am.
    Er hatte getan, was er immer hatte vermeiden wollen: Er hatte sich mit den Einheimischen eingelassen. Jetzt konnte er Grace und Henry nicht mehr im Stich lassen. Nicht mal von Casey konnte er sich leichten Herzens verabschieden, obwohl sie seit Monaten kein Wort miteinander gewechselt hatten.
    Nein, er konnte nicht gehen. So verlockend es auch war, er konnte seine Freunde in dieser Lage nicht allein zurücklassen. Nicht jetzt, da sich wer weiß wie skrupellose Mächte gegen sie stellten. Außerdem durfte er sein eigentliches Ziel nicht vergessen: das Gerät zu verstehen. In einem neuen Universum würde er wieder ganz von vorne anfangen, sich eine neue Identität besorgen, erneut als Erstsemester mit dem Studium anfangen müssen. Und wie sollte er sich eine neue wissenschaftliche Ausrüstung zulegen, wenn nicht beständig Geld von Pinball Wizards hereinkam?
    Es gab nur eine Alternative: Er musste herausfinden, was hier wirklich gespielt wurde. Er musste seine Freunde beschützen. Und wenn er dafür die Firma aufgeben musste, würde es eben so sein.
    Doch wie sollte er hinter die wahren Absichten von Grauptham House kommen? Ohne sich dabei selbst in die Karten schauen zu lassen?

34
    »Könnte ich Sie kurz sprechen?«
    John war gerade damit beschäftigt, einen neu entworfenen Flipperhebel in einen Prototypen zu löten. Als er die Stimme hörte, fuhr er zusammen und blickte überrascht auf – nicht nur wegen der plötzlichen Störung, sondern vor allem, weil Visgrath an einem Sonntag in der Fabrik aufgetaucht war. Zuvor hatten Visgrath und Charboric die Fabrik nur ein einziges Mal besucht, die übrigen Vorstandsmitglieder noch gar nicht.
    »Klar. Einen Moment, bitte«, erwiderte er. Die meisten Wochenenden verbrachte er mittlerweile hier, im »Labor«, wie sie es nannten. In dem kleinen Bereich hinter der eigentlichen Werkhalle konstruierten sie die Prototypen und Vorführmodelle, die es vielleicht einmal zur Serienreife bringen würden. Nach der langen nächtlichen Rückfahrt von Pittsburgh hatte er den restlichen Samstag verschlafen. Jetzt, am späten Sonntagnachmittag, war er hierhergekommen, um endlich die Arbeit an dem neuen Flipperhebel abzuschließen und in Ruhe darüber nachzudenken, was er jetzt tun sollte.
    Dieser Überraschungsbesuch von Visgrath beruhigte ihn nicht gerade. Er ließ den Flipperhebel an den Kabeln baumeln und stand auf. »Was liegt Ihnen auf dem Herzen?«
    Visgrath lächelte – das erste Mal, soweit John sich erinnern konnte. »Die Unwissenden sind so leicht zu täuschen. Ich weiß kaum mehr, wie das geht: offen reden.«
    »Was soll das heißen?«

    »Ihr Nummernschild. Sie können sich doch denken, dass wir Ihre Nummer kennen.« Visgrath durchbohrte ihn mit den Augen.
    John spürte, wie sich Schweißtropfen auf seinem Rücken bildeten. Das Spiel war aus. »Ich verstehe nicht …«
    »Ach, kommen Sie. Trauen Sie uns denn gar nichts zu? Ihr kleiner Ausflug nach Pittsburgh. Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie nicht, wie unser Geschäftsmodell aussieht. Als wüssten Sie nicht, warum wir uns für Sie interessieren.«
    John begriff, dass Visgrath genauso im Dunkeln tappte wie er. Keiner von ihnen wusste genau, womit er es zu tun hatte, beide mussten sie sich auf vage Vermutungen verlassen. Und noch eines wurde John klar: Von der Antwort, die er jetzt geben würde, hing höchstwahrscheinlich sein Leben ab. Leugnen brachte nichts. »Beethovens Neunte«, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln. »Nett.«
    Visgrath lachte laut auf. John zuckte fast zusammen, als ihm die gebleichten, schneeweißen Zähne entgegenblitzten. »Ja, manche Dinge sind leicht verdientes Geld. Beethoven zum Beispiel. Natürlich verlangt das eine gewisse Infrastruktur – ein Orchester, bestimmte Technologien, Sie wissen schon … Aber Flipper! Darauf wären wir nie gekommen! Dabei ist es eine brillante Idee. Wir müssen Ihnen wirklich gratulieren.«
    Wenigstens wusste

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