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Die Memoiren des Barry Lyndon - aus dem Königreich Irland, samt einem Bericht über seine ungewöhnlichen Abenteuer, Unglücksfälle, Leiden im Dienste Seiner Majestät des Königs von Preußen, seine Besuche an vielen europäischen Höfen, seine Heirat und ...

Die Memoiren des Barry Lyndon - aus dem Königreich Irland, samt einem Bericht über seine ungewöhnlichen Abenteuer, Unglücksfälle, Leiden im Dienste Seiner Majestät des Königs von Preußen, seine Besuche an vielen europäischen Höfen, seine Heirat und ...

Titel: Die Memoiren des Barry Lyndon - aus dem Königreich Irland, samt einem Bericht über seine ungewöhnlichen Abenteuer, Unglücksfälle, Leiden im Dienste Seiner Majestät des Königs von Preußen, seine Besuche an vielen europäischen Höfen, seine Heirat und ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manesse-Verlag
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lediglich (wie Letzterer mir später erzählte): ‹Der Wille des Himmels geschehe!› Einige Zeit weigerte er sich, auch nur einen Schritt in dieser Angelegenheit zu unternehmen, und schließlich ließ er sich allein durch die flehentlichen Bitten seines Freundes dazu bewegen, jenen Brief zu schreiben, den Maxime de Magny an unserem Spieltisch erhielt.
    Während er dort das Geld der Prinzessin verschwendete, stattete die Polizei seiner Wohnung einen Besuch ab und fand hundert Beweise nicht seiner Schuld hinsichtlich des Raubüberfalls, wohl aber seiner schuldhaften Beziehung zur Prinzessin – Geschenke von ihr, leidenschaftliche Briefe von ihr, Abschriften seiner eigenen
Briefe an seine jungen Freunde in Paris –, die der Polizeiminister sämtlich prüfte und sorgsam versiegelt Seiner Hoheit Prinz Viktor übergab. Ich zweifle nicht daran, dass er alles gelesen hat, denn als er das Material dem Erbprinzen aushändigte, sagte Geldern, er habe in Befolgung der Befehle Seiner Hoheit die Papiere des Chevaliers gesammelt, brauche aber wohl nicht zu betonen, dass er selbst, bei seiner Ehre, die Dokumente niemals untersucht habe. Seine Differenzen mit den Herren de Magny seien ja bekannt, daher bitte er Seine Hoheit, einen anderen Amtsträger mit der Prüfung der gegen den jungen Chevalier erhobenen Anklage zu betrauen.
    All dies geschah, während der Chevalier beim Spiel saß. Er hatte eine Pechsträhne – Sie, Monsieur de Balibari, hatten damals viel Glück. Er blieb und verlor seine viertausend Dukaten; er erhielt das Schreiben seines Onkels, und so groß war die Spielbesessenheit des Unseligen, dass er beim Empfang des Briefs hinab in den Hof ging, wo das Pferd bereitstand, tatsächlich das Geld nahm, das der bedauernswerte alte Gentleman in die Satteltaschen gesteckt hatte, es mit nach oben brachte, setzte und verlor, und als er endlich den Raum verließ, um zu fliehen,
war es zu spät; am Fuße meiner Treppe wurde er festgenommen, wie Sie, als Sie Ihre Behausung betraten.
    Der alte General hatte auf ihn gewartet und war, obwohl der Chevalier bewacht von zu seiner Verhaftung ausgeschickten Soldaten hereingeführt wurde, bei seinem Anblick außer sich vor Freude; er warf sich dem Jungen an die Brust und umarmte ihn, so heißt es, zum ersten Mal seit vielen Jahren. ‹Hier ist er, meine Herren›, stieß er schluchzend hervor, ‹Gott sei Dank, er ist nicht des Raubes schuldig!› Dann sank er auf einem Stuhl zusammen, in einem Gefühlsausbruch, den bei einem so tapferen und bekanntlich so kühlen und strengen Mann zu beobachten schmerzlich war, wie die Anwesenden berichteten.
    ‹Raub!›, sagte der junge Mann. ‹Ich schwöre beim Himmel, dass ich keines Raubes schuldig bin!› Es kam zwischen ihnen zu einer beinahe rührenden Versöhnung, bevor der unselige junge Mann vom Wachthaus zum Gefängnis geführt wurde, das er nie wieder verlassen sollte.
    In dieser Nacht sah der Herzog die Papiere durch, die Geldern ihm gebracht hatte. Den Befehl, Sie zu verhaften, gab er zweifellos zu einem frühen Zeitpunkt der Durchsicht; denn
Sie wurden um Mitternacht festgesetzt, Magny um zehn Uhr, und danach suchte der alte Baron de Magny noch Seine Hoheit auf und beteuerte seines Enkels Unschuld, und der Prinz empfing ihn sehr gnädig und freundlich. Seine Hoheit sagte, er habe keinen Zweifel an der Unschuld des jungen Mannes, seine Geburt und sein Blut machten ein derartiges Verbrechen unmöglich; er stehe jedoch unter dringendem Verdacht; man wisse, er sei an diesem Tag mit dem Juden zusammengetroffen; er habe eine sehr große Geldsumme erhalten und beim Spiel vergeudet, die ihm ohne Zweifel der Jude geliehen habe; er habe ihm seinen Diener hinterhergeschickt, der sich nach der Zeit erkundigt habe, da der Jude abreisen wolle, diesem dann aufgelauert und ihn ausgeplündert. Der Chevalier stehe unter so dringendem Verdacht, dass die Gerechtigkeit seine Verhaftung erfordere, und bis er sich entlastet habe, werde er unter Achtung seines Namens und der Verdienste seines ehrenwerten Großvaters in durchaus nicht ehrloser Haft gehalten. Mit dieser Zusicherung und einem warmen Händedruck entließ der Prinz in dieser Nacht den alten General de Magny, und der Veteran begab sich beinahe getröstet und in der festen Überzeugung zur Ruhe, dass
Maxime schließlich doch, und zwar bald, freikommen werde.
    Aber morgens, noch vor Tagesanbruch, rief der Prinz, der die ganze Nacht in den Papieren gelesen hatte, aufgeregt nach seinem Pagen, der

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