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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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dem Mitsuo schweigend in einem weißen Anzug saß. Da das Ganze auf Irabus Mist gewachsen war, wurde er auch zu einem der Organisatoren berufen.
    »Hey, Irabu, bringen Sie auch Mayumi-chan mit«, meinte Mitsuo.

    »Alles klar!«, war dessen Antwort.
    Mayumi nahm mit einem kleinen Schwarzen an der Feier teil.
    Mitsuo war besonders erstaunt über die Teilnahme des Premierministers Izumida, der in seiner Zeitung Objekt hämischer Kritik gewesen war. Es war anscheinend ein Mann, der die Sache mit Humor zu nehmen wusste. Da er schon einmal hier war, fragte ihn Mitsuo, ob er nicht seinem Beispiel folgen und zurücktreten könne.
    »Herr Tanabe, Sie haben mich nicht gemocht. Es gibt keinen Grund, jemanden, den man nicht mag, zu mögen, und insofern habe auch ich Sie nicht gemocht«, sagte der Premier in seiner kleinen Ansprache.
    Der Saal bebte vor Gelächter. Auch Mitsuo wurde auf der Bühne von einem Lachanfall geschüttelt.
    »Aber trotzdem: Jemanden wie Sie zu verlieren, macht einen traurig, und nicht nur mich. Ich glaube, die ganze Gesellschaft sieht Sie mit Wehmut scheiden. Es ist, wie wenn ein Vulkan auf Japan plötzlich erloschen ist, wie eine Insel, die auf einmal vom Wasser überschwemmt und versunken ist, mit anderen Worten, ein großer Verlust. Es mag vielleicht daran liegen, dass ein Mensch mit großen Verdiensten ganz natürlich die Herzen der Menschen bewegt.«
    Mitsuo musste zugeben: Reden konnte der Mann. Der ganze Saal hörte gebannt zu.
    »Wir haben uns kennengelernt, als ich zum ersten Mal Abgeordneter im Unterhaus geworden bin. Damals war Herr Tanabe noch politischer Ressortleiter bei der Dainippon Shinbun, und er sagte mir, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte, mit freundlichem Blick: ›Izumi, ein Politiker, der bei den Journalisten einen Stein im Brett hat, kann auf eine steile Karriere hoffen. Wenn ein Reporter zu Ihnen zwecks Recherche kommt,
dann sollten Sie immer eine Story auf Lager haben, und wenn’s nur eine kleine ist. Sind Sie endlich ein Politiker geworden, von dem man sagen kann, dass er immer für eine interessante Unterhaltung gut ist, dann wächst Ihre Popularität ganz natürlich. Ein Langweiler kann noch so moralisch sein, zuhören tut ihm keiner. Ab und zu mal eine aufsehenerregende Bemerkung schadet nicht, im Gegenteil. Ein schlechter Ruf ist immer noch besser als gar kein Ruf. Ein Politiker muss sich immer bewusst sein, Dienst an der Gesellschaft zu tun!‹ Wenn das stimmt, Herr Tanabe, dann bin ich der festen Überzeugung, dass Sie die Seele eines solchen Bewusstseins sind. In Ihren letzten Jahren haben Sie als Besitzer der Great Powers eine ganze Reihe von kontroversen Bemerkungen fallengelassen und haben so die Herzen der Journalisten höher hüpfen lassen. Herr Tanabe, ich glaube, Sie liebten es, die Menschen froh zu stimmen, und Sie freuten sich, wenn Sie Menschen mit fröhlichen Gesichtern sehen. Mitsuo Tanabe war ein reizender Mensch, ein Mensch mit einem unersetzlichen Charme. Wenn es ein Jenseits gibt, dann wünsche ich mir nichts sehnlicher, als Sie dort zu treffen und einfach so als Mensch mit Ihnen nach Herzenslust über Politik zu quatschen. Ich hoffe, dass so ein Tag kommt und wir uns wiedersehen!«
    Ein großer Beifall brauste auf. Es gab sogar welche, die aufstanden und applaudierten. Izumida wendete sich zu Mitsuo und verbeugte sich schelmisch vor ihm.
    Mitsuo rieb sich mit versteinertem Gesicht die Nase.
    Unverschämtheiten wurden ihm hier an den Kopf geworfen …. Doch war ihm leicht ums Herz geworden. Wie lange hatte er sich so schon nicht mehr gefühlt?
    Der Duft von Weihrauch und Beileidsblumen hielt noch einige Stunden an. Die Gäste wollten nicht so schnell nach Hause gehen.

     
    Nachdem er mit seinen Sekretären zum Abschluss noch ein kleines Nachtmahl eingenommen hatte, kehrte er zu seiner Wohnung zurück. Vor dem Hauseingang lungerten einige Reporter herum.
    »Was wollt ihr denn noch hier? Ich habe doch gesagt, dass ihr so tun sollt, als hätte ich schon das Zeitliche gesegnet«, rief er scharf. »Wozu habe ich denn diese Trauerfeier veranstaltet?«
    Seinem Schwips freie Bahn lassend, fuchtelte er mit dem Stock herum. Doch diesmal war die Reaktion anders als sonst. Die Reporter machten ihm Platz. Weder Mikrofone noch Notizblöcke waren zu sehen. Und jetzt fiel Mitsuo auch auf, dass keine Blitzlichter aufflammten.
    »Herr Tanabe ….«, sprach ihn ein junger Journalist verlegen an. »Ich weiß, dass es Ihnen vielleicht nicht recht ist, aber wäre

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