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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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wieder etwas zusammen?«
    Sofort wurde er von den Kindern umringt. Der Duft von süßer Milch stieg in seine Nase. Vielleicht mochte er Kinder ja?
    »Du! Hast du auch Hiragana gelernt?«, sagte derselbe vorlaute Bengel und versetzte ihm einen Tritt.
    Da gerade keine Kindergärtnerin zugegen war, packte Takaaki den Jungen an der Nase und drehte sie so kräftig, dass der Kleine in lautes Geheul ausbrach.
    Weil Mayumi anscheinend nichts anderes zu tun hatte, war sie diesmal auch mitgekommen. Auch vor den Kindern legte sie ihr barsches Benehmen nicht ab. Sie griff sich einen der Jungen, der ihren Mini etwas gelupft hatte, und schwang ihn in Catchermanier an den Beinen um sich herum, ohne dabei auch nur einen Funken Kindlichkeit zu zeigen. Doch kam das bei den Jungen ganz groß an, die nun »Mich auch, mich auch!«, durcheinanderschrien und schon eine Schlange bildeten.
    »Kinder, jetzt spielen wir wieder Anpanmann-Karuta !«, klatschte die Kindergärtnerin in die Hände und ließ die Kinder auf dem Boden einen Kreis bilden, zu dem sich auch Takaaki und Irabu gesellten. In der Mitte wurden die Karten ausgebreitet. Takaaki prägte sich zuerst die ein, die in seiner unmittelbaren Nähe lagen.(a),(to),(na) und(ki). Gut, die erkannte er problemlos. Die Vorbereitung war also nicht umsonst gewesen.
    Die Kindergärtnerin las den ersten Satz: » Mushi yori kiraina baikinman - Bazillenmann, den er mehr hasst als Insekten .«
    Mumu, mu. Die runden Hiragana machten ihm die meisten Probleme. Er beugte sich nach vorne und starrte auf die Karten. Da war sie! Noch bevor er weiter nachdachte, hatte er auch schon die Hand ausgestreckt.

    »Da!«, rief ein Mädchen mit geflochtenem Haar grell. »Toll, ich hab eine, ich hab eine!«, freute sie sich unbändig.
    Takaaki war um den Bruchteil einer Sekunde zu spät gewesen. Na gut, das Spiel hatte ja gerade erst begonnen.
    » Yoi ko wa hodō wo arukimasu - Ein braves Kind geht auf dem Fußweg.«
    Yo, yo, yo. Alle Hände griffen gleichzeitig nach der Karte, doch Irabu war der Schnellste.
    »Ich hab eine, Anpo keine, hihihi«, grinste Irabu über das ganze Gesicht.
    Wieder stieg Takaaki das Blut zu Kopf. Nicht aufregen, sagte er zu sich selbst. Er schloss kurz die Augen und holte tief Luft. Er hatte dafür ordentlich gelernt. Seit seiner Kindheit war er ein Büffler und hatte bei Prüfungen stets die Punkte geholt, die im Bereich des ihm Möglichen lagen. Nicht ein einziges Mal musste er eine »Niederlage« hinnehmen.
    » Tanoshii na. Oyatsu no jikan - Etwas Süßes am Nachmittag macht Spaß .«
    Ta, ta, ta … da war sie! Wie die Zunge eines Chamäleons schnellte sein Arm nach vorne, und er packte die Karte. Endlich war es ihm gelungen, eine zu ergattern!
    »Toll gemacht!«, wurde er von der Kindergärtnerin gelobt, und er fühlte sich gut dabei.
    » Ashita wa kitto ii tenki - Morgen ist das Wetter sicher schön. «
    A, a, a… jawohl, wieder eine geschnappt! Das war ja eine richtige Gewinnsträhne.
    » Onna no ko ni yashiku ne - Immer lieb zu Mädchen sein .«
    O, o, o … wieder war er der Schnellste. Seine Konzentration wurde immer besser. Schließlich hatte er fünf Karten hintereinander an sich gebracht. Seine und Irabus Augen trafen sich. Der hatte ein rotes Gesicht und ertrug die Schmach.
    »Haha, was sagen Sie dazu, wenn ich Ihr Krankenhaus
kaufe!«, rief Takaaki mit schrillem Lachen. Die Kinder sahen ihn böse an.
    »Merkt euch das Kinder: In dieser Welt herrschen die Gesetze des Dschungels. Fressen oder gefressen werden«, erteilte er den Kindern eine Lehre.
    In dem Moment erhielt er einen Schlag gegen den Hinterkopf, der ihm das Trommelfell dröhnen ließ. Er drehte sich um und sah Mayumi mit einem Blecheimer und bösem Gesicht hochaufgerichtet dastehen. Wo hatte diese Frau auf einmal den Blecheimer her? Aus ihren Augen schlugen Blitze. Sie bückte sich und sagte ihm drohend ins Ohr: »Herr Direktor, Sie sind doch erwachsen. Was denken Sie sich eigentlich dabei, gegen Kinder gewinnen zu wollen?«
    »Aber wieso … Ihr Chef hat doch auch…« Er stockte.
    »Der ist ein hoffnungsloser Fall. Da kann man noch so viel reden, der hört nicht zu.«
    »Aber das letzte Mal habe ich doch verloren….«
    »Na und? Das kann man doch auch anders regeln. Wenn nur einer gewinnt, verlieren die anderen die Lust, sich mit ihm abzugeben.«
    Wieder machte es klong , als sie den Eimer noch einmal gegen seinen Kopf schlug. Mit wackelnden Hüften ging sie davon. Die Kinder brachen in brüllendes Gelächter

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