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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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Fettpolster umwandeln.
    » Aber das hast du doch gesagt! «, las sie gestikulierend und mit erhobenen Ton. »Ich, ich habe die ganze Zeit auf dich gewartet.« Sie fing an, im Übungsraum umherzulaufen.
    Ein Kollege schien beeindruckt und ging auf ihr Spiel ein. Nach und nach standen auch die anderen Schauspieler auf und liefen im Raum umher.
    Inzwischen fing Kaoru an, etwas zu schwitzen, und auch die Darstellung gewann an Fahrt. Es wäre schön, wenn sie so hundert Kalorien verbrauchen könnte. Sie bewegte sich fast, als wäre sie auf einer Bühne.
    Nach Ende der Drehbuchprobe waren die altgedienten Schauspieler voll des Lobes für Kaoru.

    »Ja, Frau Shiraki ist doch ein richtiger Profi«, meinte einer, während die jungen Kollegen sie bewundernd anblickten.
    »Tut mir leid. Manchmmal kann ich mich einfach nicht beherrschen«, redete sie sich mit gespielter Kokettheit heraus und war froh, dass niemand Verdacht geschöpft hatte.
    »Das heute könnte man als eine nette Anekdote für die Fernsehwerbung benutzen«, meinte der Produzent mit rotem Gesicht.
    Er wollte auch, dass bekanntgemacht wurde, wie sie mit den anderen zusammen das gleiche Mittagessen eingenommen hatte. In ihrer Branche entstanden aus Kleinigkeiten schnell Gerüchte, die in den Magazinen breitgetreten wurden. Gerade deswegen durfte sie keinen Tag in ihrer Aufmerksamkeit nachlassen.
    Sie verabschiedete sich von der Crew, verließ den Proberaum und stieg in den schon bereitstehenden Wagen. Sie umarmte Mitsuyo, der auf dem Rücksitz gerade an seinem Laptop arbeitete.
    »Du, ich habe es heute etwas übertrieben und das ganze Lunchpaket aufgefuttert«, sagte sie weinerlich wie ein kleines Kind.
    »Du Dummerchen. Wir hatten dir doch ein Essen von einem Ernährungsfachmann zusammenstellen lassen.«
    »Ja, ich weiß, aber die Kawamura hatte praktisch dasselbe Essen, und da hatte ich keine Lust mehr, meins auszupacken.«
    »Na ja, gegessen ist gegessen.« Mitsuyo klappte den Laptop zu und wandte sich um. »Angeben gehört halt zum Geschäft. Eine Schauspielerin hört erst dann auf anzugeben, wenn sie endgültig abtritt.«
    Die tröstlichen Worte Mitsuyos gaben ihr wieder Mut. Was Menschen an der Spitze brauchten, war eine positive Sicht der Dinge.
    »Also gut, dann bringen wir das schnell hinter uns. Liegt alles im Kofferraum?«

    »Ja, schon. Aber wo willst du es machen?«
    Mitsuyos Miene verfinsterte sich.
    »Egal wo. Auf einem Parkplatz oder am Notausgang eines Gebäudes.«
    »Schon wieder? Besser nicht, ist zu auffällig. Kannst du nicht warten, bis wir wieder im Büro sind?«
    Sie hatten es schon einmal im Flussbett des Tama gemacht, aber Mitsuyo hatte die ganze Zeit befürchtet, dass jemand sie überraschen könnte.
    »Bis Roppongi sind es noch dreißig Minuten, und bei Stau dauert es noch länger. In dieser Zeit hat sich das Fett schon angesetzt.«
    Kaoru konnte nirgendwo ruhigbleiben. Während sie auf dem Rücksitz saß, hob sie abwechselnd ihre Beine in die Höhe.
    »Na gut, dann gehen wir in ein Hotel. Da sieht uns wenigstens keiner«, wies er Kumi auf dem Beifahrersitz an. »Such uns ein Hotel in der Nähe.«
    »Aber wir sind hier in Setagaya. Einfache Hotels findet man hier nicht«, sagte Kumi, während sie sich stirnrunzelnd zu ihnen umdrehte.
    »Na gut, dann gehen wir halt in eine Karaoke-Box.«
    »Wenn es irgendwo sein muss, warum nicht in dem Krankenhaus, wo ich eben war. Da kommen wir gleich vorbei. Die Krankenschwester dort ist meine Freundin und ihr Chef der Sohn des Krankenhausbesitzers, auch wenn er etwas komisch ist.«
    »Können wir da ein Zimmer benutzen?«
    »Die Neurologie liegt im Untergeschoss. Und viel zu tun haben die da anscheinend nicht.«
    »Die Neurologie…« Mitsuyo wurde nachdenklich. »Können wir den Leuten vertrauen?«
    »Der Krankenhauschef ist anscheinend im Vorstand der
Japanischen Ärztevereinigung. Zumindest hat der Sohn damit geprahlt.«
    »Also gut. Dann versuchen wir es mal dort. Ich regle das mit dem Arzt. Kannst du dich noch ein bisschen gedulden, Kaoru?«
    Während die beiden so miteinander sprachen, hatte sie mit ihrem Beintraining weitergemacht und kam allmählich aus der Puste, was ihr aber eine Art Hochgefühl bescherte. Ihr Körper ging allmählich in die Phase der Fettverbrennung über.

2 ___
    Sie kamen an einem großen Krankenhaus an, wo über dem Eingang ein Schild mit der Aufschrift Irabu-Poliklinik hing. Kumi holte aus dem Kofferraum ein Gerät, das die Form eines japanischen Riesenkäfers hatte,

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