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Die Meute der Morrigan

Die Meute der Morrigan

Titel: Die Meute der Morrigan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat O'Shea
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der Liebe und
die Göttin des Herdfeuers auf unserer Seite?» fragte Pidge.
    «Immer», antworteten Boodie und
Patsy gleichzeitig.
    «Ich hatte damals Handschellen
— hab’ ich die von Angus Óg bekommen?» fragte Brigit.
    «Ja», antwortete Patsy mit einem
Lächeln. Und Boodie flüsterte:
    «Diese beiden Götter werden von
der Mórrígan bedroht.»
    Es trat wieder eine Pause ein;
sie betrachteten die Blumen im Feuer.
    «Wenn wir jetzt aufgeben, hat
sie natürlich gewonnen, nicht? Und ich bin schuld daran. Zuerst hab’ ich
Olc-Glas befreit, und jetzt habe ich den Stein für sie entdeckt», sagte Pidge
schließlich.
    «Wenn du es nicht getan
hättest, dann hätte es eines Tages ein anderer getan. Und dann wäre alles
vielleicht ganz anders ausgegangen, wenn derjenige auch nur halb so gut und
tapfer gewesen wäre wie du und Brigit. Dann wäre sicher alles verloren
gewesen», sagte Boodie.
    «Aber ich bin doch gar nicht
tapfer!» protestierte Pidge. «Das wißt ihr nur nicht. Brigit ist meistens viel
mutiger als ich. Ich bin überhaupt nicht mutig.»
    «Du bist tapferer als du
weißt», beharrte Patsy. «Wir haben es von Anfang an gewußt, damals, an dem Tag
auf der Insel.»
    Da erinnerte sich Pidge an die
Frage, die er im Hinterkopf hatte, und sagte: «Etwas erstaunt mich. Sie haben
Brigit damals die Tauschbonbons gegeben. Aber woher haben Sie gewußt, daß wir
schließlich hierherkommen würden? Woher konnten Sie es schon damals wissen,
wenn doch niemand wußte, welchen Weg wir nehmen würden?»
    «Wir gaben euch diese Bonbons
für den Fall, daß wir einmal im geheimen mit euch sprechen müßten, unter den
Augen und Ohren unserer Feinde. Wir ahnten, daß ihr unsere Hilfe vielleicht
brauchen würdet, um mit den Hunden fertigzuwerden, deshalb haben wir so weit
vorausgeschaut», antwortete Patsy.
    «Der alte Daire sagte, daß
Brigits kleine Hand etwas Großes vollbringen werde. Wie konnte er das sagen,
wenn er doch gar nicht wußte, was geschehen würde?» fragte Pidge nun.
    «Daire hat Sehergaben.
Vielleicht hat er etwas geschaut, das ihn dazu brachte, diese Prophezeiung zu
tun», murmelte Boodie.
    «Ach so», sagte Pidge
nachdenklich und fragte sich, was der alte Daire gemeint haben mochte.
    «Du, Brigit, und du, Pidge, ihr
wart unsere Helden in diesem Kampf, und nun müssen wir auch Curu danken.»
    Die Löwenzahnblüten im Feuer
wirkten wundersam lebendig.
    Irgend etwas schien sich in
Pidge zu regen; ein dunkler Trotz erfüllte ihn, und er wußte, daß er nicht
aufgeben würde.
    «Ich werde auf jeden Fall
weitergehen», sagte er mit entschlossener Miene.
    «Und ich auch!» erklärte
Brigit. «Ich hab’ diese beiden sowieso nie ausstehen können. Ich tu’s für den
Dagda.»
    «Ich komme auch mit», entschied
Curu.
    «Es wäre vernünftiger, wenn du
diesseits des Nadelöhrs bleiben würdest, Curu. Dann könntest du die Hunde davon
abhalten, Brigit und Pidge in das nächste Tal zu folgen», schlug Patsy vor.
    «Einverstanden», sagte Curu.
    «Brigit, hast du den Schmuck
noch, den dein Freund, der Schmied, für dich gemacht hat?» sagte Boodie.
    «Ja, sie hat ihn noch»,
antwortete Pidge für sie. «Hat er ihn in Ihrem Auftrag gemacht?»
    «Ja», antwortete Patsy.
    «Warum denn?»
    «Aus Besorgnis, ihr könntet
eine raffinierte Waffe brauchen.»
    «Zeig uns jetzt, was du außer
deiner Flöte in deinem Schultäschchen hast», sagte Boodie.
    Brigit löste die Riemen und
holte das Haarknäuel hervor.
    «Nimm die Haare, Pidge. Halt
sie in deiner Faust und versuche, dich vor nichts zu fürchten», sagte Patsy.
    «Es ist sehr schwer, sich vor
nichts zu fürchten», sagte Pidge und nahm das Haarknäuel von Brigit entgegen.
    «Es gibt viele, die euch helfen
werden», antworteten Boodie und Patsy gleichzeitig. Ihre Stimmen schienen sich
zu entfernen.
    «Woher wußtet ihr an jenem Tag
auf der Insel, daß wir all das tun würden, wo der alte Angler uns doch erst
fragte, nachdem wir euch getroffen hatten?» wollte Pidge wissen.
    «Wir haben niemals an euch
gezweifelt.» Die Stimmen klangen noch ferner.
    «Aber — wie konntet ihr denn
wissen, daß wir schließlich nach Baile-na-gCeard kommen würden?» rief er.
    «Baile-na-gCeard gibt es nicht»
Die Stimmen schienen jetzt von sehr weither zu kommen.
    «Der Löwenzahn ist meine
Blume», rief Boodie mit sanfter Stimme.
    «Das Gänseblümchen ist die
meine, und wir sind bei euch», hörten sie Patsys Stimme fern vom Himmel her.
    Das Feuer loderte einen
Augenblick hell auf und war

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