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Die Mission

Die Mission

Titel: Die Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Schritt näher an Ella heran. »Sie sind der Beweis, dass Ihre Rasse brutaler und animalischer ist als die angelslawische und daher eher über die niederen Instinkte verfügt, denen die Bewohner der Demi-Monde leider Gottes immer wieder erliegen. Dieser Zustand ist allerdings, wie Sie bereits sagten, für das Praktizieren der Magie unabdingbar. Ich bin durch meine eigenen Forschungen zu dem Schluss gelangt, dass die Magie durch sexuelle Energie entfacht wird. Und ich spüre, dass Sie ein gewaltiges erotisches Potential besitzen, Miss Laveau.« Er streckte die Hand aus und fuhr mit dem Finger über Ellas rechte Brust. »Sie haben hier die Mann-Rune hingemalt. Warum?«
    »Die Mann-Rune«, sagte Ella und atmete schwer, während Crowley mit dem Finger Kreise um ihre Brustwarze zog, »is’n Zeichen für erotische Liebe, es bedeutet, dass sich ihr Träger zügellos dem Sex hingibt. Wenn ich heut Abend den Großen Gott Bondye anrufen will, muss er wissen, dass ich bereit bin, für seine Dienste zu zahln. Der Große Gott Bondye verlangt nämlich immer mein’ Körper als Lohn.«
    Dieser Bondye ist nicht dumm , dachte Vanka.
    Crowley schluckte. »Vielleicht könnten wir uns nach der Sitzung einmal zusammensetzen, um dieses Thema zu vertiefen.«
    Ella machte einen Knicks. »Wär mir eine Ehre, Eure Heiligkeit. Ne einfache Mambo wie ich is gern bereit, sich von eim mächtigen Zauberer wie Sie was erklärn zu lassen.«
    Daraufhin verließ Crowley mit gerötetem Gesicht den Ballsaal.
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, kicherte Ella los. »Bei allen Geistern, das war knapp. Er ist unserem hounfo ganz schön nah gekommen.« Sie kicherte erneut. »Zum Glück lassen sich Männer immer so leicht ablenken!« Sie lächelte Vanka und Burlesque zu und drehte sich im Kreis. »Und? Gefalle ich Ihnen?«
    »Klasse Titten«, lautete Burlesques Urteil.
    Kurz vor acht Uhr abends klopfte es an Trixies Tür. Als sie aufschloss und den Kopf durch den Spalt steckte, sah sie Hauptmann Dabrowski. Er musterte sie eingehend.
    »Großartig. Vielleicht sind Sie doch nicht so einfältig, wie ich dachte. Die Hose ist gut, und die Stiefel sehen sehr praktisch aus.« Er reichte ihr eine Mütze. »Verstecken Sie Ihr Haar darunter, bitte. Ich glaube, dass wir eine bessere Chance haben, wenn Sie als Soldat durchgehen.«
    »Als Soldat?«, fragte Trixie, während sie das lange Haar hastig zusammenband und unter die Mütze schob.
    »Sie sind bei meinen Männern sehr beliebt, Miss Dashwood. Sie schwärmen geradezu von Ihrer Schönheit. Und damit niemand Sie erkennt, wollen wir Sie als meinen Offiziersburschen verkleiden. Das hier brauchen Sie auch.« Der Hauptmann reichte Trixie ein ledernes Pistolenhalfter, und als sie es öffnete, fand sie einen kleinen Revolver darin.
    »Ich kann damit nichts anfangen«, protestierte sie.
    »Für weibliche Skrupel ist jetzt keine Zeit, Miss Trixie. Sie werden lernen müssen, sich selbst zu verteidigen.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Ich kann mit diesem kleinen Kaliber wirklich nichts anfangen.« Dann zog sie die Jacke etwas beiseite und zeigte ihm eine riesige Mauser, die sie im Gürtel trug. »Wenn ich auf die SS schieße, dann will ich sie töten, nicht nur erschrecken.«
    »Haben Sie denn jemals eine Waffe in der Hand gehabt?«
    Mit einem Geschick, das man ihren weichen schmalen Händen gar nicht zugetraut hätte, zog sie die Pistole aus dem Gürtel, nahm das Magazin ab und vergewisserte sich, dass es geladen war. »Ja, Hauptmann, ich kann mit einer Pistole umgehen. Mein Vater hält mich sogar für einen ziemlich guten Schützen.«
    »Gut. Dann vergessen Sie auch nicht zu schießen, wenn es brenzlig wird. Und ich an Ihrer Stelle würde die letzte Kugel für mich aufheben. Sind Sie so weit … ?«
    Vanka stand vor dem Eingang des hounfo und wartete auf das Eintreffen der Zuschauer, wobei er verzweifelt versuchte, seine zitternden Hände zu beruhigen und nicht ständig an die Folterkammern der Checkya zu denken. Jetzt war es zu spät, um noch irgendetwas zum Guten zu wenden. Er war so gut wie tot.
    Wie war ausgerechnet er, Vanka Maykow, der sonst immer nur solo auftrat, in einen derartig gefährlichen Schlamassel geraten? Ella war schuld. Seit dem Augenblick, als sie in sein Leben trat, war alles schiefgegangen. Er versuchte, nicht mehr an sie zu denken, und konzentrierte sich auf die schwere Aufgabe, die vor ihm lag. Doch jedes Mal, wenn er sie wieder in ihrem Kostüm vor sich sah, verließen ihn seine

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