Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising
»edlen« Champagner getrunken hatte? »Ich wusste, dass er seine Ziele rücksichtslos verfolgte, aber dass er so weit gehen würde, hatte ich nicht gedacht.«
»Ich vermute, wir sprechen von Talon Lasalle?«
Ich blinzelte Jack an. »Woher weißt du das?«
»Ich habe ihn überprüft.« Er lächelte schief. »Du glaubst vielleicht, dass du nur ein kleiner Papiertiger bist, aber du arbeitest in einem heiklen Bereich und weißt mehr als die meisten Abteilungsleiter. Die Abteilung hat viele Feinde und die Informationen, die du und andere Assistenten erhalten, können gefährlich sein, wenn uns jemand etwas Böses will.« Er zuckte mit den Schultern. »Also weiß ich genau, womit meine Leute ihre Zeit verbringen.«
»Du überprüfst jeden, mit dem wir in Kontakt kommen?«
»Das wohl kaum. Dazu haben wir nicht das nötige Personal. Wir überprüfen nur diejenigen, die eine wichtige Rolle in deinem Leben spielen. Der einzige Grund, wieso Liander in diesen Auftrag eingebunden ist, ist, dass ich alles über ihn weiß – und natürlich sein vorbildliches Zeugnis vom Militär kenne. Er würde gut in das neue Team passen.«
»Es ist genauso hoffnungslos, Liander zu einem Wächter machen zu wollen wie mich.«
»Er ist längst nicht so dickköpfig wie du.«
Ich ignorierte die Stichelei. »Was sagen deine Berichte also über Misha und Talon?«
»Talon ist ein sehr erfolgreicher Unternehmer, der überall seine Finger im Spiel hat, und viele seiner Firmen mischen wiederum woanders mit. Wir haben bislang noch nicht alle Spuren verfolgt. Wenn er etwas haben will, handelt er rücksichtslos, hat sich aber unseres Wissens nach nie gesetzeswidrig verhalten.«
»Bis er ein Kind haben wollte«, brummte ich. »Was ist mit Misha?«
»Misha ist noch schwieriger zu fassen. Er ist sehr erfolgreich, nur wissen wir bislang nicht genau, womit.«
Ich runzelte die Stirn. »Ihm gehört Rollins Enterprises.«
Jack nickte. »Eine Firma, die fünf Jahre erhebliche Verluste eingefahren hat, während Mishas persönliches Vermögen stetig gewachsen ist.«
»Er hat sicher gut investiert.« Wie zum Beispiel in den South-Bank-Komplex.
»Verdammt gut. Nur dass wir bis jetzt nicht alle Investitionen nachvollziehen konnten.«
Ich starrte ihn verblüfft an und wusste nicht, was ich denken sollte. »Hältst du Misha für einen Betrüger?«
»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, weil sowohl die goldenen als auch die silbernen Rudel extrem zusammenhalten und keine Informationen über Rudelmitglieder und deren Vermögensverhältnisse herausgeben. Er hat seine Spuren gut verwischt, und mein Instinkt sagt mir, dass er etwas im Schilde führt. Ich glaube zwar nicht, dass es die Abteilung betrifft, bin mir aber sicher, dass du in irgendeiner Weise darin verwickelt bist.«
Ich rieb mir die Augen. Der Tag, der so wunderbar begonnen hatte, verkehrte sich allmählich in das extreme Gegenteil. »Wieso hast du das nicht schon früher erwähnt?«
»Weil ich keinen Beweis in Händen habe, dass er etwas vorhat. Es wäre nicht das erste Mal, dass mich mein Gefühl täuscht.«
Ich holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Wenn Misha zurück war, würde ich unter vier Augen mit ihm sprechen. Erhielt ich keine befriedigenden Antworten, würde ich ihn zusammen mit Talon von meiner Liste streichen.
Wenn ich mir vorstellte, dass ich vor ein paar Tagen mit beiden noch vollkommen glücklich gewesen war …
»Wie ist Talon wohl an ARC1-23 gekommen, wenn es doch noch gar nicht auf dem Markt ist?«
»Seine Firma führt die Fruchtbarkeitsstudie durch.«
Er hat seine Finger überall im Spiel, hatte Jack gesagt. »Er weiß nicht, dass ich zum Teil ein Vampir bin. Er denkt wahrscheinlich, es wäre ungefährlich, mir das Medikament zu geben.«
»Das ist keine Entschuldigung.«
»Nein.« Ich kochte vor Wut und wartete einen Moment, bis sie sich etwas gelegt hatte. »Was passiert jetzt?«
Er betrachtete mich nachdenklich. »Na ja, er wird natürlich angeklagt.«
Solange ich ihn zuerst bekam, war mir egal, was sie mit dem Mistkerl anstellten. »Aber?«
»Das Militär möchte unbedingt die Möglichkeiten dieses Medikamentes ausschöpfen, und Talon ist eine Schlüsselfigur.«
Bis sie die nötigen Informationen hatten, würden sie ihn also schützen. »Es wird wohl nicht länger als Fruchtbarkeitsmittel angeboten?«
»Es wird an sorgfältig ausgewählten Testpersonen einer weiteren gründlichen Studie unterzogen. Schließlich hat es bei einem Großteil gut
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