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Die Mumie

Die Mumie

Titel: Die Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Sand klebten an der Hose und sogar an seiner Jacke. Sein linkes Bein tat weh, aber er spürte es eigentlich gar nicht mehr. Es kümmerte ihn nicht, daß er unter dem Hemd und der zerknitterten Jacke schweißnaß war. Er wußte, er hätte erleichtert sein sollen, daß er hier war, fern der Schrecken, an denen er Anteil gehabt hatte. Aber dies hier kam ihm unwirklich vor. Er war der Atmosphäre des kleinen Hauses nicht entkommen. Während der ganzen Fahrt von der Altstadt hierher ins Hotel hatte er denken müssen: Malenka ist tot, weil ich diese Frau dorthin gebracht habe. Um Henry konnte er nicht trauern. Aber Malenka würde ihm für alle Zeiten auf der Seele liegen. Und die Mörde-rin, diese schreckliche wiedererwachte Königin. Was sollte er mit ihr anfangen, wenn er Ramsey nicht fand? Wann würde sie sich gegen ihn stellen?
    Am allerwichtigsten war nun, Samir zu finden, denn der mußte wissen, wo sich Ramsey aufhielt.
    Er war vollkommen überrascht, als Alex auf ihn zugeeilt kam, ihn umarmte und ihm den Weg zur Rezeption versperrte.
    »Vater, Gott sei Dank, daß du da bist.«
    »Wo ist Ramsey? Ich muß unverzüglich mit ihm sprechen.«
    »Vater, weißt du denn nicht, was passiert ist? Sie suchen in ganz Kairo nach ihm. Er wird wegen Mordes gesucht, Vater, hier und in London. Julie geht es gar nicht gut. Wir haben fast alle den Verstand verloren. Und Henry, wir können Henry nicht finden! Vater, wo bist du gewesen!«
    »Du bleibst bei Julie und kümmerst dich um sie«, sagte er.
    »Laß deine amerikanische Miss Barrington warten.« Er versuchte an ihm vorbei zur Rezeption zu gehen.
    »Miss Barrington ist abgereist«, sagte Alex mit einer wegwer-fenden Handbewegung. »Die ganze Familie hat heute morgen urplötzlich umdisponiert, nachdem die Polizei hier war und sie wegen Ramsey und uns verhört hat.«
    »Das tut mir leid, Junge«, murmelte er. »Aber du mußt mich jetzt gehen lassen. Ich muß Samir finden.«
    Alex deutete zum Kassierer. Samir hatte offenbar gerade einen Barscheck gegen Geld eingetauscht. Er zählte es nach und steckte es weg. Er hatte ein Bündel unter dem Arm und schien in Eile.
    »Laß mich jetzt allein, mein Junge«, sagte Elliott, während er zu ihm eilte. Samir sah auf, als Elliott gerade an den Marmortisch herantrat. Er zog Samir beiseite.
    »Ich muß ihn sehen«, flüsterte Elliott. »Wenn Sie wissen, wo er ist, sagen Sie’s mir.«
    »Mylord, bitte.« Samir ließ seine Augen langsam und unauffällig durch die ganze Halle streifen. »Die Polizei sucht nach ihm.
    Wir werden eben in diesem Augenblick beobachtet.«
    »Aber Sie wissen, wo er ist. Oder wie man ihm eine Nachricht zukommen lassen kann. Sie wissen alles über ihn.«
    Samirs Augen verdunkelten sich. Es war, als hätte er eine Tür zu seiner Seele zugemacht.
    »Überbringen Sie ihm diese Nachricht von mir.«
    Samir wandte sich zum Gehen.
    »Sagen Sie ihm, ich habe sie.«
    Samir zögerte. »Aber wen?« flüsterte er. »Was meinen Sie?«
    Elliott hielt ihn grob am Arm fest.
    »Er weiß es. Und sie weiß auch, wer sie ist! Sagen Sie ihm, ich habe sie aus dem Museum fortgebracht. Und ich habe sie an einen sicheren Ort gebracht. Ich bin den ganzen Tag bei ihr gewesen.«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Aber er wird es verstehen. Und jetzt hören Sie gut zu. Sagen Sie ihm, die Sonne hat ihr geholfen. Sie hat sie geheilt, ebenso die… die Medizin in der Phiole.«
    Der Earl holte die jetzt leere Phiole heraus und drückte sie Samir in die Hand. Samir starrte sie an, als hätte er Angst davor, als wollte er nicht damit in Berührung kommen und als wüßte er nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Sie braucht mehr davon!« sagte Elliott. »Sie ist innerlich wie äußerlich verletzt. Sie ist verrückt.« Er sah aus den Augenwinkeln, wie Alex auf sie zu kam. Diesen bat er mit einer Handbewegung um Geduld und ging noch näher an Samir heran.
    »Sagen Sie ihm, er soll heute abend um sieben mit mir Kontakt aufnehmen. Im französischen Café Babylon im Araberviertel. Ich werde einzig und allein mit ihm sprechen.«
    »Aber warten Sie, Sie müssen erklären…«
    »Ich sagte Ihnen doch. Er wird verstehen. Und er darf unter gar keinen Umständen hier mit mir Verbindung aufnehmen. Es wäre zu gefährlich. Ich lasse nicht zu, daß mein Sohn in das alles hineingezogen wird. Um sieben im Babylon. Und sagen Sie ihm noch dies. Sie hat dreimal getötet. Und sie wird wieder töten.«
    Er ließ Samir abrupt stehen, drehte sich zu seinem Sohn um und ergriff dessen

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