Die Mutter
so, aber er war ein gemeiner, gewalttätiger Hurensohn.« Sie sah Paul an. »Er hätte dir locker in den Arsch getreten, so viel ist sicher.«
Paul verzog das Gesicht.
»Wo ist er jetzt?«, fragte Shaun.
»Er ist tot.«
»Oh.«
»Habt ihr zwei euch jetzt endlich genug ausgetauscht?«, fragte Paul, und dabei drehte er sich um und warf Shaun einen Wieso-zur-Hölle-redest-du-mit-ihr?- Blick zu.
»Vielleicht möchte er sie vorher besser kennenlernen. Bevor er sie fickt«, vermutete Ethan.
»Sehr witzig«, sagte Shaun. Als das Auto langsamer wurde, sah er wieder aus dem Fenster und erkannte, dass Paul auf einen Rastplatz gefahren war. Shauns Herzschlag schaltete einen Gang höher.
Paul lenkte den Commodore an den Lkw-Stellplätzen vorbei auf den Parkplatz und hielt unter einer Überdachung an. Shaun war erleichtert, als er feststellte, dass der gesamte Bereich menschenleer war. Normalerweise wimmelte es hier von müden Fahrern und vollen Blasen, aber jetzt war es ein verlassener, von dunklen Schatten umgebener Ort. Das einzige Licht stammte von den widerlich grellen Neonleuchten, die das öffentliche Toilettenhäuschen in der Mitte des Rastplatzes anstrahlten. Ihre Kraft reichte jedoch nicht viel weiter als bis zu dem hässlichen roten Backsteinhaus, sodass der Parkplatz und der umliegende Wald in schwärzester Dunkelheit lagen.
Es war der perfekte Ort für ihr Vorhaben. Hier war es nicht
nur dunkel, der Rastplatz lag auch weiter vom Freeway entfernt als die meisten anderen, und dank der Bäume war der Blick von der Straße versperrt. Paul schaltete die Musik aus, dann die Scheinwerfer. Alle im Wagen wurden in die Rot- und Grüntöne getaucht, die auf dem Armaturenbrett leuchteten. Die Nacht war bewölkt - auch das Fehlen des Mondlichts trug zur düsteren Atmosphäre bei. »Du bist als Erster dran, Shaun«, verkündete Paul. »Ja, Geburtstagskind«, kicherte Jimmy. »Lass es krachen.« Nun, da der Moment gekommen war, verspürte Shaun eigentlich überhaupt keine Lust mehr. Es war nicht so, dass er Emma unattraktiv fand, doch er konnte sich einfach nicht überwinden, die Sache durchzuziehen - jedenfalls noch nicht.
»Ich fühl mich nicht so gut«, sagte Shaun. Das war noch nicht einmal komplett gelogen. »Fang du an, Paul. Ich brauch noch einen Moment, ich muss ein bisschen frische Luft schnappen.«
»Bist du sicher? Ist schließlich dein Geburtstag. Macht's dir nichts aus, mit den abgenutzten Resten vorliebzunehmen?« »Nein, ehrlich. Geh du.«
»Achtzehn und kann seinen Schnaps immer noch nicht bei sich behalten.« Jimmy schüttelte den Kopf.
Paul wandte sich Emma zu. Sein grün-rot glühendes Gesicht grinste sie lustvoll an. »Du gehörst mir, Süße. Du denkst, dein Mann war hart? Der hatte sicher keinen 30 Zentimeter langen Schwanz.«
»Genauso wenig wie du«, kommentierte Jimmy. »Nimm sie nicht zu hart ran«, sagte Shaun zu Paul. »Sie soll für uns auch noch gut aussehen.« »Keine Sorge, ich bin ganz sanft.«
Paul stieg aus dem Auto. Er öffnete die Beifahrertür und wartete, dass Emma ausstieg. Als sie sich nicht rührte, beugte er sich in den Wagen und zerrte sie heraus. Sie wehrte sich nicht besonders - da sie fünf Kerle gegen sich hatte, war sie wohl zu dem Schluss gekommen, dass es wenig Sinn hatte.
Shaun stieg ebenfalls aus dem Wagen, und auch Jimmy folgte ihm. Ethan blieb im Auto sitzen und gönnte sich ein Snickers. »Schreien bringt gar nichts«, mahnte Paul und packte Emma.
»Hier kann dich niemand hören. Und wenn du versuchst abzuhauen, fangen wir dich wieder ein. Kapiert?«
Shaun suchte in Emmas Blick nach einem Anzeichen für Angst, aber er sah nur ein teilnahmsloses Gesicht und Augen, in denen Hinnahme, aber auch tiefe Traurigkeit lagen.
Wie war es möglich, dass sie nicht mal ein bisschen Angst verspürte?, fragte sich Shaun.
»Komm jetzt«, knurrte Paul und zerrte Emma mit Gewalt zum Toilettenhäuschen. »Passt auf, dass keiner reinkommt«, rief er zurück. »Falls es irgendjemand versuchen sollte, bringt ihr ihn um. Und wehe, einer von euch Perversen spannt hier rein.«
Sie konnten alle keine Zuschauer gebrauchen, während sie ihr Ding durchzogen. Sie bevorzugten ein wenig Privatsphäre, Shaun eingeschlossen.
So war es immer gewesen - und trotzdem spannten sie bei jeder Gelegenheit den anderen nach.
Paul zog Emma zu der Toilette, deren Eingang nicht auf den Rastplatz zeigte.
»Paul ist total durchgeknallt«, sagte Shaun.
Jimmy runzelte die Stirn. »Was ist denn heute
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