Die Nacht am See
ist jemand, dem ich nicht ganz traue. Er ist ein Hitzkopf, der lieber drauflosschlägt, statt seinen Klienten zu beschützen oder in Sicherheit zu bringen.”
„Warum schaust du mich nicht an?” wollte Donovan wissen.
Sie schluckte nervös. „Ich versuche nur, meinen Job zu erledigen.” Und ich kann es nicht ertragen, den zärtlichen, flehenden Ausdruck auf deinem Gesicht zu sehen, dachte sie.
„Es besteht keine Gefahr. Niemand weiß, dass wir hier sind”, meinte er.
„Überlass es lieber mir, das zu beurteilen.”
Er schwieg für ein paar Sekunden und wartete, bis sie sich davon überzeugt hatte, dass in der Umgebung keine potenzielle Gefahr lauerte, bevor er es noch einmal versuchte: „Du musst nicht kündigen.”
„Wie ich schon gestern sagte, es geschieht zu deiner eigenen Sicherheit.”
„Ich vertraue darauf, dass du für meine Sicherheit sorgst, auch nach dem, was gestern passiert ist.”
Jocelyn versuchte, nicht darauf zu achten, wie sich seine Jeans über seinen Schenkeln spannte. Oder daran zu denken, was Tess vorgeschlagen hatte - nämlich, dass sie sich einfach auch einmal ein bisschen Spaß gönnen sollte. „Die Sache gestern Abend hätte nicht geschehen dürfen”, sagte sie. „Es gehört zu den Grundregeln meines Berufes, sich niemals mit einem Klienten einzulassen.”
„Okay, das akzeptiere ich, Jocelyn, weil ich dein Urteil und deine Professionalität respektiere. Wenn du kündigen und mir einen anderen Leibwächter suchen willst, geht das in Ordnung. Vielleicht wäre das wirklich das Beste.”
Das hörte sich ein wenig zu einfach an, aber sie vermutete, es war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Donovan drehte sich zu ihr herum. „Was letzte Nacht geschehen ist, war überwältigend, Jocelyn.”
Sie hatte es doch gewusst …
„Es hat mich ungeheure Selbstbeherrschung gekostet”, fuhr er fort, „dir nicht in dein Zimmer zu folgen, um dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, obwohl ich wusste, ich hätte dir versprechen sollen, es nie wieder zu tun. Wenn ich sicher wäre, dass ich dieses Versprechen halten könnte, würde ich versuchen, dich zu überreden, deinen Job weiterzumachen, denn ich bin absolut willig, mein Leben in deine Hände zu legen. Aber so stark bin ich nicht, Jocelyn. Ich kann dir dieses Versprechen nicht geben. Ich habe dich gestern Abend so sehr begehrt wie noch nie eine Frau zuvor, und dieses Gefühl verschwindet nicht. Ich habe heute Qualen gelitten. Ich kann nicht dagegen ankämpfen, genauso wenig wie ich widerstehen kann, dich zu berühren, wenn du in meiner Nähe bist.”
So wie jetzt, dachte sie und versuchte ihrem wachsenden Verlangen zu widerstehen. Doch das fiel ihr schwer. Warum musste er so gut riechen? So gut aussehen? So gut klingen? Seine Lippen, die weich geschlossen waren, und die Glut in seinen Augen - das alles war so erotisch. Hier im Auto fühlte sie sich nicht wie eine Leibwächterin … sie fühlte sich als Frau.
Eine Frau, die gegen die Anziehungskraft eines überaus attraktiven Mannes ankämpfte.
Sie starrten sich einen Moment lang schweigend an.
Das war völlig verrückt.
„Wenn ich dir widerstehen könnte”, sagte er, „dann würde ich es tun. Leider kann ich es nicht.” Er beugte sich ganz leicht zu ihr, doch es war genug, um die Mauer niederzureißen, die sie um sich herum zu errichten versucht hatte.
Donovan umschloss ihr Gesicht und blickte ihr in die Augen, bevor er langsam seine Lippen auf ihren Mund presste. Die Welt geriet aus den Fugen, als Jocelyn die Arme um den Mann schlang, der ihr Leben so gründlich erschütterte. Er brachte sie dazu zu vergessen, wer sie war und was sie hier tat. Nur das erotische Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper zählte noch.
Die köstlichen Empfindungen der Lust trafen sie wie eine Flutwelle.
Er flüsterte ihr ins Ohr: „Komm mit mir nach Hause, Jocelyn. Ich möchte dich in meinem Bett lieben.”
Es durchströmte sie heiß vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Ihr fiel ein, dass Tess ihr geraten hatte, auch einmal ein wenig Spaß zu haben. Oh, wie sehr sie es sich wünschte …
Er küsste ihren Hals, streichelte ihre Schultern und den Rücken, bevor er wieder ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss eroberte und damit auch den letzten Widerstand in ihr überwand. Sie wollte diesen Mann, und sie kümmerte sich nicht um die Konsequenzen.
Um ihre Ängste konnte sie sich ein anderes Mal Gedanken machen.
Plötzlich hörte sie direkt neben dem Wagen jemanden lachen. Abrupt
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