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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Schalter um. Alles sah plötzlich seltsam und so weit entfernt aus, als würde sich ein blutroter Filter über seine Augen senken. Raum und Zeit waren verzerrt. Wie in Zeitlupe flog er durch die Luft und krachte gegen Connor. Er schleuderte ihn aus dem Stuhl zu Boden. Elektronische Geräte wurden mitgerissen. Im nächsten Moment lagen seine Hände um Connors sehnigen Hals und drückten zu. Connor wiederum presste Seths Kinn nach oben. Er redete, seine Stimme klang erstickt und angestrengt. Nur langsam drangen die Worte zu Seth durch.
    »N…nicht, Seth. Tu es nicht. Reg dich ab, Mann. Du willst dich nicht mit mir anlegen. Reine Verschwendung von Zeit und Energie. Für uns beide. H…hör auf.«
    Der rote Nebel verschwand. Langsam zeichnete sich Connors Gesicht wieder ab. Angestrengt, aber kontrolliert. Blinzelnd. Er beobachtete Seth wie ein Habicht.
    Seth zwang sich loszulassen. Er erhob sich auf die Knie und barg sein Gesicht in seinen zitternden Händen.
    Auch Connor rappelte sich auf. »Ich glaube, du hast mir den Rücken ausgerenkt«, knurrte er. »Und ein paar von deinen Spielzeugen hast du auch zerstört.«
    Seth sah nicht einmal auf. »Das repariere ich«, murmelte er dumpf.
    »Oh, vielen Dank für dein Mitgefühl. Mach dir keine Mühe. Mir geht’s gut.«
    Seth ließ die Hände sinken. Er starrte auf den schäbigen grauen Teppich. Dann stöhnte er und bedeckte erneut sein Gesicht mit den Händen.
    »Du hast sie schon gehabt, nicht wahr?«, wollte Connor wissen. »Du hinterlistiger Hurensohn. Warum hast du es mir nicht erzählt?«
    Er sah ihm in die Augen und blickte dann schnell wieder weg.
    »Ach, Scheiße.« Connor ließ sich zurück auf den Boden fallen. Er schob sich die wirren Locken aus dem schmalen Gesicht und starrte hinauf zur Decke. »Hör zu, wenn du aussteigen willst, sag es einfach. Nimm sie mit auf irgendeine einsame Insel. Mach mit ihr, was du willst, mir ist das scheißegal. Nur hör auf, mir meine Ermittlungen zu versauen.«
    »Es sind unsere Ermittlungen, McCloud, und ich habe nichts versaut.«
    »Nein, nur mit Lazars Geliebter gefickt«, feuerte Connor zurück. »Wenn du meinst, das hat nichts mit unserer Ermittlung zu tun, dann …«
    »Sie ist nicht seine Geliebte. Lazar hat sie mir angeboten. Sie hat nicht die geringste Ahnung, also lass mich in Ruhe. Ein zweites Mal wirst du mich nicht beruhigen können.«
    Connor erhob sich auf die Ellbogen. Seine Überraschung war befriedigend, aber er erholte sich schnell. »Wäre mir auch egal«, fuhr er Seth an. »Ich würde dich einfach windelweich prügeln.«
    Seth ballte die Fäuste. »Einen Teufel würdest du.«
    »Dann bekämst du eine gewaltige Machokrise, weil dich ein Typ mit einer Krücke niedergemacht hat. Wie verdammt armselig. Das möchte ich dir ersparen, weißt du? Du bist auch so schon ein trauriger, bemitleidenswerter Hurensohn.«
    Seth starrte ihn einen Moment an, dann senkte er den Blick und unterdrückte ein kurzes Lachen.
    Connor rutschte auf dem Hintern über den Boden, um sich seine Krücke zu holen, dann rappelte er sich auf. »Trommeln wir uns ein anderes Mal auf die Brust. Wenn das alles vorbei ist, steigen wir ein bisschen in den Ring. Mal sehen, wessen Eier größer und haariger sind. Bis dahin, Frieden. Einverstanden?« Er streckte seine Hand aus.
    Seth stand auf. Er griff nach Connors vernarbter Hand. »Ich nehme dich beim Wort.«
    Die beiden Männer starrten sich einen Augenblick an.
    »Du hast mich absichtlich gereizt, nicht wahr?«, fragte Seth. »Tu das nie wieder, McCloud.«
    »Ich wollte einfach nur wissen, wie durchgeknallt du schon bist«, erwiderte Connor kühl. »Ich hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, aber das hier ist ja noch schlimmer als das Schlimmste. Du bist nicht nur besessen. Du bist verliebt.«
    »Bullshit«, knurrte Seth.
    »Ach ja? Puh.« Connor tat so, als würde er sich den Schweiß von der Stirn wischen. »Dann hast du doch nichts dagegen, wenn wir sie als Köder benutzen, oder?«
    »Komm nicht mal in ihre Nähe. Bau sie nicht in deine Pläne ein, denk nicht mal an sie, McCloud. Sie ist raus aus dem Spiel. Kapiert?«
    »Bleib mal realistisch«, forderte Connor ihn auf. »Sie ist draußen auf der Insel bei Lazar. Sie macht Novak an. Und jetzt fickt sie dich. Wie tief könnte sie denn noch in das Spiel verwickelt sein?«
    Seth schüttelte den Kopf, er fühlte sich gejagt und verzweifelt. »Sie ist draußen«, wiederholte er.
    »Hey. Nimm’s leicht«, sagte Connor sanft. Er klopfte sich den Dreck

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