Die Nächte der Aphrodite
ausgerechnet zu ihr zog? Sie fand keine Antwort darauf, so sehr sie sich auch den Kopf zermarterte. Daran zu glauben, dass er sie einfach um ihrer selbst willen begehrte, wagte sie nicht. Aber sie hatte auch nicht die Absicht, sich die Gegenwart, diese unbeschreiblich schöne Gegenwart durch Schwarzmalerei zu verderben. Nie in ihrem Leben war es ihr besser ergangen, und an diesem Gedanken wollte sie vorläufig festhalten.
Das fiel ihr auch nicht weiter schwer. Der nächste Tag ähnelte dem vergangenen. Sie brachte ein weiteres Zimmer in Ordnung, bereitete die Mahlzeiten vor und nähte an ihrem Kleid. Fürs Abendessen deckte sie wieder das vornehme Porzellan auf. In Maries Truhe hatte sie ein Kleid gefunden, das sie mit einigen Verrenkungen selbst anziehen und schließen konnte, und so blickte sie Troy mit einem strahlenden Lächeln entgegen, als er den Salon betrat. Sie legte die Näharbeit beiseite und erhob sich.
Troy lachte. »Und ich habe mich den ganzen Tag darauf gefreut, dir beim Ankleiden behilflich zu sein. Welche Enttäuschung.«
Er selbst trug wieder elegante Abendkleidung und verbeugte sich vor Elaine, ehe er ihre Hand an die Lippen zog. »Wenn ich das geahnt hätte ...«, gab sie zurück und seufzte theatralisch. Seine hellen Augen blitzen auf, und Elaine entzog ihm ihre Hand, um die Speisen aufzutragen.
Das Abendessen verlief in entspannter Stimmung. »Morgen liefere ich Bestellungen in der Umgebung aus. Möchtest du mitkommen?«, fragte Troy, während er den leeren Teller beiseite schob.
»Natürlich, gerne.« Die Aussicht auf eine Ausfahrt mit Troy brachte ihr Gesicht zum Strahlen. »Bei Maries Kleidern habe ich auch ein zweiteiliges Kostüm und einen Umhang gefunden«, erklärte sie eifrig. »Bis ich meine eigenen Sachen fertig habe, wird es noch etwas dauern.«
»Lass dir nur Zeit, Elaine«, sagte Troy. »Du siehst in Maries Kleidern sehr hübsch aus.«
»Danke.« Elaine fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden. Noch nie hatte jemand sie hübsch genannt. Sie stand auf, um das Geschirr in die Küche zu tragen. Troy folgte ihr.
»Holst du mir wieder Wasser vom Brunnen?«, fragte sie und griff nach der bereitliegenden Schürze, aber Troy hielt ihren Arm fest. »Später«, murmelte er und zog sie an sich. »Wenn ich dir schon nicht beim Anziehen helfen durfte, dann vielleicht beim Ausziehen.«
Elaine stockte der Atem, als seine Hände über ihre Oberarme strichen. Ihre Brüste pressten sich an seinen harten Körper, und sie seufzte unwillkürlich auf, als sein Mund zärtlich den ihren berührte. Sie hielt sich an den Aufschlägen seiner Jacke fest und gab sich ganz dem Rausch hin, den seine suchende Zunge auslöste. Zwischen ihren Schenkeln breitete sich ein Feuer aus, das ihre Wirbelsäule hinauflief und ihre Brustwarzen sehnsüchtig anschwellen ließ.
Ihr Bewusstsein zerfloss wie Tinte auf einem feuchten Blatt Papier. Sie klammerte sich an Troy fest und merkte nur am Rande, dass er sie hochhob, ohne den Kuss dabei zu unterbrechen. Schwer atmend legte sie den Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Erst als sie spürte, dass er sie auf weiche Kissen bettete, wagte sie es, ihn anzusehen. Die unverhüllte Leidenschaft in seinem Blick ließ sie erbeben. Er saß neben ihr und hielt ihre Hand in seiner. Quälend langsam hob er sie an seinen Mund und küsste jeden einzelnen ihrer zitternden Finger. Sein Blick war dabei auf ihr Gesicht gerichtet, als wollte er keine Regung versäumen. Als er den Mund öffnete und mit der Zungenspitze ihren Zeigefinger umkreiste, fühlte sie, wie sich die Muskeln in ihrem Unterleib zusammenzogen. Dann schloss er seine Lippen um ihre Fingerkuppe und begann zu saugen. Die samtige Hitze seines Mundes erregte sie in einem Ausmaß, das sie an Hölle und ewige Verdammnis denken ließ. Sie stöhnte hilflos auf und hob ihre freie Hand, um sie in sein Haar zu schieben.
Nach einer kleinen Ewigkeit ließ er ihren feuchten Finger aus seinem Mund schlüpfen. »So fühlt es sich für mich an, wenn ich in dir bin«, sagte er heiser, und Elaine fühlte Nässe, die an ihren Schenkeln entlangsickerte. Niemals hätte sie gedacht, dass Worte eine solche Macht haben konnten. Sie wollte ihn spüren, auf jedem Zentimeter ihrer Haut und darunter.
»Zieh mich aus«, befahl sie mit rauer Stimme. »Zieh mich schnell aus, ehe der Stoff auf meiner Haut verbrennt.«
Ohne ein weiteres Wort drehte er sie auf die Seite und fing an, die Verschlüsse zu öffnen. Das Kleid fiel auseinander, und
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