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Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben

Titel: Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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Russisch. Die Worte konnte ich nicht verstehen, aber die Bedeutung war sonnenklar, selbst auf die Entfernung.
    Dann verklang alles wieder und ich spürte nur noch die Wärme von Dereks Händen. Wie aus großer Ferne hörte ich sein Drängen. » So geht das doch schon sehr viel leichter … « Etwas flatterte durch meine Gedanken, die sich in meinem Gehirn drehten wie das Adressrädchen auf dem Schreibtisch von Beratungslehrer Maloy. » Interessant « , flüsterte Derek und streifte wieder meine Lippen mit seinen, deren Wärme meine Befürchtungen verschwimmen ließen, meine Angst dämpften und meine Sorgen wegfegten …
    Ich seufzte, sank nach hinten und mein Kopf füllte sich mit angenehmen Träumereien. Bilder von Pietr trieben an die Oberfläche. Küsse brannten sich auf meinem Gesicht und Hals ein. » Pietr … «
    Ich hörte ein Schnauben und spürte Finger an meiner Jeans. Der Knopf ging auf und eine Hand fuhr am Bund meines Slips entlang.
    » Nein « , sagte ich.
    Das Küssen begann aufs Neue, stürmischer nun. » Jessica. « Das Wort grollte aus einer Kehle. Aber nicht Pietrs Kehle. Für ihn war ich Jess.
    » Nein « , sagte ich energisch und versuchte mit Gewalt, die Augen zu öffnen. Etwas war nicht in Ordnung … Nicht Pietr … Ich stemmte mich gegen die kräftige Brust über mir und meine Augen brannten, als ich sie aufriss.
    » Entspann dich … « , hörte ich ihn sagen und ein Mund fuhr mir am Kinn entlang, füllte meinen Kopf mit süßem, klebrigem Honig …
    Dann krachte es furchtbar laut und mit einem Mal erschien die Welt um mich gestochen scharf. Mein Kopf dröhnte wie ein Presslufthammer. Mit aufgerissenen Augen sah ich, dass Max nach mir griff. » Mach die Jeans zu « , fauchte er.
    Wie? Oh mein Gott. Hektisch fummelte ich an meinem Hosenbund herum.
    Im Stil eines Neandertalers schwang mich Max über die Schulter. Derek rappelte sich hoch.
    » Wag nicht noch einmal, sie anzufassen « , drohte Max.
    Derek grinste nur.
    Erinnerungen wirbelten in meinem Kopf herum – Küsse, Hände, ein einzelnes Wort – » Nein … « Gleich musste ich kotzen. Ganz bestimmt.
    Was hatte Derek nur getan?
    Max ging auf eine Tür zu, die nur noch an einem Scharnier hing, aber Derek stürzte sich wie eine zustoßende Schlange auf ihn und packte mich am Handgelenk. Bilder waberten um mich, bebten, drehten und trübten sich und verdampften. Etwas durchfuhr mich wie ein Blitzschlag …
    Meine Muskeln krampften sich zusammen, ich schüttelte mich in Krämpfen.
    Max brüllte und wirbelte zu Derek herum.
    Dann wurde alles schwarz.
    Still.
    Der Ozean brach sich direkt in meinen Ohren, die Welle spülte den Sand fort, auf dem ich stand.
    » Jessie. Jessie. Jess-ie « , summte jemand meinen Namen.
    Ich hielt mir die Ohren zu. » Halt. Die. Klappe. « Mein Hirn – oder was davon noch übrig war – brannte lichterloh. Es hüpfte und wütete in meinem Kopf herum, als wollte es gleich ausbrechen.
    » Braves Mädchen. Wach auf. « Jemand schnippte mit den Fingern. » Lass es hinter dir. Jessie … «
    » Max? « Ich kniff mehrmals die Augen zusammen. Die Sonne bohrte sich in meine Augen. Wimmernd drückte ich sie wieder zu. » Was zum … «
    » Jessie. « Mit seiner riesigen heißen Pranke schüttelte er mir die Schulter.
    » Scheiße, bist du laut … « Als uns ein Auto heftig anhupte, riss ich die Augen auf und griff instinktiv ins Lenkrad. » Pass auf! «
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu. » Wie fühlst du dich? «
    » So … « Mein Kopf sackte in sich zusammen, als wäre mein Gehirn gerade am Rand eines schwarzen Lochs gelandet. » So als ob du besser rechts ranfährst, wenn du willst, dass deine Lederausstattung auch weiterhin nach Leder riecht. «
    So schnell hatte ich noch keinen Rusakova anhalten sehen. Max stieß die Tür auf und ich purzelte nach draußen.
    Genau wie mein Mageninhalt.
    » Oh. Mann. «
    Das Lederpolster knarzte, als sich Max herüberlehnte und das Handschuhfach aufklappte. Er drückte mir gleich einen Packen Papiertaschentücher in die zitternde Hand.
    Ich wischte mir den Mund ab und glitt behutsam zurück auf den Sitz. Mit dem Handrücken fuhr ich mir über die Stirn. » Wie sind wir hierhergekommen? Was mach ich hier? «
    » Woran kannst du dich erinnern? «
    » Dass ich im Auto aufgewacht bin. Und ins Gras gekotzt habe. «
    » Njet. Davor. «
    » Ähh. Derek hat mich zum Mittagessen eingeladen. Er hat mir sein Halloweenkostüm gezeigt, für die Party. Aaah. Die Party, heute

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