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Die Nanny und der Traummann

Die Nanny und der Traummann

Titel: Die Nanny und der Traummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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tun, dass du ihn rangelassen hast?“
    Sierra warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Nicht, dass es dich etwas angehen würde – aber er hat das Angebot gemacht, bevor wir miteinander geschlafen haben. Außerdem ist er einfach so. Ständig versucht er, mir zu helfen.“
    „Wow, das muss ja wirklich schrecklich sein. Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen als einen reichen, attraktiven Mann, der versucht, sich um mich zu kümmern. Wie erträgst du das nur?“
    Sierra beugte sich vor und verpasste ihrer Schwester einen Klaps auf den Po. „Fast hätte ich vergessen, was für eine Klugscheißerin du sein kannst.“
    Joy lächelte. „Eine meiner liebenswertesten Eigenschaften.“
    Ja, manchmal. Manchmal war es aber auch einfach nur nervtötend.
    „Du weißt, wie ungern ich auf andere angewiesen bin“, erklärte sie. Und jetzt, wo sie sich nicht mehr um ihren Vater zu kümmern brauchte, würde sie eine Menge Geld sparen können, sodass sie bald niemals wieder jemanden um Hilfe bitten musste.
    Andererseits hatte sie aber auch noch keine Ahnung, wie es in dieser Hinsicht weitergehen sollte. Würde Coop sie jetzt, wo sie ein Paar waren, weiterbezahlen, oder erwartete er, dass sie sich nun kostenlos um die Kinder kümmerte?
    Das war nur einer der vielen Punkte, über die sie noch sprechen mussten. Sierra war sich ja noch nicht einmal sicher, ob es so früh in ihrer Beziehung gut war, in sein Schlafzimmer zu ziehen. Natürlich wohnten sie technisch gesehen schon zusammen. Aber dass sie das Bett teilen sollten, nachdem sie gerade einmal vierundzwanzig Stunden lang ein Paar waren, fand Sierra dann doch etwas voreilig.
    „Du weißt, dass du ihm irgendwann die Wahrheit sagen musst, oder?“, meinte Joy.
    Das nächste Problem. Wie sollte sie Coop sagen, dass sie die biologische Mutter der Zwillinge war? „Ich rede mit ihm, wenn der richtige Augenblick gekommen ist.“
    „Um ehrlich zu sein, wundert es mich, dass er nicht schon von selbst Lunte gerochen hat. Sie sehen dir wirklich zum Verwechseln ähnlich.“
    Sierra erzählte ihr von der Dame, die am Vortag im Café die Zwillinge bewundert hatte. „Er fand nicht, dass sie mir sonderlich ähnlich sehen“, schloss sie.
    „Aber wenn du wirklich willst, dass ihr eine gemeinsame Zukunft habt, dann musst du trotzdem ehrlich zu ihm sein.“
    „Ich bin so verliebt in ihn …“
    Joy legte ihr einen Arm um die Schulter. „Du kannst auf Lügen keine Beziehung aufbauen. Vertrau mir, in diesen Dingen hab ich Erfahrung.“
    Sierra ließ ihren Kopf auf Joys Schulter sinken. „Wie konnte es nur so weit kommen?“
    „Er wird es verstehen.“
    „Glaubst du?“
    „Wenn er dich liebt, werdet ihr einen Weg finden.“
    Das Problem war nur, dass Sierra keine Ahnung hatte, ob er sie liebte oder nicht. Gesagt hatte er es nicht, genauso wenig wie Sierra. Die bloße Vorstellung, wie verletzlich sie sein würde, wenn sie ihm ihre wahren Gefühle offenbarte, jagte ihr eine Heidenangst ein. Und wenn sie ihm erst einmal erzählte, wer sie wirklich war … Würden seine Gefühle für sie stark genug sein, um diesen schweren Schlag zu überstehen? War es vielleicht besser, wenn sie es ihm nicht sagte? War es nicht möglich, dass die Wahrheit in diesem Fall eher Schaden anrichten als etwas Gutes bewirken würde?
    Joy nahm Sierras Hand und drückte sie fest. Als hätte sie die Gedanken ihrer Schwester gelesen, sagte sie: „Du musst es ihm erzählen.“
    „Das werde ich auch.“ Wahrscheinlich. Vielleicht.
    „Wann?“
    „Wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet.“ Die vermutlich nie kommen würde.

11. KAPITEL
    Nachdem Sierra und Coop die Mädchen ins Bett gebracht hatten, zog er sich für eine Weile in sein Arbeitszimmer zurück, um ein paar Telefonate zu erledigen. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, da platzte Joy wie ein Wirbelwind in die Wohnung und rief lauthals: „Ich hab’s geschafft!“
    Schon am frühen Morgen war sie zu ihrem Casting aufgebrochen und hatte danach den ganzen Tag über auf den Anruf von der Agentur gewartet. Wie ein eingesperrter Tiger war sie immer wieder im Wohnzimmer auf und ab gelaufen. Beim Abendessen hatte sie ununterbrochen herumgejammert, dass diese Rolle ihre letzte Chance sei und sie ihre Karriere als Schauspielerin an den Nagel hängen konnte, wenn sie den Job nicht bekam. Irgendwann hatte Sierra das Genörgel einfach nicht mehr ausgehalten und Joy ein paar Scheine in die Hand gedrückt, damit sie rausging, um sich ein Kleid für die

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