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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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fragte Layne.
    »Kannst du diesen Riesenbrocken allein heben?«, fragte Linda und tippte die nächste Schiene mit ihrer Sonde an.
    »Denke schon«, meinte Layne. Er stemmte sich gegen die Schiene, hob sie vorsichtig an und staunte, wie relativ leicht sie war. »Das Ding ist ja gar nicht so schwer.«
    »Supraleiter bei Raumtemperatur sind das nicht«, erklärte Linda und ging daran, Schiene Fünf loszuschrauben. »Trag sie einfach aus dem Käfig und leg sie auf den Boden. Wir überlegen uns später, was wir damit machen.«
    »Wenn sie nicht plötzlich wieder aufwachen«, erwiderte Layne und drehte die Schiene etwas zur Seite, um sie durch die Tür zu bekommen.
    »O ihr Kleinmütigen«, sagte Linda. »Schnell, aber vorsichtig. Das beste Überlebensrezept …«
     
    »Sechsundzwanzig, siebenundzwanzig …«, murmelte Nicole. »Bingo, Klappe Achtundzwanzig.«
    Das Mannschaftsquartier hatte einen Hauptkorridor mit beiderseits kleinen Kabuffs. In der Mitte des Korridors verlief an den Stützbalken entlang eine Reihe von Wartungsklappen zu den zahlreichen Kontrollknoten. Das Mannschaftsabteil war ebenso wie die Kommandozentrale, der Wartungsbereich und der EVA-Schuppen im Wesentlichen in die riesigen Rohre eingebaut, die das gewaltige Schiff stützten.
    Einige der Steuerleitungen standen unter Druck, aber die Türsteuerungen befanden sich im schwerelosen Bereich und Vakuum, und deshalb wies die Wartungsluke mehrere Vakuumwarnungen auf.
    Nicole öffnete die Kontrollklappe an der vorderen Wand, schloss dann die Luke mit dem Schlüssel auf und winkte Josten zuerst hinein.

    »Das ist eine Dreifachschleuse«, sagte sie und kletterte hinter dem Piloten die Leiter hinunter. Sie schloss die erste Luke hinter sich und betätigte den Schalter für die zweite. »Die zweite und dritte Tür sind die eigentliche Luftschleuse. Zum Öffnen werden zwei Personen benötigt.«
    Sie zwängte sich neben den Piloten in den engen Raum, schloss die obere Luke und tastete dann die Ziffernfolge für die letzte Luke ein.
    »Nimm den roten Hebel«, sagte sie und legte ihrerseits die Hand auf den Hebel an der gegenüberliegenden Wand. »Eine blöde Konstruktion; wenn jemand das wirklich müsste, könnte er beide Hebel gleichzeitig betätigen. Aber sie mussten wenigstens so tun , als ob die Hebel redundant wären, weil die Schleuse ja dicht beim Mannschaftsquartier liegt und die Außenluke nur geöffnet werden kann, wenn die obere Luke geschlossen ist.«
    »Bin so weit«, sagte Josten und legte die Hand auf den Hebel. »Eins, zwei …«
    »Drei«, sagte Nicole und zog ihren eigenen Hebel nach unten.
    Ein leises Zischen war zu vernehmen, als die Luft aus der Kammer gesaugt wurde, dann klappte die untere Luke nach unten. Gleichzeitig schaltete die Schwerkraft ab, und sie hingen schwerelos da.
    »Zeit zu schwimmen«, sagte Nicole und stieß sich leicht nach unten ab.
    Die Luke mündete in dem weiten Raum mitten in den Stützringen. Vor und hinter ihnen verdeckten die riesigen Blasen der Treibstofftanks das Licht, sodass sie sich in absoluter Finsternis befanden.
    Nicole schaltete den Helmscheinwerfer ein und hakte eine Sicherheitsleine ein, packte dann den Griff neben der Luke und stieß sich sanft in Richtung auf die vordere Treibstoffblase ab. Zum Glück versperrte nichts den Weg. Aus Gründen
der inneren Stabilität waren quer durch den inneren Ring kräftige Drahtseile gespannt, aber zwischen der Luftschleuse und dem Kontrollnodus gab es kein solches Spannseil. Unmittelbar hinter der Treibstoffblase war ein weiterer Handgriff, den sie beim ersten Versuch zu fassen bekam, und an der Unterseite des Rings eine Luke.
    »Die Temperatur hier drinnen ist verdammt nahe am absoluten Nullpunkt«, stellte Josten fest. »Da haben wenigstens unsere Eispacks eine Chance, neu zu gefrieren.«
    »Solange die Wärmespulen durchhalten, sollte das nichts ausmachen«, antwortete Nicole. »Wir haben Energie für zwei Stunden und Luft für noch mehr.«
    Sie hielt sich mit der linken Hand am Griff fest, öffnete mit der Rechten die Lukenverschlüsse und zog dann den Deckel vorsichtig nach unten. Der Raum dahinter maß etwa eineinviertel Meter im Quadrat, und die Türsteuerung war etwa einen Meter über ihr angebracht.
    Nicole pflückte einen Magnet von ihrem Oberschenkel, drückte ihn an die Innenwand der Kammer und zog sich dann in die Höhe, um an die Schalttafel zu kommen. Das Schiff hatte sechsundzwanzig primäre Schotts, und jede Schottentür hatte einen separaten

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