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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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das sich durch dessen völlige Abwesenheit auszeichnete. Ihm wurde bewusst, dass er einen Ort wollte, der ihm gehörte, selbst wenn das bloß ein Bett war und … eine Stelle, wo er seine Decke in relativer Sicherheit verwahren konnte.
    Er schlenderte in die Stadt hinaus und überlegte, ob es für ihn wirklich keine bessere Wahl gegeben hätte, als in das Lehrlingsprogramm einzutreten. Er verfügte über Fertigkeiten, die man in seiner jetzigen Umgebung nutzen konnte. Er wusste , dass er kämpfen konnte, falls er sich bloß entsprechende Waffen und Gerät besorgen konnte. Es gab Dinge, die man in der Wildnis einsammeln konnte; er erinnerte sich an Junes Bemerkung über Kleidung und dass niemand etwas hatte. In der Wildnis gab es genügend verlassene Häuser. Er konnte sie irgendwie finden und alles, was einen Wert besaß, herausholen. Sicherlich würde ihm das mehr als zwei Extrabons die Woche eintragen und keine blutenden Hände vom Bäumefällen.
    Andererseits gehörten einige von diesen Häusern Menschen, die sich hier in Raven’s Mill befanden. Und was
würde er dabei empfinden, wenn jemand in seinen Bungalow eindrang und alle seine Kleider herausholte?
    Herzer dachte noch eine Weile über dieses Thema nach und setzte sich damit zum ersten Mal in seinem Leben mit dem ganzen Thema der Plünderung auseinander. All die Spiele, die er gespielt hatte, waren davon ausgegangen, dass Plündern im ethischen Sinne indifferent war. Die Orks töten und ihr Gold nehmen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass es in den Spielen nie hungrige Orkkinder gab, auch dann nicht, wenn man ihre Saat niedergebrannt hatte.
    Selbst nur ein Bogen. Er wusste praktisch nichts über die Jagd, wusste aber, dass er das, worauf er zielte, treffen konnte. Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er die Wachtruppe aufsuchen und den Versuch machen sollte, sich dort einzuschreiben. Hatte es denn Sinn, weitere zwölf Wochen seines Lebens damit zu vergeuden, Dinge zu lernen, die er nie brauchen würde? Er wusste, dass er weder Köhler noch Holzfäller noch Gerber werden würde. Es musste doch noch etwas anderes geben.
    Diese düsteren Gedanken beschäftigten ihn während seiner morgendlichen Waschungen und auch später noch, als er in die öffentlichen Pissoirs pinkelte und sich das Gesicht in einem Wasserbecken wusch, das ein Bach weiter oben am Hügel speiste. Er ging zur Gemeinschaftsküche hinüber und blickte besorgt zum Himmel auf. Die Sonne stand schon ziemlich weit oben. Er hatte den Großteil des Vormittags geschlafen und sorgte sich, die Küchen könnten bereits geschlossen sein, um die Mittagsmahlzeit vorzubereiten. Sein Magen knurrte, und bis Mittag zu warten – nun, würde unangenehm sein.
    Aber die Küchen waren noch geöffnet, und der Geruch, der ihm entgegenschlug, ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er reichte einem nett aussehenden
Mädchen, das am Eingang saß, seinen Bon und reihte sich in die Schlange ein. Zu seiner Verblüffung war da mehr geboten als bloß ein brodelnder Topf mit Brei. Da war Brei, aber es gab auch Eier auf Bestellung, Bratkartoffeln, goldenes, üppig aussehendes Brot, Marmelade, Butter und haufenweise dampfende Würste, die in Pfannen vom Feuer warm gehalten wurden. Und statt der üblichen primitiv geformten Holzschüsseln gab es jetzt hölzerne Tabletts.
    »Das sieht gut aus«, sagte er zu dem Mädchen, das bediente, und bedachte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    »Der Rat hat beschlossen, dass ein Ruhetag auch ein Tag des Feierns sein sollte«, antwortete sie und erwiderte sein Lächeln. »Also haben die für heute zusätzliches Essen zur Verfügung gestellt.«
    »Und auch viel besseres«, sagte Herzer. »Was kann ich haben?«
    »Nimm dir alles, was du möchtest«, sagte sie und grinste verschmitzt. »Aber iss alles, was du nimmst.«
    »Mhm …«, erwiderte er.
    »Wie magst du denn die Eier?«, fragte sie und griff nach einer Bratpfanne.
    »Eier …«, sagte Herzer und schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Rühreier? Spiegeleier?«
    »Spiegeleier, denke ich. Äh … gut durch.«
    »Kein Problem«, sagte sie. »Dauert bloß einen Augenblick. «
    Er nahm sich ein Stück von dem Brot. Es war außen braun gebacken, nicht viel größer als seine Hand, und duftete nach Butter. Gierig brach er es auf und sah, dass es innen nicht weiß, sondern goldbraun war. Er schnupperte daran, biss ab, riss sich dann ein großes Stück ab und stopfte es sich in den Mund, kaute zufrieden.

    »Af eckt ut!«, murmelte

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