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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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und ihre Augen weiteten sich überrascht.
    »Ja«, erwiderte Herzer und schob eine Augenbraue hoch. »Warum?«
    »Na ja … die Leute gehen heutzutage nicht oft in den Wald. Weißt du, ob dort draußen wilde Tiere sind?«
    »Ja.«
    »Gibt es Tiger und Leoparden und Berglöwen?«
    Herzer überlegte kurz und zuckte dann die Achseln.
    »Bis jetzt bin ich noch nicht aufgefressen worden.«
    »Oh.« Pause. »Nun, wann willst du denn gehen?«
    »Ich habe nichts anderes vor. Wahrscheinlich jetzt.«
    »Also, wenn du wartest, bis wir mit dem Frühstücksgeschirr fertig sind, könnte ich mitkommen.«
    »Hast du keine Angst, gefressen zu werden?«, fragte Herzer und fügte dann eilig hinzu: »Von einem Tiger?«
    »Nicht, wenn ich mit dir zusammen bin«, erwiderte sie.
    »Also … ich bin gleich wieder da.«
    Sie lächelte, nahm sein Tablett, trug es zu den Kesseln hinüber und wippte dabei unübersehbar mit den Hüften.
    Okay , dachte Herzer. Musste da wirklich die Welt untergehen?

23
    Als Herzer am späten Nachmittag in die Stadt zurückkehrte, war sein Korb zur Hälfte mit der etwas feucht gewordenen Felldecke gefüllt, die andere Hälfte nahm alles mögliche Grünzeug ein. Er hatte ein größeres Stück Land entdeckt, auf dem Spargel wuchs, und dazu genügend essbare Pflanzen für einen üppigen Salat. Außerdem hatte er eine Kudzi-Kolonie gefunden, die einen Felsvorsprung überwuchert hatte, und in dem Tümpel am Fuß des Felsvorsprungs hatten sie eine ganze Anzahl höchst faszinierender Dinge entdeckt, die man mit Kudzi-Saft machen konnte.
    Als sie in die Stadt zurückkehrten, fanden sie diese fast verlassen vor. Die meisten Leute hatten sich auf dem früheren Festgelände in der Nähe der Hügelkette im Norden der Stadt versammelt.
    »Komm«, sagte Morgen und griff nach seiner Hand. »Die haben schon angefangen zu tanzen.«
    »Oh.« Pause. »Gut.«
    »Ach komm, sei kein Frosch«, sagte sie und lachte. »Du brauchst doch bloß die Füße zu bewegen!«
    Ein Stück des Feldes war mit Seilen abgeteilt worden, und man hatte eine Art Bühne darauf errichtet. Eine Gruppe von Minnesängern, darunter auch die rothaarige Sängerin, die Herzer am vergangenen Abend gesehen hatte, spielten dort Melodien im schnellen Rhythmus. Eine große Zahl Leute tanzten, aber die meisten hatten sich in kleinen
Grüppchen versammelt und sahen zu oder unterhielten sich. Von den Rodungsarbeiten waren noch ein paar Baumstämme übrig und davor hatte man ein paar Tische aufgestellt. Aber die meisten Leute saßen auf dem Boden oder gelegentlich auch auf einem von den Holzfällern übersehenen Baumstumpf. Herzer und Morgen schlenderten Hand in Hand auf das Gelände und sahen sich nach einer Stelle um, wo sie sich hinsetzen konnten oder vielleicht auch nach jemandem, den sie kannten.
    Morgen war, was Herzer nicht überraschte, die Erste, die Bekannte entdeckte. Sie winkte zwei Frauen zu, die mit vor der Brust verschränkten Armen beieinander standen, und zerrte Herzer zu ihnen hinüber.
    Die etwas Ältere hatte scharf geschnittene Gesichtszüge, war klein und rundlich. Ihr langes, dunkles Haar war stark gelockt und hatte sich in der feuchten Luft ziemlich aufgeplustert. Sie musterte Morgen und Herzer mit dem berechnenden Blick eines Raubvogels, der eine Wiese nach Beute absucht. Die jüngere Frau war ein wenig größer als der Durchschnitt, aber ihre Figur entsprach eher der augenblicklichen Mode, genauer gesagt der vor dem Fall: keine Hüften, kein Busen, kein Po. Sie sah Herzer und Morgen ausdruckslos an und wandte sich dann ab.
    »Hi«, sagte Morgen und winkte noch einmal. »Crystal«, sagte sie dann zu der Älteren, »das ist Herzer Herrick. Herzer, Crystal Looney.«
    Herzer streckte ihr die Hand hin, aber die Frau nickte ihm bloß zu, ohne die verschränkten Arme zu lösen. Falls ihr Gesicht überhaupt einen Ausdruck zeigte, war das Abneigung. Herzer zog die Hand zurück, hielt sie sich demonstrativ auf den Rücken und nickte der Frau lächelnd zu.
    »Ist mir ein Vergnügen , deine Bekanntschaft zu machen, Crystal, nicht wahr?«, sagte er.
    »Shelly?«, sagte Morgen nach einer kurzen Pause und
wandte sich der anderen Frau zu. »Das ist Herzer. Herzer, Shelly Coleman.«
    Diesmal machte Herzer sich nicht die Mühe, die Hand auszustrecken. Er nickte bloß der Frau zu, die ihrerseits kurz nickte und sich dann wieder umwandte, um den Tanzenden zuzusehen.
    Morgens Gesicht rötete sich über die offenkundige Abweisung, aber dann lächelte sie gleich wieder

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