Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
eine Menge Erze. Nebenbei gesagt, die Ablagerungen im Tal sind weitgehend schwer zu formendes Erz; es erfordert viel größere Hitze und längere Schmiedezeiten als die Vorkommen im Westen. Weit wichtiger wäre es, einen besseren Zugang zu Angus’ Vorräten zu finden.«
»Er wohnt doch nahe an ein paar Flüssen, oder nicht?«, fragte Herzer, der sich dabei an eine Landkarte des Gebiets erinnerte, die er einmal gesehen hatte.
»Das ist richtig, aber der Fluss verläuft ein gutes Stück nördlich von ihm und fließt in Gegenden, die bestenfalls neutral sind; in einigen davon gibt es sogar Gruppen, die sich auf Pauls Seite geschlagen haben. Aber es gibt eine alte Straße, die direkt zum Poma River führt. Und die führt zum Shenan. Ich denke, wenn man diese Straße wieder instand setzen und ein paar Boote bauen würde, wäre das eine bessere Lösung.«
»Am Zusammenfluss der beiden Ströme gibt es keine Stadt«, sinnierte Herzer. »Es könnte sich lohnen, dort eine zu gründen.«
»Ich denke, wir werden abwarten, was sich dort entwickelt«, sagte Edmund, als die Köchin den Nachtisch servierte. »Oh, herrlich.«
»Und vielen Dank, Mistress, für die köstliche Mahlzeit«, sagte Herzer und nickte der Köchin zu, die vermutlich dreimal so alt wie er war, aber höchstens wie zwanzig aussah. »Was für Fleisch war das? Es hat herrlich geschmeckt. «
»Emu«, erwiderte die Köchin und zwinkerte ihm zu.
»Schwer zu kochen, weil es zäh wie Leder ist. Aber in meiner Spezialsoße wird es weich.«
»Und was ist das?«, wollte Herzer wissen. Die kleinen Kuchen waren außen goldbraun und jeden krönte ein kleiner weißer Stern.
»Gries«, erwiderte die Köchin. »Grob gemahlenes Korn, genau gesagt. Mit Honig und Butter gekocht und mit Pinienkernen gemischt.«
»Köstlich«, lobte Bast mit vollem Mund. »Und es freut mich wirklich, dass du auch ordentlich isst, Daneh.«
»Oh, ich kann gar nicht damit aufhören«, erwiderte die Ärztin, nahm ein Stück von dem Gebäck und leckte sich heruntergetropften Honig von der Hand. »Aber gelegentlich habe ich schreckliche Verdauungsbeschwerden. Ich schwör’s euch, manchmal fühlt sich das an, als ob das Haar des Babys in meinem Magen wäre, ich habe keine Ahnung, weshalb das so ist.«
»Danke, Mistress«, sagte Edmund, als die Köchin eine Kanne Kräutertee auf den Tisch stellte. Er seufzte, als sie wieder hinausging, und füllte seine Tasse. »Ein verdammt schwacher Ersatz für echten Tee«, nörgelte er dann. »Ich schwör’s euch, eines Tages werde ich ein Schiff nach Indien nehmen und dort eine Teeplantage finden, und wenn es mich umbringt. Oder selbst eine gründen, wenn ich das muss.«
»Ich denke, dafür brauchen wir dich hier zu sehr, mein Lieber«, sagte Daneh schmunzelnd. »Aber vielleicht wird eines Tages jemand anderer deinen Plan in die Tat umsetzen.«
»Weil wir gerade von Plänen sprechen«, sagte Rachel. »Was hast du vor?«
Edmund zögerte kurz, nahm noch einen Schluck Tee und schüttelte dann den Kopf. »Im Allgemeinen spreche ich nicht über meine Pläne, Rachel. Selbst nicht vor Freunden.«
»Warum?«, wollte Herzer wissen.
Edmund zögerte erneut und zuckte dann die Achseln.
»Du würdest staunen, welche Rolle bei erfolgreichen Operationen die Nachrichtenbeschaffung, man könnte auch sagen die Spionage, spielt. Ich möchte nicht, dass der Feind auch nur die geringste Chance hat, meine Pläne zu erfahren, oder auch nur, wie ich sie entwickle. Denk bloß an diesen Hasen, der mit den Plänen der Gegenseite hier aufgetaucht ist. Also, was den Rest meiner Pläne angeht … die werdet ihr schon mit der Zeit erfahren.«
»Du meinst, dass es in Raven’s Mill Spione gibt?«, fragte Rachel.
»Nein, jetzt noch nicht«, erklärte Edmund. »Und wenn es welche gäbe, würde McCanoc nicht wissen, was er mit ihnen anfangen soll. Aber oben in den Bergen gibt es Holzfäller und Sammler, die McCanoc gefangen nehmen und … befragen könnte. Ich weiß, dass ihr nichts ausplaudern werdet, aber solange ich meine Pläne selbst vor meinen engsten Vertrauten geheim halte, kann keiner sich darüber aufregen, wenn ich sie vor ihnen geheim halte. Und deshalb verrate ich sie niemandem.«
Später, nachdem Wein ausgeschenkt und dann wieder abgetragen worden war, stand Edmund auf und sah sich um. »Auf die bewaffneten Streitkräfte des Königreichs Freier Staaten«, sagte er und hob sein Glas. »Mögen sie stets auf der Seite des Rechts stehen.«
»Hört, hört«, erwiderte
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