Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons
seufzte dann. » Herrgott , trotzdem wünsche ich mir seinen Tod !«
»Das tun wir alle«, nickte Sheida. »Edmund, Energiepanzerung? Aufwertungen?«
»Eigentlich brauchen wir die nicht«, antwortete er. »Wir haben eine Technik und eine ordentliche, professionelle Armee, die wir vergrößern werden. Aber da du die am meisten Betroffene bist, überlasse ich es dir. Leben? Oder Tod?«
Danehs Kinnladen arbeiteten, und sie schüttelte den Kopf. »Verdammt sollst du sein, Sheida!«
»Tut mir wirklich Leid, Daneh«, sagte Sheida ehrlich. »Aber überleg doch, im besten Fall können wir Pauls Verteidigungseinrichtungen zerstören und diesem Krieg ein Ende machen. Im schlimmsten Fall verfügen wir immerhin über die Energie, um uns allen zu helfen. Und ich verspreche dir, der medizinische Bereich der Technologie wird ganz oben auf der Liste stehen.«
Daneh rieb sich mit beiden Händen das Gesicht und fauchte dann: »Verdammt sollst du sein, Sheida«, wiederholte sie, stieß aber dann »Leben« zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Aber kein angenehmes Leben!«
»Ich versprech’s dir, wir werden uns für den Rest seines jämmerlichen Lebens etwas Interessantes einfallen lassen. Obwohl wir ihm bei der Verhandlung vielleicht zugestehen müssen, ihn nicht zu foltern oder ihn an einen Felsen zu ketten, wo jeden Tag ein Geier kommt, der seine Leber frisst.«
»Das würde ich auch nicht verlangen«, erwiderte Daneh. »Bloß … dass ihr ihn einsperrt. In Einzelhaft. Für den Rest seines Lebens.«
»Okay«, erwiderte Sheida. »Er wird für den Rest seines Lebens kein menschliches Gesicht mehr zu sehen und keine menschliche Stimme außer seiner eigenen zu hören bekommen. Dir ist doch bewusst, dass das eine der schlimmsten Foltern überhaupt ist, die man einem Menschen antun kann? Dass es ihn in den Wahnsinn treiben wird, besser gesagt ihn noch wahnsinniger machen wird, als er bereits ist?«
»Ja«, erwiderte Daneh knapp. »Das ist mir bewusst.«
»Gut«, nickte Sheida und wandte sich wieder an Edmund. »Wirst du diese Schlacht gewinnen?«
»Wahrscheinlich«, erwiderte er. »Wenn nicht hier, dann vor der Stadt. Aber wahrscheinlich verfügt er über spezielle Energie für seine Verteidigung. Ihn gefangen zu nehmen oder gar zu töten, das wird vermutlich gar nicht leicht sein.«
»Nimm ihn bloß gefangen«, erklärte Sheida. »Ich werde versuchen, dir ein wenig Hilfe zu verschaffen. Wenn sie kommt, wird sie über die notwendigen Mittel verfügen, um mit Sicherheit seine Flucht zu verhindern. Ich muss jetzt weg, aber ich werde die Dinge im Auge behalten. Wenn Paul oder Chansa bemerken, dass McCanoc am Verlieren ist, werde ich sehen, was ich tun kann, um sie am direkten Eingreifen zu hindern. Aber jetzt muss ich gehen.« Mit diesen Worten verschwand sie.
»Oh, wie reizend«, seufzte Daneh. »Vielen Dank, dass du mich hier lässt, Schwesterchen.«
»Zwischen hier und der Stadt sind ständig Karren unterwegs«, erklärte Edmund. »Jetzt, wo Sheida weg ist, möchte ich etwas sagen.«
»Was denn?«
»Ich bin froh, dass du dich einverstanden erklärt hast«, seufzte Edmund.
»Was?«, stieß sie verärgert hervor. »Aber …«
»Sheida hat Recht«, sagte er und hob die Hand, um sie am Weiterreden zu hindern. »Wir brauchen die Energie. Aber das ist nicht alles. Ich habe nicht über das gesprochen, was dir passiert ist, und auch nicht über deine Therapie, weil ich dir zu nahe stehe; ich bin nicht der Richtige, um dir zu helfen. Aber das heißt keineswegs, dass ich dich nicht … beobachtet habe. Und du hast in dir einen derartigen Hass auf McCanoc aufgebaut, dass es einfach ungesund ist.«
Sie musterte ihn ein paar Augenblicke lang stumm und seufzte dann. »Das ist mir bewusst. Aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.«
»Das meiste hast du gerade eben getan«, erwiderte Edmund. »Indem du deinen Kopf und nicht dein Herz hast entscheiden lassen, hast du dir selbst gezeigt, dass du fähig bist , darüber hinwegzukommen. Das hat dir vermutlich mindestens ebenso gut getan wie die kleine Sitzung mit Bast. Du hast gezeigt, dass du es fertig bringst , McCanoc leben zu lassen, selbst wenn er dir auf Gnade und Ungnade ausgeliefert ist, solange das einen vernünftigen Zweck hat. Wenn wir ihn gefangen genommen hätten , wäre er getötet worden. Aber erst nach einem ordentlichen Verfahren und nach den Regeln. Gefühle sollten bei so etwas keinen Platz haben.«
»Darf ich etwas fragen?«
»Aber
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