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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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Und wenn ich mein kleines Miahühnchen gevögelt habe, dann sperr ich es zurück in den Stall. Glaub mir, es wird dir gefallen. Dann gackert das Huhn wieder und wird rausgeholt, und dann machen wir einen flotten Dreier.«
    Wie aus dem Nichts taucht plötzlich ein zweiter Mann neben Gerold auf, wahrscheinlich ein Freund, der genauso attraktiv und wahrscheinlich genauso pervers ist. Er nickt mir zu und muss aufpassen, dass er vor Gier nicht auf mein Kleid sabbert.
    Ich stehe auf, werfe dabei mein Champagnerglas um, nehme meinen Mantel und meine Tasche und verlasse die Bar ohne ein weiteres Wort.
    Und ohne zu gackern.
    Leo
    »Ich weiß sehr genau, wann Schluss ist«, meckert Mr. Bean. »Du musst gar nicht so tun. Eigentlich fandest du es gut. Und die beiden sind ja auch nicht wirklich sauer.«
    »Natürlich sind sie sauer. Sie trauen sich nur nicht, dir das zu sagen.«
    » Ich müsste sauer sein«, sagt der Weißhäutige, der Moritz heißt und mitgekommen ist, um noch ein Bier mit uns zu trinken. »Der eine hat mich fast umgebracht. Hätte er noch länger auf meinem Brustkorb gesessen, wäre ich erstickt.«
    Moritz trägt immer noch den Lendenschurz, weil seine Klamotten leider zu dicht an der Feuerstelle gelegen haben; und weil die dort sitzenden Frauen das Geschehen zwischen Roderich, Arbogast und uns interessanter fanden als irgendwelche angesengten Kleidungsstücke, sind sie langsam verkokelt.
    Und nun sitzt der Weißhäutige hier und bibbert. Die Leute glotzen, aber das schert uns einen feuchten Kehricht.
    »Das war ein Fehler. Es tut mir leid. Ich gehe da nicht mehr hin. Nie mehr«, beschließe ich. »Ich möchte nämlich nicht wegen Beihilfe zum Mord im Gefängnis landen. Wie du auf die losgegangen bist«, sage ich zu Mr. Bean. »Warum musstest du sie denn gleich so außer Gefecht setzen, dass sie nicht mal mehr aufstehen konnten?«
    »Es hieß, ich solle kämpfen und siegen, und nur das habe ich getan.« Mr. Bean wird langsam unleidlich. »Du stellst dich wirklich schlimmer an als ein Weib. Außerdem war es deine Idee, dahin zu gehen.«
    »Ich dachte, du hättest den beiden das Rückgrat gebrochen. Sie haben geschrien wie am Spieß.« Das stimmt tatsächlich. Mr. Bean hat wirklich alles gegeben. Zuerst hat er mit den beiden gespielt wie eine Katze mit zwei Mäusen, und dann, als Bär und Tiger Oberwasser hatten, hat er nicht mehr lange gefackelt, und nach ein paar Sekunden haben die beiden zusammengekrümmt am Boden gelegen und »Bitte, bitte aufhören« gewimmert. Mr. Bean ist wie ein Irrer in seinem Lendenschurz herumgerannt und hat dauernd nur »Wer ist hier der beste Dosenöffner?« gerufen, und natürlich haben das ein paar Spaziergänger im Niendorfer Gehege gehört und sind gleich zu uns rübergekommen. Glücklicherweise war niemand dabei, den wir kannten. Das hätte gerade noch gefehlt.
    Ja, und dann sind wir gegangen, Moritz im Schlepptau. Die anderen sind dageblieben und haben sich um die beiden Patienten gekümmert. Ich glaube, sie hatten auch ein bisschen Angst vor Mr. Bean. Nur Moritz nicht.
    Seine Lebensgeschichte ist tragisch, wie ich finde. Das Wort »umgesattelt« ist sein liebstes. Und er rollt das R.
    »Ich bin im Frrränkischen aufgewachsen«, hat er erzählt. »Bin mit sechzehn von der Schule ab und hab eine Bäckerlehre gemacht. Wegen meiner Mehlallergie musste ich umsatteln auf Schreiner. Dann bekam ich Asthma und habe umgesattelt auf Bankkaufmann. Dann wurde die Bank, in der ich am Schalter saß, überfallen, und ich wurde kurz als Geisel genommen. Also bloß ein paar Minuten, aber das hat gereicht, um mich völlig fertigzumachen. Ich bin dann erst mal in Therapie und dann in eine Klinik, und jetzt habe ich endgültig umgesattelt.«
    »Auf was denn?«, frage ich interessiert.
    »Ich bin nun Frührentner«, erklärt Moritz leidend. »Seitdem habe ich gegen gar nichts mehr eine Allergie. Und ich musste seitdem auch nicht mehr umsatteln. Aber leider habe ich auch keine Frau. Meine Mutter ist nach dem Tod meines Vaters hierher nach Hamburg gezogen, weil sie in meiner Nähe sein wollte. Und ich wollte nicht noch mal umsatteln und ins Frrränkische zurück. Nun wohnen wir wieder zusammen, und das ist eigentlich ganz schön. Mutti hat schon überlegt, mich bei ›Schwiegertochter gesucht‹ anzumelden, damit ich auf Ehemann umsatteln kann, aber ich finde, ich sollte es erst noch mal so versuchen. Deswegen hab ich mich zu diesem Kurs angemeldet.«
    Bevor ich mich bei »Schwiegertochter gesucht«

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