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Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Die Nonne mit dem Schwert (German Edition)

Titel: Die Nonne mit dem Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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gewagten Schwung zur Seite.
    Für den Kerl kam ihre Reaktion so überraschend, dass er mit ihr zur Seite fiel. Schon stand Catalina wieder auf den Füßen. Sie schnappte ihren Gegner am Kragen und schleuderte ihn mit einer solchen Wucht gegen den Tresen, dass die Gläser darauf umfielen und Bier und Wein auf die Umstehenden spritzte. Einen Moment lang sah es so aus, als wolle der Mann an der schmutzigen Holzwand kleben bleiben, aber schließlich rutschte er langsam daran herunter und blieb seltsam verdreht auf dem Bauch liegen. Catalina vermutete eine weitere Falle. Da er sich selbst dann noch nicht regte, als sie direkt neben ihm stand, stieß sie ihn mit dem Fuß an und bemerkte jetzt erst die rote Lache, die sich unter ihm ausbreitete. Sie drehte ihn um. Schwer wie ein Kartoffelsack fiel er auf den Rücken. Der goldgefasste Griff seines Messers stand aus seiner Brust heraus, als wolle es ihnen zum Abschied zuwinken.

21
    B evor Catalina einen klaren Gedanken fassen konnte, stürmten zwei grimmig dreinblickende Gerichtsbüttel in die Taverne.
    »Der Bursche hier, der war es!«, brüllte der Wirt und zeigte mit seinen fettigen Fingern auf Catalina, die sofort wieder ihren Degen zog. Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie die Büttel und überlegte, welcher von ihnen der gefährlichere Gegner war, doch noch ehe sie auf ihn losgehen konnte, krachte etwas auf ihren Kopf. Das Letzte, was sie wahrnahm, war der durchdringende Geruch von billigem Wein …
    Als Catalina wieder zu sich kam, war es stockdunkel und ihr brummte der Kopf. Behutsam tastete sie ihren Schädel ab und fand etliche kleinere und eine größere Wunde und viel getrocknetes Blut in den Haaren. Anschließend untersuchte sie ihre nähere Umgebung. Sie ertastete kalten, feuchten Lehmboden und eine nicht minder feuchte Wand. Catalina rückte ein Stück zurück, um sich anzulehnen. Als sie dort die Beine erneut ausstreckte, stieß sie mit dem Fuß gegen etwas Weiches.
    »Verdammt, kannst du denn nicht aufpassen!«, murrte ein Mann. Catalina zog die Beine wieder zurück und entschuldigte sich. Sie lauschte. Nicht nur vor ihr atmete jemand, auch neben ihr. Mindestens einer. Weiter drüben hustete jemand.
    »Wenn die mich noch lange in dieser scheißnassen Zelle schmoren lassen, brauchen sie mir keinen Prozess mehr zu machen, weil mich die Schwindsucht dann ohnehin dahingerafft haben wird«, schimpfte er, kaum dass er wieder Luft bekam.
    »Seid Ihr denn schon so lange hier?«, fragte Catalina.
    »Drei Wochen«, entgegnete er. »War nur eine kleine Tavernenschlägerei, bei der ein paar morsche Stühle zu Bruch gegangen sind. Leider gehörte die Taverne dem Neffen des Alcalden … «
    »Immer noch besser, die Stühle des Bürgermeisters zu zertrümmern, als den Verlobten seiner Tochter abzustechen«, brummte der Mann vor Catalina.
    »Wirft man Euch das vor?«, fragte sie ihn schüchtern.
    »Mir?« Der Mann lachte heiser auf. »Die Nummer kannst du dir für deine Verhandlung aufheben!«
    »Ich … verstehe nicht!«
    Es raschelte vor Catalina; ein Streichholz flammte auf und warf unruhige Schatten. Catalina sah ein breites, narbiges Gesicht mit einem mehrere Wochen alten, ungepflegten Bart. Der ältere Mann führte das Streichholz zu einem Kerzenstummel, zündete ihn an und hielt die Kerze vor Catalinas Gesicht.
    »Siehst gar nicht so begriffsstutzig aus«, brummte er.
    Catalina durchfuhr es eiskalt. Der Tote in der Taverne – sollte der etwa … Sie schnappte nach Luft. Ihr Gegenüber grinste. »Jetzt ist der Peso gefallen!«
    »Aber … aber er hat angefangen«, stotterte Catalina. »Und letztlich war das Ganze nichts als ein Unglücksfall!«
    »Müssen sparen. Ist die einzige, die wir haben«, war alles, was ihr Mitgefangener darauf erwiderte. Dann blies er die Kerze wieder aus.
    Die Dunkelheit machte Catalina Angst. Alles machte ihr Angst. Den künftigen Schwiegersohn des Bürgermeisters …
    »Bitte, könnt Ihr die Kerze nicht wieder anmachen? Nur für eine Weile?«
    Als Antwort ertönte ein unfreundliches Grunzen.
    »Kann ich Euch die Kerze vielleicht abkaufen?«
    Sie hörte, wie der Mann sich aufsetzte. »Wie viel Geld hast du denn?«
    »Reichen fünf Peso?«
    »Aber nur, weil ich heute meinen guten Tag habe!«
    Catalina schob die Hand unter ihr Hemd und fingerte unter ihrem Brustwickel ein paar Münzen heraus. Seit sie wieder mit dem Spielen angefangen hatte, trug sie immer eine größere Summe Geld bei sich, damit sie, falls sie doch einmal eine

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