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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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offensichtlich versucht.
    »Seht sie euch an!«, schäumte Coilla.
    »Ich hätte mehr von diesem Trupp erwartet, als dass er sich von einem
    Anschwellen seiner Fruchtbarkeitsbeutel beherrschen lassen würde!«
    »Sie sind jung und so etwas wahrscheinlich noch nie begegnet«, sagte Alfray.
    »Sie wissen nicht, dass es nur eine Illusion ist und dass diese Illusion sie wahrscheinlich umbringen wird.«
    »Ernsthaft?«, fragte Jup.
    »Bei der erstbesten Gelegenheit werden diese Huren jedem die Lebensenergie aussaugen, der so dumm ist, sich von ihnen betören zu lassen.« Jup beäugte das fleischige Gepränge.
    »Ich kann mir schlimmere Arten des Abtretens vorstellen…«
    »Jup!«, schalt Coilla. Er errötete.
    »Was tun sie überhaupt an einem Ort wie diesem?«, wunderte sich Stryke.
    »Das ist kaum ein idealer Fleck, um Arglose in die Falle zu locken.«
    »Entweder sind sie aus den angenehmeren Gegenden vertrieben worden, weil sie solche Störenfriede sind«, spekulierte Alfray,
    »oder sie sind zu abgehalftert für ihre üblichen Lieblingsplätze.«
    »Letzteres, so wie sie aussehen«, schnaufte Coilla.
    »An und für sich sind sie nicht sonderlich gefährlich«, fügte Alfray hinzu.
    »Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Opfer freiwillig zu ihnen kommen. Sie haben meines Wissens keine kämpferischen Fähigkeiten.« Die Gemeinen riefen den Nymphen obszöne Bemerkungen zu, und mehrere tasteten sich beständig näher.
    »Gut, dass Haskeer nicht hier ist«, stellte Jup fest. Alfray verzog das Gesicht.
    »Götter bewahrt!«
    »Wir haben keine Zeit für diesen Unsinn«, entschied Stryke.
    »Genau meine Meinung«, verkündete Coilla und zog ihr Schwert. Sie schritt näher an die Lichtung heran.
    »Wie ich schon sagte«, rief Alfray ihr nach,
    »es gibt keinen Grund, gegen sie zu kämpfen!« Sie ignorierte ihn und ging weiter. Doch ihr Ziel waren die Gemeinen. Sie ging mit der flachen Seite ihrer Schwertklinge auf sie los und widmete ihren Kehrseiten besondere Aufmerksamkeit. Ein halbes Dutzend Schläge und ebenso viele Aufschreie später liefen sie zum Lager. Die nymphischen Möchtegern-Verführerinnen verspotteten sie auf eine entschieden undamenhafte Art und machten sich davon. Coilla marschierte zu den anderen zurück.
    »Es geht doch nichts über einen gegerbten Arsch, um Leidenschaft zu dämpfen«, verkündete sie, während sie ihr Schwert in die Scheide schob.
    »Obwohl ich entsetzt bin, dass überhaupt welche von unseren Soldaten nicht abgeneigt gewesen sind.«
    »Wir haben genug Zeit verschwendet«, beschwerte sich Stryke.
    »Wir können uns hier nicht für den Rest unseres Lebens die Beine in den Bauch stehen. Ich will eine Entscheidung, was die Krätze angeht, und zwar sofort.«
    Sie erörterten das Für und Wider und beschlossen am Ende, sich zur Heimat der Trolle aufzumachen. Dort angekommen, würden sie eine neuerliche Einschätzung der Lage vornehmen. Die von ihnen ausgewählte Route folgte einem uralten Handelsweg nach Norden zur Manni-Siedlung Frauenholz. Bevor sie die Siedlung erreichten, würden sie nach Nordosten zur Krätze abbiegen. Es war eine Reise nicht ohne Gefahren, aber jedes Umherstreifen im von Menschen heimgesuchten Süden hatte seine Tücken. Sie mussten eben mit Vorsicht an die Sache herangehen und die
    Augen offen halten. Haskeer hatte an der Diskussion über ihr weiteres Vorgehen
    nicht teilgenommen. Angesichts seines früheren Verhaltens war dies beispiellos. Sie schoben seine Wortkargheit auf seine Krankheit. Aber er hatte sich
    körperlich so weit erholt, dass er wieder ohne Hilfe reiten konnte. Jedenfalls war seine Sturheit wieder so weit hergestellt, dass er darauf bestand.
    Stryke legte Wert darauf, neben ihm zu reiten. Nach vielleicht einer Stunde ununterbrochenen Schweigens fragte er:
    »Wie fühlst du dich?« Haskeer starrte ihn überrascht an. Schließlich antwortete er:
    »Hab mich noch nie besser gefühlt.« Stryke konnte nicht umhin, den seltsam unterkühlten Ton in Haskeers Antwort zur Kenntnis zu nehmen, und sah dies etwas anders. Aber er sprach seine Ansicht nicht laut aus. Ein, zwei weitere Augenblicke der Wortlosigkeit verstrichen, bevor Haskeer sagte:
    »Kann ich die Sterne sehen?« Stryke war ein wenig verblüfft angesichts dieser Bitte und zögerte. Aber dann dachte er: Warum sollte er sie nicht sehen wollen? Hat er nicht das Recht dazu? Schließlich war es nicht so, als könne er nicht mit etwaigen Problemen fertig werden, die Haskeer verursachen mochte. Stryke griff

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