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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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schnell von hier verschwinden«, sagte Stryke zu ihnen.
    »Vielleicht dauert es einen Tag, aber ich halte es nicht für unmöglich, dass sie sich aus ihren Löchern trauen, um ihn zu suchen.« Er nickte in Tannars Richtung.
    »Warte, Stryke«, sagte Jup.
    »Warte? Was soll das heißen?«
    »Es geht um Coilla und Haskeer.« Stryke sah sich um.
    »Wo sind sie?«
    »Das wird nicht leicht, Hauptmann.«
    »Was es auch ist, mach schnell!«
    »Also gut, die kurze Version. Haskeer ist vollkommen durchgedreht, hat Reafdaw niedergeknüppelt und sich mit den Sternen aus dem Staub gemacht.«
    »Was?« Stryke war wie vom Donner gerührt.
    »Coilla ist ihm nach«, fuhr Jup fort.
    »Seitdem haben wir von den beiden nichts mehr gehört.«
    »Ihm nach… wohin?«
    »Nach Norden, soviel wir wissen.«
    »Soviel ihr wisst?«
    »Ich musste eine Entscheidung treffen, Stryke. Wir konnten Coilla und Haskeer suchen oder einen Versuch unternehmen, dich und Alfray aus dem Labyrinth zu holen. Wir konnten nicht beides. Ich war der Ansicht, unsere Mittel am besten zu eurer Rettung einsetzen zu können.« Stryke verdaute die Neuigkeiten.
    »Nein… nein, du hast Recht.« Seine Miene verfinsterte sich.
    »Haskeer! Dieses dämliche idiotische Arschloch!«
    »Krankheit, Fieber, was es auch war«, sagte Alfray,
    »er hat sich schon seit Tagen merkwürdig verhalten.«
    »Ich hätte ihn nie zurücklassen dürfen«, schloss Stryke.
    »Oder die Sterne mitnehmen müssen.«
    »Du bist zu hart gegen dich selbst«, wandte Jup ein.
    »Niemand konnte ahnen, dass er etwas dermaßen Verrücktes tun würde.«
    »Ich hätte es kommen sehen müssen. Als ich ihn einen Blick auf die Sterne werfen ließ, verhielt er sich äußerst merkwürdig.«
    »Es hat keinen Sinn, sich an die Brust zu schlagen«, sagte Alfray zu ihm.
    »Was unternehmen wir deswegen?«
    »Wir folgen ihnen natürlich. Ich will, dass wir in zwei Minuten abmarschbereit sind.«
    »Was ist mit ihm?«, fragte Jup, indem er auf Tannar zeigte.
    »Er bleibt einstweilen bei uns. Als Bürgschaft.« Die Gemeinen brachen in aller Eile das Lager ab, und die Pferde wurden gesattelt. Tannar wurde auf ein Pferd gesetzt und seine Hände an den Knauf seines Sattels gebunden. Das Pelluzit wurde wieder auf die Truppmitglieder verteilt. Alfray fand das Banner der Vielfraße und nahm es an sich. Als Stryke sich an der Spitze seines Trupps in Bewegung setzte, schwirrte ihm der Kopf in Anbetracht der zahllosen Möglichkeiten. Und alle waren schlecht.
    Alles war jetzt so klar für Haskeer, so offensichtlich. Der Nebel, der seinen Verstand umwaberte, hatte sich gelichtet, und er wusste ganz genau, was getan werden musste. Er spornte sein Pferd an und ritt in das nächste Tal, das ihn weiter nach Nordosten bringen würde. Oder wenigstens hoffte er das. In Wahrheit erstreckte sich seine neue geistige Klarheit nicht auf alle Sinne, und er hatte nur eine ziemlich verschwommene Vorstellung von der präzisen Richtung, in der Grabhügelstein lag. Aber er ritt dennoch weiter. Zum hundertsten Mal fuhr seine Hand instinktiv zu seinem Gürtelbeutel, wo er die merkwürdigen Gegenstände aufbewahrte, die der Kriegstrupp Sterne nannte. Mobbs, der Gremlin-Gelehrte, der den Vielfraßen etwas über sie erzählt hatte, behauptete, ihr richtiger Name sei Instrumentale. Haskeer zog Sterne vor. Das war leichter zu behalten. Er wusste ebenso wenig wie Stryke und die anderen, worum es sich bei den Gegenständen handelte und was sie angeblich zu leisten imstande waren. Aber obwohl er den Zweck der Sterne nicht begreifen konnte, war etwas geschehen. Etwas, das ihm das Gefühl gab, mit ihnen in Verbindung zu stehen.
    Sie sangen ihm etwas vor.
    »Vorsingen« war nicht das richtige Wort. Aber ein besseres Wort fiel ihm nicht ein für das, was er in seinem Kopf hörte. Er hätte es sich auch als Flüstern oder Sprechgesang oder als Musik eines unbekannten Instruments vorstellen können und wäre damit ebenso ungenau gewesen. Also blieb er bei vorsingen. Er hörte, wie sie es jetzt wieder taten, obwohl sie in seinem Beutel und außer Sicht waren. Die Dinger, die so aussahen, wie Kinder sich Sterne vorstellten, sangen für ihn. Ihre Sprache, wenn es denn eine war, sagte Haskeer nichts, aber er verstand ihren Gehalt. Die Sterne sagten ihm, dass alles in Ordnung sein würde, sobald er sie dorthin gebracht hatte, wo ihr Platz war. Das würde alles wieder ausgleichen. Alles würde wieder so sein, wie es war, bevor die Vielfraße abtrünnig geworden waren. Er

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