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Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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sich. Plötzlich löste sich Jakob von ihr und klappte den Laptop zu.
    »Wir sollten noch etwas Schlaf bekommen«, sagte er. »Bevor wir morgen auf die Suche gehen.« Er sah zu Ron hinüber. »Der wird sein Bett nicht brauchen. Komm.«
    In diesem Moment erfüllte ein seltsames Surren die Wohnung. Es wiederholte sich in einem eigenen Rhythmus. Kurz, lang, kurz, lang. Es erinnerte an ein eingesperrtes Insekt, das sich verzweifelt zu befreien versuchte.
    Ron hob den Kopf, sah sich irritiert um und murmelte etwas, das klang wie: » My mobile .«
    Nach kurzem Suchen fand Mara das blinkende und surrende Handy, das auf Vibrationsalarm gestellt war, in einer Kuhle des Sofas.
    Anruf von unbekannt, stand auf dem Display.
    Jakob zuckte mit den Achseln. Mara drückte den Anruf weg.
    Und schaltete das Handy aus.

42
    Quint hatte den Wecker seines Handys auf sieben Uhr dreißig gestellt. Im selben Moment, in dem der elektronische Piepton losging, schlug er die Augen auf und erhob sich. Er hatte nur eine Stunde geschlafen.
    Bevor er sich hingelegt hatte, war er die Namen der drei Personen noch einmal durchgegangen. Er hatte auch im Internet geforscht und herausgefunden, dass die beiden Frauen, Corinna Spengler und Yvonne Siegelmayer zur gleichen Zeit an der Wiener Universität Literaturgeschichte studiert hatten. Es war sehr leicht gewesen, diese Information zu finden, denn beide machten lebhaften Gebrauch von sozialen Netzwerken.
    Schwieriger war die Sache bei diesem Ron Smith. Der Name stand auf keiner Immatrikulationsliste, an die Quint im Netz herankam. Es war zu vermuten, dass der Mann kein Österreicher war. Sicher stammte er aus dem angelsächsischen Raum, doch das half Quint auch nicht weiter. Es gab Tausende von Menschen mit diesem Namen, wobei Ron auch noch eine Abkürzung für irgendetwas sein konnte.
    Selbst die Adresse kannte Quint nicht. Und so hatte er letzte Nacht versucht, ihn anzurufen. Der Ruf war durchgegangen, wurde dann aber abgeschaltet.
    Und in dem Moment erkannte Quint sein Versäumnis. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er das Handy ja hätte orten können. Er nahm sein Telefon und versuchte es erneut.
    The Number you have called is temporarily not available …
    Sein Instinkt sagte ihm, dass Mara und dieser Lechner – falls sie überhaupt bei einer der drei Personen Unterschlupf gesucht hatten – bei diesem Ron waren und nicht bei einer der beiden Frauen. Aber er musste sichergehen.
    Während im Hörer das Freizeichen tutete, versuchte Quint, ein zweites Problem in den Griff zu bekommen. Das Problem, dass er kein Deutsch sprach. Aber er ging davon aus, dass er mit einer Frau, die Literaturwissenschaft studierte, englisch sprechen konnte.
    »Ja bitte?« Eine Frauenstimme. Sie wirkte verschlafen.
    » Is this Yvonne Siegelmayer? « Bei dem Nachnamen musste er sich ein wenig die Zunge verbiegen, aber er bekam das Wort ganz gut hin. Dachte er zumindest.
    »Yvonne Siegelmayer, ja. Mit wem spreche ich bitte?«
    Quint holte Luft und legte los: » My name is Roddenberry, I arrived in Vienna today. I am from the USA …« In möglichst kurzen Sätzen machte er der Frau auf Englisch klar, dass er auf der Suche nach seinem alten Freund Jakob Lechner sei, dass er sich eigentlich mit ihm verabredet habe, dass er aber nicht gekommen sei. Sein Antiquariat sei geschlossen. Und überhaupt, es tue ihm schrecklich leid, dass er so früh anrufe, aber er habe das Gefühl, da sei etwas Eigenartiges passiert, und er habe gedacht, er klappere einfach mal die alten Bekannten aus der Studienzeit ab …
    An dieser Stelle hakte die Frau ein: alte Bekannte? Wie war noch mal sein Name?
    Jetzt musste Quint sein schauspielerisches Talent hervorkehren: Ja, sicher. Literaturwissenschaft in Wien an der Uni. Er hatte damals Anglistik studiert und Jakob und sie, Yvonne, doch kennengelernt. Sie hatten doch sogar Telefonnummern ausgetauscht.
    »Tut mir leid«, sagte Yvonne auf Deutsch. »Ich kenne Sie nicht. Und Jakob habe ich auch lange nicht gesehen. Nur gesprochen – gestern Abend kurz am Telefon. Allerdings auch nicht persönlich, sondern er hat mir auf dem AB eine Nachricht hinterlassen.«
    Quint verabschiedete sich knapp und drückte den roten Knopf. Von den beiden Frauen hatte er die Adressen. Er konnte bei ihnen auch noch mal vorbeischauen, wenn ihm das nötig schien.
    Nun war Corinna dran. Corinna Spengler. Bevor er wählte, überlegte er, ob es nicht doch besser war, noch ein wenig zu warten. In Amerika konnte man Leute morgens um

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