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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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an.« Ich nickte in Richtung Tafel, wo Ms Black gerade ›Bariumsulfatfällung‹ anschrieb.
    Ihr karierter Faltenrock, Modell schottisches Hochland, endete am Knie, die Beine steckten in grauen Stützstrümpfen. Das ganze Ensemble krönte eine Strickweste und eine weiße Bluse mit Brosche am Hals. Sie war das personifizierte Bild einer Matrone. Niemand an dieser Schule hatte je auch nur im Entferntesten von etwas wie einem ›Lebensgefährten‹ von Ms Black gehört. Falls zu ihrer Zeit das Thema Sexualkunde unterrichtet worden war, hatte sie bestimmt geschwänzt. Wahrscheinlich allerdings das erste und einzige Mal in ihrem Leben.
    »Die ist keine Biologie-Lehrerin, damit sie genau solche Themen nicht unterrichten muss«, erklärte ich Lee.
    Er grinste weiterhin selbstbewusst. »Was bekomme ich von dir, wenn ich es schaffe?«, beharrte er.
    »Ich gebe dir ein Eis aus«, wiederholte ich seinen Vorschlag von neulich.
    »Das reicht nicht. Wie du schon sagtest, ist es nicht einfach Miss Black dazu zu bekommen. Da brauche ich ein wenig mehr Anreiz.«
    Ich vergaß die Tafel und starrte ihn an. Wollte er jetzt etwa, dass ich ohne T-Shirt aus dem Sportunterricht …
    Aber er unterbrach meine Gedanken. »Du nimmst mich mit in den Pub deiner Mutter.«
    »WAS?«
    Ich war so überrascht, ich konnte nicht leiser sprechen. Rundherum starrten alle zu uns. Einschließlich Ms Black.
    »Miss Morgan, verstehen Sie etwas nicht?«
    Ich von Lee zu Miss Black und wieder zu Lee. Er lehnte sich lächelnd und siegessicher zurück.
    »Einverstanden«, raunte ich durch die Zähne und laut zu Miss Black. »Mr FitzMor hier hat eben gesagt, er fände diese These unlogisch.«
    Lee kniff ein wenig die Augen zusammen - ich hatte ihn in eine unmögliche Situation gebracht.
    »Wollen Sie damit behaupten, Sie wüssten besser über Radium Bescheid als Marie Curie, Mr FitzMor?«, fragte Ms Black spitz. Ihre braune, kleine Hornbrille bebte vor Empörung.
    Lee setzte sich nicht einmal aufrecht hin. Er lehnte noch immer ganz entspannt neben mir. »Seien wir ehrlich, Marie Curie lebte vor über hundert Jahren. Seit ihrem Wirken hat die Menschheit sich wesentlich weiterentwickelt«, sagte er ruhig. »Die damaligen Automobile hatten höchstens drei PS, heute gibt es Motoren mit über sechshundert. Es starben damals Millionen von Menschen an der Spanischen Grippe, die man heute mit ein bisschen Antibiotikum bekämpfen kann. Wir haben seither Suppe in der Tüte entwickelt, die chemische Reinigung, Kondome mit Geschmack.« Bei der letzten Äußerung ging ein Kichern durch den Saal. Lee ignorierte es. »Würden Sie nicht zustimmen, dass Marie Curie zu ihrer Zeit wohl Großes geleistet hat, aber wir uns wesentlich weiter entwickelt haben?«
    Ms Black hatte ihre Arme vor der Brust gekreuzt und tippte ungeduldig mit ihrem Fuß. »Sie müssen aber auch bedenken, dass man das Rad nicht neu erfinden kann und manche Dinge einfach in ihrer Beständigkeit bleiben.«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, sagte Lee und setzte sich auf. »Aber wenn ich Ihre Formel zum Sondieren der einzelnen Bestandteile von Barium nehme, gibt es zwischenzeitlich bestimmt andere, die ein besseres und saubereres Ergebnis für reines Radium liefern. Bleiben wir doch bei dem Beispiel mit den Kondomen: Im Grunde bleibt ein Kondom ein Kondom. Ich meine, wenn auch die ersten nur nach Gummi schmeckten, hat man mittlerweile auch die mit Banane, Schokolade und Blaubeere entwickelt.«
    »Mr FitzMor, können Sie Ihre Oralsex-Fantasien bitte woanders ausbreiten und nicht in meinem Chemieunterricht?«, rief Ms Black empört.
    Die Klasse johlte und klatschte Beifall. Ms Black blickte entnervt und angeschlagen in die Klasse. Ich starrte Lee an. Er grinste zufrieden.
    »Wir haben ein Date«, sagte er zu mir.
    In der Mittagspause hatte Felicity ihn wieder fest in ihren Krallen. Der Star Club saß am besten Tisch der Cafeteria und Lee mittendrin. Er schien sich prächtig zu amüsieren. Nach dem Vorfall heute Morgen war er der Held der Schule. Es hatte sich innerhalb einer Stunde herumgesprochen bzw. getwittert, dass er die altjüngferliche Ms Black dazu gebracht hatte, das Wort Sex in den Mund zu nehmen.
    SMS und E-mails wurden andauernd ausgetauscht. Auch an unserem Loser-Tisch herrschte ausgelassene Stimmung. Corey konnte die Szene nicht oft genug nachspielen auch wenn Nicole, Phyllis und Jayden über seine jämmerlichen Versuche lachten, Lees lässige Haltung und Stimme zu imitieren. Sogar Ruby grinste die ganze

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