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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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hinauf.
    Die Vorhänge sind aus schwerem rotem Samt. An jeder Bahn sind zwei Zierkordeln angebracht, die bis auf den Boden reichen.
    Kimski betastet das Seil. Es ist mehrfach gewickelt und gut fünf Zentimeter dick.
    »Das müsste reichen.«
    Er reißt die Kordeln auf beiden Seiten des Vorhangs ab und knotet sie zusammen. Heute Nacht wird sich die alpine Sonderausbildung auszahlen, auf die das SEK in Baden-Württemberg so stolz ist.
    »Haben Sie Höhenangst?«, fragt er Eva, als sie zum Balkon laufen.
    Er wirft das provisorische Seil über seine Schulter und zieht die Handschuhe an. Eva sieht ihn fragend an. Er legt den Strang um ihren Rücken und strafft ihn, sodass er in beiden Händen je ein gleichlanges Stück Seil hält.
    »Hier. Schlingen Sie den Strick um Ihre Arme. Ich werde Sie abseilen. Es wird nur bis zum nächsten Balkon im zweiten Stock reichen.«
    Eva blickt hinunter in den Hof und atmet hörbar aus.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagt Kimski.
    Er zieht die Balkontür von außen zu. Eva dreht sich zu ihm und nickt stumm. Sie steigt rücklings über das Geländer. Er hat die Seilenden um seine Arme gewickelt und lässt sie herab.
    »Und lassen Sie das Buch auf keinen Fall los!«
    Als sie auf festen Grund zu stehen kommt, befreit sie sich von dem Strick und Kimski zieht ihn zu sich nach oben. Er führt den Strang durch die Streben des Geländers.
    Er greift beide Enden der Kordel. Dann stellt er sich auf die andere Seite des Geländers, mit dem Rücken zum Hof.
    Aus der Wohnung hört er ein lautes Zischen. Nebel verteilt sich hinter den Fenstern. Eine Blendgranate. Kimski lässt sich fallen.
    Das Seil strafft sich nur wenig unterhalb des Balkons. Er schwingt sich zur Hauswand. Seine Hände wollen abrutschen, aber er bekommt mit den Füßen die Wand zu fassen und klettert die Fassade hinab. Die Reibung der Lederhandschuhe am Seil verursacht ein schrilles Quietschen.
    Als die Kordel zu Ende ist, lässt er sich fallen und überwindet so den letzten Meter bis zum sicheren Untergrund. Er springt in die Luft, packt den Strang und zieht ihn zu sich herunter.
    Er wiederholt die Prozedur und seilt zuerst Eva und dann sich selbst auf den Balkon im ersten Stock ab. Die Balkontüren im dritten Stockwerk werden mit einem lauten Knall aufgeschlagen. Kimski springt über das Geländer.
    »Springen Sie! Hier ist es nicht mehr hoch, keine drei Meter!«, sagt er und reicht Eva die Hand.
    »Stehen bleiben!«, schallt eine Stimme von oben.
    Die Läufe von drei Maschinenpistolen zielen auf Eva und Kimski.
    »Los!«, schreit er und lässt sich fallen.
    Eva tut es ihm gleich. Beim Aufprall auf den Boden durchzieht ein dumpfer Schlag ihren Körper. Sie läuft weiter.
    Vor der Wand, die den Hof zum gegenüberliegenden Haus abgrenzt, steht eine große Mülltonne. Kimski zieht sich daran hoch. Er streckt Eva seinen Arm hin und hilft ihr hinauf.
    Zwei der SEK-Männer haben den Balkon wieder verlassen und sind zurück in die Wohnung gestürmt. Der dritte Mann hat eine Hand von seiner Waffe genommen und drückt auf die Sprechtaste seines Funkgeräts.
    Kimski springt auf die Mauer und in den gegenüberliegenden Innenhof. Eva folgt ihm. Sie stößt einen schrillen Schrei aus, als sie auf der Erde aufkommt, und geht in die Knie. Kimski greift ihr stützend unter die Arme.
    »Es geht schon«, sagt sie und richtet sich auf.
    Kimski geht mit schnellen Schritten auf die Einfahrt des Hauses zu. Er sieht sich um. Vor einer großen Tonne für Papiermüll liegen Ziegelsteine als Stopper. Kimski nimmt einen Stein auf, ohne sein Tempo zu verlangsamen, und wirft ihn im Lauf durch die Scheibe des Hoftors. Das Glas zerbricht.
    Hinter sich hört er Schreie und Stiefelgetrampel. Er marschiert weiter, steckt seinen Arm durch das Loch in der Scheibe und reißt die Tür auf. Er tritt auf die Straße. Ein 5er-BMW biegt um die Ecke. Kimski zieht die Glock, richtet sie auf das Auto und stellt sich mitten auf die Fahrbahn.
    Der Wagen kommt mit quietschenden Reifen zum Stehen.
    »Aussteigen!«
    Der Fahrer, ein Mann von vielleicht 23 Jahren, starrt ihn regungslos an. Kimski feuert eine Kugel auf den linken Außenspiegel. Der Mann schreit auf und springt aus dem Wagen.
    »Steigen Sie ein!«, ruft Kimski Eva zu. Er steckt die Waffe weg und hechtet auf den Fahrersitz. Eva öffnet die Beifahrertür und schwingt ihren Körper in das Auto.
    »Schnallen Sie sich an!«
    Fünf vermummte SEK-Männer stürmen durch die Hofeinfahrt und reißen den Autobesitzer zu

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