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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wurden empfangen, als hätte man sie erwartet, und in einen einladenden, abgesonderten Raum geleitet, in dem ein Kamin behagliche Wärme spendete. Sherry-und Whisky-Karaffen standen auf dem Sideboard bereit, und nachdem Prudence ihren Mantel abgelegt hatte, schenkte Gideon Drinks ein.
    »Man scheint Sie hier zu kennen«, bemerkte sie, nahm ihr Glas und setzte sich in einen wuchtigen, mit Chintz bezogenen Armsessel ans Feuer.
    »Seit meiner Studentenzeit ist dies eines meiner bevorzugten Lokale.« Er nahm in dem Armsessel gegenüber Platz. »Ich war so frei, das Dinner im Voraus zu bestellen.«
    »Telefonisch?«
    »Wie sonst?« Er nippte an seinem Whisky. »Das Dog and Partridge ist berühmt für Jungenten nach Aylesbury-Art. Einfach gebraten mit einem Hauch Orangensoße - schlichtweg unübertrefflich. Ich hoffe nur, dass Sie Ente mögen.«
    Prudence vermeinte, ein wenig Besorgnis herauszuhören, und fand es erfrischend und erstaunlich nett, dass es Gelegenheiten gab, bei denen seine Selbstsicherheit ein wenig ins Wanken geriet. »Ich liebe Ente«, antwortete sie.
    Er lächelte und stand auf, wobei er seinen langen, schlanken
    Körper langsam und absichtsvoll streckte. Prudence musste unwillkürlich an einen geschmeidigen Löwen denken, der sich zur nächtlichen Jagd bereitmachte. Die Atmosphäre im Raum änderte sich mit einem Schlag. Sie war nun nicht mehr locker und zwanglos, sondern vibrierte schier vor Spannung wie schon zuvor. An den Kaminsims gelehnt, das Glas in der Hand, einen Fuß auf dem Kaminvorsetzer, stand Gideon da und sah sie an.
    »Prudence.« Leise und nachdenklich, geradezu genüsslich kamen ihm die Silben ihres Namens über die Lippen. Seine grauen Augen blickten sie wieder eindringlich an. Sie widerstand dem Drang, ihre Brille abzunehmen, da sie aus Erfahrung wusste, dass sein Blick zu glühend war, um ihm ohne den Schutz der Gläser standzuhalten. Ein sonderbares Gefühl machte sich bemerkbar, fast empfand sie Schwindel. Ihr Magen schien zu schweben. Was immer es war, es hätte nicht passieren sollen.
    Sie war in ihrem Sessel wie festgenagelt, ihr Körper an die Polsterung wie durch ein unsichtbares Gewicht gepresst. Gideon entfernte sich vom Kamin. Er ging die wenigen Schritte auf sie zu. Und doch blieb sie reglos und abwartend sitzen. Er beugte sich vor und stützte seine Hände auf die Armlehnen ihres Sessels. Sein Gesicht war ihrem so nahe, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren und die Funken zu fühlen vermeinte, die die grauen, nun mit ihren verschmolzenen Augen erhellten. Sie ließ den Kopf an das Kissen sinken und entblößte ihren Hals in einer Bewegung, die sowohl Hingabe als auch Unterwerfung bedeutete. Ein leiser Seufzer entrang sich ihr.
    Er küsste sie. Ein ganz anderer Kuss als jener, den er ihr schon gegeben hatte, den er ihr geraubt hatte. Der Druck seines Mundes war leicht, fast forschend, und falls sie ihren Kopf hätte abwenden und Gideon hätte wegstoßen wollen, hätte sie es tun können, doch tat sie es nicht. Seine Zunge strich über ihre Lippen und drang sanft, aber zielstrebig in ihren warmen, samtenen Mund vor. Sein Atem mischte sich mit ihrem. Nun glitt seine Zunge zart über ihre Zähne, berührte das Innere ihrer Wangen, tändelte mit ihrer Zunge. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen geöffnet, als sie ihn begierig auskostete. Jetzt übernahm ihr Körper die Führung, und ihr Verstand unterwarf sich dessen fremdem, gebieterischem Verlangen. Sie umfasste seinen Kopf, als ihre Zunge mit raschen geschmeidigen Bewegungen zwischen seine Lippen drang und nun im Gegenzug seinen Mund erforschte.
    Erst als sie beide um Atem rangen, lösten sie sich. Prudence ließ ihre Hände in den Schoß fallen und trennte sich widerstrebend vom Geruch seiner Haut, vom warmen Geschmack seines Mundes. Er senkte lächelnd den Blick auf sie, noch immer auf die Armlehnen gestützt.
    »Einfach lächerlich«, stieß sie hervor. »Sie missfallen mir gründlich.«
    »Immer oder nur manchmal?« Sein Gesicht war dem ihren noch immer so nahe, dass sein Atem warm über ihre Wange strich.
    »Manchmal... scheint mir«, setzte sie erstaunt und ein wenig indigniert hinzu.
    »Ist es hilfreich, wenn ich sage, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht?«, fragte er noch immer lächelnd. »Zuweilen missfällst du mir nämlich ebenso gründlich.«
    »Dann sollte dies nicht geschehen.«
    »Die Welt steckt voller Überraschungen. Andernfalls wäre sie auch ein zu langweiliger Ort.« Er

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