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Die Perserinnen - Babylon 323

Die Perserinnen - Babylon 323

Titel: Die Perserinnen - Babylon 323 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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einverstanden, mich zu sehen.“
    „Tut mir leid, ich kann sie nicht stören.“
    Wieder holte Paruschjati Luft. „Statira, ich weiß, du kannst
mich nicht ausstehen, aber jetzt ist nicht die Zeit für kleinliche
Eifersüchteleien. Gerade wenn es deiner Großmutter so schlecht geht, wie du
sagst, muss ich sie unbedingt sehen. Wer weiß, wie lange sie noch unter uns
ist?“ Deutlicher wollte sie nicht werden. Sie vertraute Statira nicht und hatte
nicht die Absicht, sie in ihre Fluchtpläne einzuweihen.
    „Ich bin nicht eifersüchtig“, erklärte Statira beleidigt.
„Die Königinmutter ist schwer erkrankt.“
    „Es stimmt“, mischte sich Drupati ein. „Großmutter hat seit
Tagen kaum noch etwas gegessen. Gerade heute geht es ihr besonders schlecht.
Sie war nur kurze Zeit wach, im Moment schläft sie wieder. Vielleicht kannst du
morgen zu ihr.“ Sie lächelte entschuldigend. „Sobald es ihr wieder besser geht,
geben wir dir Bescheid. Wir versprechen es, nicht wahr, Statira?“
    „Ja“, sagte Statira widerwillig.
    Paruschjati nahm Statira kein Wort ab, aber bei Drupati war
das etwas anderes. Wenn sie sagte, dass ihre Großmutter zu krank war, um Besuch
zu empfangen, dann stimmte das auch, und wenn sie Paruschjati ihr Wort gab, würde
sie es halten und ihr Bescheid geben. Nur würde es dann zu spät sein.
Notgedrungen fand Paruschjati sich damit ab, dass sie Babylon verlassen musste,
ohne Sissingambri noch einmal gesehen zu haben.
    „Wenn die Königinmutter aufwacht, dann richtet ihr bitte
aus, dass ich hier war. Und dass ich in meinen Gedanken immer bei ihr sein
werde.“ Sie stand auf.
    Auch die beiden anderen Frauen erhoben sich. „Ich weiß, wie
sehr Großmutter dich schätzt“, sagte Drupati. „Heute Abend sehen wir uns ja
ohnehin, dann kann ich dir vielleicht Grüße von ihr ausrichten.“
    Paruschjati, schon halb zum Gehen gewandt, hielt inne. „Ihr
habt vor, Raukschanas Einladung anzunehmen?“
    „Natürlich. Du etwa nicht?“
    Paruschjati setzte sich wieder hin. „Keine zehn Pferde
würden mich zu Raukschana bringen, und wenn ihr klug seid, geht ihr auch nicht
zu ihr.“
    „Warum nicht?“, fragte Statira und blieb weiter stehen.
„Anscheinend ist Raukschana wieder zur Vernunft gekommen. Ihr ist klar
geworden, dass ihr Sohn keine Chance hat, außerhalb von Babiru als König
anerkannt zu werden, und deshalb will sie sich mit mir wieder gutstellen. Und
sie sagt, sie hat vom König Instruktionen wegen der Nachfolge bekommen – ich
möchte wissen, was das für Instruktionen sind. Du nicht auch?“
    „Statira“, sagte Paruschjati, als rede sie mit einem Kind,
„nie im Leben hat Raukschana irgendwelche ‚Instruktionen‘ erhalten! Sie
versucht doch nur, uns beim Ehrgeiz für unsere Söhne zu packen, um uns in ihre
Falle zu locken.“
    „Eine Falle?“, mischte sich wieder Drupati ein. Sie schien
zu begreifen, dass Paruschjati nun doch nicht so bald wieder gehen würde, und
setzte sich ebenfalls wieder. Nach kurzem Zögern folgte ihre Schwester
notgedrungen.
    Paruschjati erwiderte: „Habt ihr nicht mitbekommen, dass
Raukschana versucht hat, mich zu vergiften? Und den kleinen Herakles womöglich
ebenfalls?“
    „Wir haben davon gehört“, sagte Drupati, „aber wir dachten,
es seien Gerüchte.“
    „Ich kann euch garantieren, dass es zumindest im meinem Fall
kein Gerücht war. Ich war tagelang bewusstlos und wäre fast gestorben.
Philippos, der Leibarzt des Königs, hat mir das Leben gerettet. Er hat
bestätigt, dass ich vergiftet worden bin. Ich bin sicher, dass Raukschana
dahintersteckt. Sie muss eine meiner Dienerinnen bestochen haben, die zu genau
diesem Zeitpunkt verschwunden ist.“ Ischna. Paruschjati konnte immer noch kaum
glauben, dass sie und Mannuja sich so in dem Mädchen getäuscht hatten.
    „Wenn Raukschana sich die Mühe gemacht hat, dich zu
vergiften“, fragte Statira, „warum hat sie es dann nicht auch bei mir versucht?
Ich bin für sie eine weit gefährlichere Rivalin als du oder Barschina, denn ich
bin die Tochter des letzten Großkönigs. Und woher willst du eigentlich wissen,
dass es diese Instruktionen nicht gibt? Die Anweisungen des Königs sind
eindeutig. Die Briefe tragen sein Siegel, und das beweist, dass sie echt sind.“
    „Nein, es beweist nur, dass Perdikkas eingeweiht ist. Er
muss Raukschana das Siegel überlassen haben. Spätestens seit heute müsstest du
doch wissen, wozu er fähig ist. Er braucht einen Scheinkönig, in dessen Namen
er regieren kann, und

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