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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ich Clodsahamp zuviel schuldig. Ich muß ihm dabei helfen, diese Sache zu Ende zu bringen, und wenn es mein eigenes Ende bedeuten sollte. Oder unseres.«
    »Das wollte ich hören«, sagte sie erleichtert.
    »Wolltest du das wirklich?«
    »Ich hatte Angst, daß jener Teil von dir, jene Tapferkeit, jene Hingabe an die Gerechtigkeit angesichts des so zerstörbaren Bösen, sich vielleicht auch verändert hätte. Ich wollte sichergehen, daß das nicht so ist. Ich könnte dich nicht lieben, wenn du mir mit Vernunft allein gekommen wärst.«
    »Danke... glaube ich...«
    »Ich weiß von dem, was ihr mir erzählt habt, daß wir dieses Wandererdings dort oben befreien müssen.« Sie zeigte auf die Festung direkt oberhalb der Stelle, wo sie zuvor stehengeblieben war, um den letzten Angriff zu starten. »Ich würde jetzt nicht einmal dann fortgehen, wenn du damit einverstanden wärst. Ich bin benutzt worden. Ich fühle mich benutzt. Ich will dafür sorgen, daß dieser unsichtbare Bastard mir das büßt. Er hätte mich beinahe umgebracht, was ja nicht mal so schlimm wäre. Aber er hat versucht, dich dazu zu bringen, es zu tun. Das ist schmutzig. Ich mag keinen Schmutz, Jon-Tom. Ich habe es lieber sauber. Da oben ist etwas, das gesäubert werden muß.« Sie legte ihm beide Hände auf die Schultern. Ihre Lippen waren den seinen sehr nahe. Er beugte sich vor.
    »Vielleicht«, flüsterte sie ihm liebevoll zu, »haben wir ein bißchen Glück und bekommen Gelegenheit, ihn ganz allein in Stücke zu reißen und in kleine Scheiben zu schneiden.«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, lehnte sich zurück und betrachtete das Licht in ihren Augen und das blutrünstige Grinsen auf ihrem wunderschönen Gesicht. Kein Zweifel, das war seine Talea!
    »Äh, ja, vielleicht. Wollen wir mal wieder sehen, wie es mit dem Bein geht?«
    »In Ordnung.« Sie ließ es zu, daß er ihr beim Aufstehen half. Als er sie losließ, ging sie ein paar Schritte. Das Bein war etwas steif, und zunächst fiel ihr das Gehen schwer, doch die Ruhepause hatte ihre Beweglichkeit eindeutig gefördert. »Schon viel besser.« Sie legte die Hände in die Hüften und versuchte, über ein paar kleine Steine zu springen. »Es wird noch besser werden.«
    »Da bin ich froh.« Er legte die Arme um sie, und diesmal zögerte er nicht mehr, sie zu küssen. Schließlich lösten sie sich voneinander, und sie zeigte nach rechts.
    »Die Hengstlin kenne ich schon, aber deinen kurzen dicken Freund noch nicht.«
    »Sein Name ist Colin, und er ist nicht dick. Er ist kräftig und hart wie Eisen. Es ist ein Runenwerfer, ein Hellseher. Manchmal jedenfalls. Seine Beherrschung der Runen ist ungefähr vergleichbar mit meiner Beherrschung der Duar.«
    »So schlimm, wie?« Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, lächelte sie und tätschelte ihm liebevoll die Wange. »Ich mache ja nur Spaß, Bannsänger. Da wir schon davon reden: Du hast ja deine Duar. Kann ich solange deinen Rammholzstab haben?«
    »Leih ihr lieber 'nen anderen Stab, Kumpel!« heulte Mudge hämisch.
    »Diesen Otter hätte ich schon vor Jahren zerstückeln sollen!« preßte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Sie hob eines der Schwerter ihrer verschwundenen Klone auf und jagte Mudge über die Felsen. Die keckernde Wasserratte wich ihr mühelos aus und verhöhnte sie jedesmal, wenn Talea nach ihr hauen wollte.
    Colin kam herbei, um sich davon zu überzeugen, daß Ausrüstung und Vorräte fest auf Dormas' Rücken verzurrt waren. »Freut mich zu sehen, daß das Bein deiner Verlobten schon wieder besser in Schuß ist.« Er verfolgte mit seinen Blicken die Jagd. »Ihr Schwertarm scheint auch in Ordnung zu sein.«
    »Es sind alte Freunde«, teilte Jon-Tom ihm mit.
    »Ich weiß. Das sieht man doch.«
    Schließlich gab Talea atemlos die Jagd auf und gesellte sich erneut zu Jon-Tom. »Eines Tages werde ich diesem rotzfrechen Otter die Leviten lesen.« Sie strich sich das rote Haar aus den Augen. Dann legte sie das Schwert beiseite, um beide Arme um ihn zu schlingen.
    »Versprich mir etwas, Jon-Tom.«
    »Wenn ich kann.«
    »Wenn wir diesen Bösewicht gefunden haben, laß mich diejenige sein, die ihn umbringt. Ich werde ihn ganz langsam verbluten lassen.«
    »Talea, manchmal denke ich, daß du das Kämpfen viel zu sehr genießt.«
    Schmollend wich sie zurück. »Wenn du ein süßes kleines Weibchen mit Rüschen haben willst, dann hättest du dich nie in mich verlieben dürfen, Jon-Tom!«
    »Die Frau, die ich liebe, ist schon

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