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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schnauben aus.
    »Warum? Weil es beweist, daß der Bastard, gegen den wir kämpfen, 'n schlampigen 'aus'alt führt? Irgendwie beruhigt mich das nich.« Die Blicke des Otters huschten unentwegt hin und her, von schmutzigen Ecken zu schattigen Brüstungen, während sie immer tiefer in die Festung eindrangen.
    »Nein. Weil es ein Hinweis darauf sein könnte, daß er seine Kräfte verbraucht hat, als er versucht hat, uns draußen aufzuhalten«, erwiderte Jon-Tom. »Vielleicht hat er uns alles entgegen geworfen, was ihm einfiel, und rennt jetzt davon, um sich zu verstecken.«
    »Das glaube ich nicht.« Clodsahamp zeigte auf die Zerstörung, die sie umgab. »Schau dich doch einmal um. Herabgerissene Banner, die ein provisorisches Lager ergeben, zerschlagene Stühle, um mitten auf dem Fußboden ein Feuer zu entfachen. Ein solcher Lebensstil leuchtet allenfalls einem Verrückten ein, und ein Verrückter hätte nicht genug Verstand, um zu fliehen. Außerdem glaube ich nicht, daß er nach dieser heftigen Verteidigung seines Heiligtums plötzlich einfach aufsteht und wegläuft. Ich will zugeben, daß ich nicht damit gerechnet habe, so leicht hier eindringen zu können, aber das ist nur ein weiterer Hinweis darauf, daß wir es mit einem gestörten Geist zu tun haben. Und das hier ist wohl kaum das Ergebnis einer unordentlichen Haushaltsführung.«
    »Darauf könnt Ihr wetten«, pflichtete Colin ihm bei. »Es sieht hier aus wie nach einem Krieg.« Er zeigte an Stellen, wo eine Art Klinge nicht nur auf die Möbel, sondern auch auf die Wände eingehackt hatte. »Deutliche Anzeichen eines Kampfes, aber kein Blut, kein Todesgeruch. Ich frage mich, wer hier gegen wen gekämpft hat. Meint ihr, daß andere uns zuvorgekommen und gescheitert sind?« Es war ein ernüchternder Gedanke, der ihnen bisher noch nicht eingefallen war.
    »Ich bezweifle es«, murmelte Clodsahamp. »Ich kenne niemanden, der geschickt genug wäre, um diesen Ort ausfindig zu machen und uns zuvor zukommen. Daß du ungefähr zur selben Zeit in diesem Gebiet eingetroffen bist, lag nur an deiner einzigartigen Fähigkeit, einen Teil der Zukunft vorherzusagen.«
    Der Koala ließ seinen Blick wieder über die Verwüstung schweifen, durch die sie schritten. »Wer hat denn dann hier gekämpft?«
    »Unser unbekannter Gegner. Ich habe den starken Verdacht, daß er mit sich selbst gekämpft hat, wie es unter Verrückten üblich ist. Ich frage mich, wie lange er schon von unsichtbaren Dämonen und eingebildetem Grauen angegriffen worden sein mag.«
    Sorbl flatterte ihnen voran; es fiel ihm schwer, in dem engen Flugraum des Hallengangs in der Luft zu bleiben. »Meister, was für ein Verrückter ist das, der sich uns Meile um Meile in den Weg stellt, nur um dann sein eigenes Heim kampflos aufzugeben?«
    »Das heraus zufinden, ist einer der Hauptgründe, weshalb wir gekommen sind, Lehrling.«
    »Schaut mal da!« Dormas blieb plötzlich stehen.
    »Wo?« Gemeinsam mit den anderen blickte Jon-Tom sich besorgt um.
    »Verdammte Straßenäpfel!« fluchte die Hengstlin.
    »Manchmal bedaure ich es doch, keine Hände zu haben. Es ist ziemlich schwierig, mit dem Huf auf etwas zu deuten. Dort oben, vor uns, links. Ich könnte schwören, daß ich dort eine Bewegung gesehen habe.«
    »Na, dann los!« Mudge sprintete den Gang entlang, um ganz plötzlich wieder zu bremsen. »Was zum Teufel tu ich 'ier eigentlich?« Er wartete, bis seine Gefährten ihn eingeholt hatten, um dann etwas vorsichtiger weiter zugehen. Er ließ es auch zu, daß Jon-Tom und Colin die Führung übernahmen.
    Clodsahamp bemerkte, daß über ihnen das Stroh und Holzdach von festem Gestein abgelöst worden war. »Wir befinden uns jetzt im eigentlichen Berg. Diese Festung ist sehr viel größer, als es von außen den Anschein hat. Ich frage mich, wer sie wohl erbaut hat und wann. Die Außenmauern sind relativ neu, aber das hier ist alt. Präkalibrisch, würde ich sagen. Die erbärmlich gebauten Mauern draußen wirken fast wie eine Maske.«
    Sorbl kam nervös zurück. »Meister, ich höre etwas.«
    Waffen wurden gepackt, Muskeln angespannt. »Wie viele sind es?« fragte Mudge den Flugspäher.
    »Es hörte sich nicht wie Leute an, die sich bewegen.« Der Eulerich wirkte aufgeregt. »Es hörte sich an wie... wie jemand, der summt. Sehr laut.«
    »Welche Richtung?« fragte Jon-Tom. Vor ihnen gabelte sich der Tunnel. Der rechte Gang führte nach unten ins Dunkle. Sein Anblick gefiel ihm nicht. Der Gang zur Linken wurde von einer

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