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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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versuchen wird, mich umzubringen?“
    „Ich habe nie auch nur ein Wort über deinen Vater gehört.“
    „Soll ich dir das jetzt glauben?“
    „Ich habe dich niemals angelogen, mein Kind.“
    Ich lachte. „Du hast mir gesagt, ich wäre eine Waise.“
    „Das warst du meines Wissens nach auch. Deine Mutter war tot und dein Vater ein Mysterium.“
    Ich starrte in die vertrauten dunklen Augen in diesem Gesicht, das viel zu jung für sie war, und dachte nach. Hatte mich Ruthie jemals angelogen? Sie hatte mir schon einen ordentlichen Batzen von Dingen verschwiegen, aber eine richtige, direkte Lüge? Ich war nicht sicher. Ich wusste schon, dass sie, wenn überhaupt, nur aus guten Gründen gelogen hätte. Und wenn sie diese guten Gründe gehabt hatte, dann würde sie mir jetzt nicht einfach die Wahrheit sagen, nur weil ich danach fragte.
    „Du wirst sie bald treffen“, sagte Ruthie, „und dann erhältst du Antworten auf deine Fragen.“
    Mein Leben lang hatte ich mich nach einer Mutter gesehnt. Selbst noch, nachdem ich Ruthie gefunden hatte – oder sie mich – und der ständige Schmerz nachgelassen hatte. Ich dachte immer noch darüber nach, träumte noch immer davon. Jetzt hatte ich eine Mutter, und sie war ein beschissener Halbdämon. Vielleicht auch ein Vierteldämon. Was war dann ich?
    Das, was ich schon immer gewesen war.
    Ein Freak. Aber ein sehr, sehr mächtiger.
    „Okay“, brachte ich heraus. „Was soll ich als Nächstes tun?“
    „Unterwandere die Nephilim, nimm das Buch, tu, was immer nötig ist, um die Nephilim wieder in den Tartarus zu schicken.“
    „Ich glaube aber nicht, dass mir die Nephilim den Überläufer abkaufen.“
    „Sie werden dich auf die Probe stellen.“ Ruthie seufzte und wandte wieder den Blick ab. „Das tun sie immer.“
    „Was für eine Probe?“
    Ein langer, dunkler Finger tippte auf die glänzenden Steine an meinem Hundehalsband. „Es gibt einen Grund dafür. Es gibt für alles einen Grund.“
    „Die einzige Möglichkeit, sie zu bekämpfen, liegt in einer Finsternis, die so tief ist wie die ihre“, murmelte ich.
    „Genau.“
    „Jimmy …“, begann ich.
    Die riesige Hand des Jungen legte sich auf meine Wange, aber aus seinen Augen blickte noch immer Ruthie. „Ich würde dich niemals allein dorthin schicken, mein Kind.“
    Dann blinzelte der Junge, und sie war verschwunden.
    „Warte …“, begann ich. Aber es war schon zu spät. „Scheiße.“
    Luther ließ seine Hand von meinem Gesicht sinken und trat zurück. Ich versuchte, es nicht persönlich zu nehmen, dass er seine Handfläche an der Hose abwischte.
    „Klingt, als müsstest du gehen“, sagte er.
    „Wenn ich nur wüsste, wohin. Ich glaube kaum, dass sich die Mächte des Bösen in einer Stadt namens Hölle zu einer Tagung treffen.“
    „Kann man nie wissen.“
    Mein Blick wurde schärfer. „Weißt du es denn?“
    Er schüttelte den Kopf, und da nistete sich etwas Stille zwischen uns ein. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Pass auf dich auf. Sei vorsichtig. Vertraue niemandem. Erst töten, dann fragen. Er wusste das alles ja ohnehin, hatte es vermutlich schon gewusst, bevor wir uns kennengelernt hatten.
    „Also“, ich räusperte mich, „warum noch länger hier herumhängen.“
    „Fliegst du nach Milwaukee? Damit dich der Gargoyle zurückbringt nach …?“ Er zeigte auf den Boden.
    „Nein.“ Ich griff in meine Tasche und zog einen Plastikbeutel mit einer Messerspitze voll Erde heraus. „Ich habe den Schlüssel.“
    „Gestohlene Erde aus Anderswelt.“ Luther verzog den Mund. „Nicht schlecht.“
    In Wahrheit hatte ich sie nicht gestohlen, obwohl ich es hätte tun sollen. Ich gab es nicht gerne zu, aber dass ich den Schlüssel zu Anderswelt besaß, verdankte ich einzig und allein dem Zufall.
    Wenn ich hätte klar denken können, wenn ich noch die Liz gewesen wäre, die ich früher einmal war, hätte ich Jimmy niemals ohne eine Möglichkeit zurückgelassen, ihn zurückzuholen. Dass ich es dennoch getan hatte, zeigte nur, wie weit ich mich schon von meinem eigentlichen Ich entfernt hatte.
    Als ich aus Anderswelt zurückkam, hatte ich Erde in meinen Haaren, meiner Unterwäsche und meinen Socken gefunden. Die hatte ich in meiner Handfläche gesammelt und in diese Tüte gesteckt.
    „Wenn Sawyer auftaucht …“ Ich hielt inne, während Luther wartend den Kopf zur Seite neigte. Ich seufzte. „Ach, egal.“
    „Er könnte dir helfen“, sagte Luther. „Sag mir einfach, wo …“
    „Nein“,

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