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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Sorgen.«
    »Klar. Dabei hattest du bisher ja auch schon jede Menge Glück«, murmelte ich und fing mir dafür einen entnervten Blick von Sanducci ein. »Wenn du das verdammte Ding ohnehin verbrennen wolltest, was sollte dann dieser ganze Das-Böse-unter-dem-Vollmond-Zauber?«
    »Wir sind nicht das einzige Problem. Jeder, der dieses Buch besitzt, ist gefährlich. Jeder könnte von den Geheimnissen, die darin stehen, in Versuchung geführt werden«, und dann holte er tief Luft, bevor er seinen Satz beendete, »so wie du.«
    Ein eisiger Wind schien durch die Flügel meines Phönix-Tattoos zu fahren. »Was soll das heißen?«
    »Ich bin nicht blöd, Lizzy.«
    »Das behauptest du.«
    Er presste die Lippen zusammen. Konnte ich ihm nicht verdenken. »Erinnerst du dich daran, wie deine Mutter Wiedergänger auferstehen ließ?«
    Ich blinzelte wegen des scheinbar willkürlichen Themenwechsels. »Ich glaube kaum, dass ich Mami und ihre Armee der Untoten jemals vergessen kann.«
    »Sie waren ein böses Omen der Apokalypse.«
    »Und jetzt sind sie Staub.«
    »Womit genug Platz für die nächste untote Armee wäre.«
    »Es gibt also mehr als eine?«
    »Wenn es keinen Phönix mehr gibt, der die Wiedergänger auferweckt  … «
    »Ich bin ein Phönix.«
    »Hast du auch vor, welche auferstehen zu lassen?«
    »Scheiße, nein!«
    Die Toten, die meine Mutter erweckt hatte, hatten zwar vollständig menschlich ausgesehen, sich aber nicht menschlich verhalten. Sie waren mir richtig unheimlich gewesen.
    »Außerdem«, gab ich zu, »weiß ich gar nicht, wie das geht.«
    »Es ist vermutlich keine Hirnchirurgie.«
    »Nein«, murmelte ich, »das glaub ich auch nicht.«
    Jimmy riss die Augen auf. »Du hast es versucht!«
    Das hatte ich getan, ja. »Jetzt reg dich nicht so auf. Es ist ja nichts passiert.«
    »Lizzy.« Jimmy atmete tief aus und rieb sich die Augen, als würden sie schmerzen. »Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    In den Tagen nach Sawyers Tod hatte ich an fast nichts anderes denken können, als ihn zurückzuholen. Ich hatte alles versucht, was mir einfiel. Aber ich hatte nicht gewusst, wie man einen Wiedergänger auferweckt. Deshalb hatte ich einige Nachforschungen angestellt.
    »Diese Fähigkeit wird erst aktiviert, wenn ich aus meinem Grab erweckt werde, so wie sie damals«, sagte ich. »Und ich habe nicht vor, in nächster Zeit zu sterben.«
    Jimmy ließ die Hand sinken und sah mich an. Er war enttäuscht von mir, aber das war ja nichts Neues.
    »Wenn es keinen Phönix mehr gibt, der die Wiedergänger auferweckt«, wiederholte er, »müssen die Mächte der Finsternis einen anderen Weg finden. Den Gerüchten zufolge wurde dieser Weg in dem Buch beschrieben.«
    Ich starrte ihn einige Sekunden lang an. »Du hast die ganze Zeit gewusst, warum ich es wollte?«
    »Du kannst die Toten nicht zum Leben erwecken. Du würdest der anderen Seite direkt in die Hände spielen. Es ist besser, dass das Buch Samyaza jetzt nur noch Asche ist.«
    »Ich wollte keine Armee auferstehen lassen, Jimmy. Nur  … « Mein Hals war wie zugeschnürt, ich konnte Sawyers Namen nicht aussprechen.
    »Ist es dir jemals in den Sinn gekommen, dass es nicht die allerbeste Idee der Welt sein könnte, einen Zauber aus einem Buch auszuprobieren, das von Belzebub geschrieben wurde? Aus welchem Grund auch immer?«
    Ich zwang mich, trotz des schmerzhaften Kloßes in meinem Hals zu sprechen. »Wir brauchen ihn, Jimmy.«
    »Nein«, sagte er. »Du brauchst ihn.«
    »Sawyer ist eines der mächtigsten Wesen auf der Welt.«
    »Jetzt bist du das.«
    »Zwei sind immer besser als einer.« Und meiner Vision zufolge würden zwei auch bitter notwendig sein.
    »Nicht, wenn der eine gestorben ist und mit den Mitteln des Bösen wieder zum Leben erweckt wurde«, sagte Jimmy. »Du hast doch gar keine Ahnung, wie er zurückkäme.«
    »Er würde als er selbst zurückkommen.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Du hast ihn immer gehasst.«
    »Du früher auch.«
    Hatte ich das? Diese Zeit schien so lange zurückzuliegen. Seit ich Sawyer kennengelernt hatte, seit ich gelernt hatte, ihn zu verstehen, und begriffen hatte, warum er so war, wie er war, hatten sich die Dinge geändert. Ich hatte mich vor allem geändert.
    Der Grund dafür, dass ich Sawyer auferwecken wollte, war nicht der, dass ich meine Schuldgefühle wegen seines Todes lindern wollte. Oder dass Faith einen Vater brauchte. Nicht einmal der, dass ich ihn so unglaublich vermisste  – obwohl all diese Dinge zutrafen  –, sondern

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