Die Phrrks
das Permutationsproblem fortführen. Hank, sie haben mir sogar ein eigenes Institut angeboten, unbegrenzte Mittel, Standort und Mitarbeiter nach meiner Wahl nur, sie wollen 154
vorher das andere haben.«
Hank zog die Zigaretten heraus.
»Bitte nicht«, sagte Phil. »Ich habe alles getan, um einen eventuellen Schatten abzuschütteln, aber ich will kein Risiko eingehen. Sie sagten, sie würden mich nicht beobachten.
Nicht einmal, sagten sie. Dann: nicht mehr als bisher. Wozu auch. Ohne ihre Einwilligung könne ich das Land nicht verlassen, und einem anderen würde ich mein Geheimnis gewiß nicht verraten, er könne es ja sofort an sie weitergeben. Oder, so sagten sie, kennen Sie einen einzigen Menschen, bei dem Sie sicher sein können, daß er nicht für uns arbeitet?«
Phil lachte bitter. »Ich bin all meine Bekannten durchgegangen, Hank. Ich wüßte wirklich niemanden, von dem ich es mit Gewißheit behaupten könn-te!«
»Und was ist mit mir, Phil?«
»Ich habe mich entschlossen, dir zu vertrauen. Mir bleibt keine Wahl. Vielleicht bist du auch einer von ihnen, dann habe ich Pech gehabt, vielleicht aber ar-beitest du nicht für sie, dann wirst du mir helfen.
Wenn du es kannst. Wie auch immer, ich werde dir mein Geheimnis nicht verraten.«
»Ich will es auch gar nicht wissen. Und sei beruhigt, ich arbeite nicht für den Geheimdienst.«
»Das behaupten alle!« Phil spuckte aus.
»Sie müßten doch Angst haben, daß du dich um-155
bringst«, meinte Hank nachdenklich.
»Oh, sie haben mich gut studiert! Sie wissen genau, daß ich am Leben hänge, daß ich davon träume, das Permutationsproblem zu lösen und noch einiges mehr. Daß ich für einen langen Segelturn durch die Südsee spare. Als ich sagte, lieber würde ich mich umbringen, lachten sie nur. Sie werden sich nicht umbringen, sagten sie, wir wissen genau, daß Sie Angst vor dem Tod haben. Aber vielleicht bringen wir Sie um? Gut eine Woche später fing es an. Zuerst dachte ich an Alpträume, kontrollierte, was ich aß, nahm die Tabletten, natürlich vergeblich, schließlich rief ich sie an. Sie hatten mir eine Nummer für den Fall gegeben, daß ich es mir anders überlegen würde.
Stecken Sie dahinter? fragte ich. Sie haben sich nicht einmal erkundigt, was ich meinte. Sie wollten doch lieber sterben, sagten sie. Jetzt sterben Sie. Jede Nacht. Hundertmal, tausendmal, so lange, bis Sie uns anflehen, wir sollen Sie erlösen. Und nur wir können Sie davon erlösen, niemand sonst.
Und wenn ich verrückt werde? fragte ich. Keine Angst, sagten sie, so schnell werden Sie nicht verrückt; wir denken, wir haben haargenau die richtige Methode für Sie gefunden. Sie werden vorher zu uns kommen. Kommen Sie ruhig, wir haben eine eigene Anstalt für geistig Verwirrte und Verirrte. Erst wenn ich völlig verrückt bin, sagte ich, wollen Sie das wirklich riskieren? Bei so hohem Einsatz, sagten sie, 156
muß man ein Risiko eingehen, aber unseres ist gerin-ger; wir riskieren nur, daß wir nicht erfahren, was es mit Ihrem Geheimnis auf sich hat, Sie dagegen riskieren Ihren Verstand. Geben Sie auf.
Wozu wollen Sie sich unnötig quälen?«
Phil packte Hanks Schulter und schüttelte ihn.
»Ich will nicht verrückt werden. Und ich will nicht sterben. Und ich will ihnen das Geheimnis nicht aus-liefern. Hilf mir, Hank! Ich flehe dich an: Hilf mir!«
»Das ist nicht so einfach, Phil.«
»Aber du glaubst mir jetzt, daß man mich programmiert hat?«
»Sagen wir so: es ist denkbar. Wir verwenden diese Methode seit einiger Zeit bei besonderen Fällen.
So ein Patient wird durch ein Codewort blockiert, eine Art Schutzhemmung, die verhindert, daß das Programm zufällig gelöscht wird, und wir beide kennen dein Codewort nicht.«
»Soll das heißen, daß ich weiterhin jede Nacht sterben muß?«
»Wenn man dich programmiert hat ja. Aber um
Genaues zu sagen, müßtest du für einige Zeit in meine Klinik kommen.«
»In eine Klapsmühle? Freiwillig nie!«
»Ich würde dafür sorgen, daß dir nichts geschieht, Phil.«
»Kannst du garantieren, daß man dich nicht deines Postens enthebt und dann ein anderer bestimmt, was 157
mit mir geschieht?«
»Nein, das kann ich nicht.«
Hank stand auf und ging über die Wiese. Phil folgte ihm. Sie wanderten eine Weile auf und ab.
»Du kannst mir helfen, nicht wahr!« sagte Phil.
Hank zuckte mit den Schultern.
»Das kann doch nicht sein!« schrie Phil. »Du kannst doch nicht zusehen, wie ich langsam verrückt werde. Hier auf dieser
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