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Die Phrrks

Die Phrrks

Titel: Die Phrrks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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Miß Universum an, um mich zu entspannen, da blendete man einen Tisch ein hast du je von diesen Tischen gehört, in die man früher in Asien lebende Affen einspannte, um ihnen das Ge-147
    hirn aus dem trepanierten Kopf zu essen? Natürlich habe ich prompt in der folgenden Nacht erlebt, wie man mich in so einen Tisch schnallte und mein Gehirn auffraß, wie nach und nach meine Sinne
    schwanden, die Erinnerungen, das Denkvermögen Hank, das war wohl der entsetzlichste aller Träume!«
    »Willst du behaupten, daß man, eigens um dich zu programmieren, in das laufende Programm Grusel-spots einblendet?« Hank sah ihn belustigt an.
    »Du denkst, es sind Hirngespinste, nicht wahr?«
    »Ich hatte einmal einen Patienten, der war durch nichts davon zu überzeugen, daß er die Finger, die man ihm angeblich in der Nacht zuvor abgeschnitten hatte, noch besaß. Er klemmte alles zwischen die Handflächen. Hast du in den letzten Monaten sehr viel gearbeitet?«
    »Ja, das habe ich«, sagte Phil heftig, »aber ich bin nicht vor lauter Arbeit übergeschnappt! Ich mache dir einen Vorschlag, Hank: Nimm wenigstens als Arbeitshypothese an, daß alles so ist, wie ich es dir sage, okay?«
    »Okay. Hast du andere Beschwerden? Kopf-
    schmerzen, Schlaflosigkeit, Mangel an Appetit, Kon-zentrationsschwierigkeiten?«
    »Nichts dergleichen. Ich arbeite, halte meine Vor-lesungen, esse und trinke wie üblich, alles normal bis auf die nächtlichen Morde. Sag, Hank, kann man Träume programmieren?«
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    »Unter gewissen Umständen…« Hank zog ein
    Päckchen Zigaretten aus der Tasche.
    »Bitte, rauch nicht«, sagte Phil, »oder geh solange ins Zelt.«
    Hank sah ihn nachdenklich an, dann steckte er die Zigaretten kommentarlos ein. »Theoretisch wäre es möglich«, sagte er, »eine hypnopädische Intraumation. Aber das ist extrem unwahrscheinlich. Dazu be-darf es einer pharmazeutischen Droge, an die fast niemand herankommt. Man müßte sie auch fachmännisch ansetzen. Nur wenige Spezialisten können das.
    Außerdem müßtest du dabei mitspielen: du müß-
    test dich hypnotisieren lassen.«
    »Der Zahnarzt!« rief Phil.
    »Willst du behaupten, dein Zahnarzt habe dich präpariert?«
    Hank blickte ihn mitleidig an.
    »Das war das einzige Mal, daß ich mich hypnotisieren ließ, Hank, und ein paar Tage später begannen die Träume. Ich mußte mich einer Wurzelbehandlung unterziehen, der Arzt sagte, es würde ziemlich schmerzhaft werden, und er schlug vor, mich zu hypnotisieren statt mir eine Spritze zu geben; der Be-täubungseffekt sei der gleiche, aber die üblen Nach-wirkungen fielen weg.«
    »Wie lange hat die Behandlung gedauert?«
    »Das ist es ja: länger als eine Stunde! In der Zeit 149
    muß es geschehen sein. Er hat sich wortreich entschuldigt, daß es so lange gedauert hat, er habe mich, warum, sei ihm ein Rätsel, nicht gleich wieder aus dem hypnotischen Schlaf holen können.«
    »Interessant! Hattest du anschließend einen merkwürdigen Geschmack im Mund?«
    »Ja! Ein bitterer, eigentümlicher Geschmack, wie Mandel mit Myrhe gemischt, er ging weder durch Mundwasser noch Whisky weg. Sag mal, glaubst du mir jetzt?«
    »Was steckt dahinter?« fragte Hank zurück. »Du mußt mehr wissen oder vermuten, sonst hättest du mich doch in der Klinik aufgesucht, statt mich auf diese Insel zu holen.«
    »Kannst du mir helfen, Hank? Könntest du solch eine Hypnose abbrechen?« »Wer steckt dahinter, Phil?« Sie starrten sich an.
    »Ich muß es dir wohl sagen, Hank: der Geheimdienst.« »Der Geheimdienst? Was in aller Welt wollen die von dir?«
    »Ich habe eine Entdeckung gemacht, die wollen sie. Ich hatte geglaubt, daß niemand es auch nur ahnte, aber sie wußten es. Ich vermute, daß ich im Schlaf gesprochen habe und daß Maud…«
    Hank schüttelte ungläubig den Kopf. »Maud wür-de dich doch nicht an den Geheimdienst verkaufen!«
    »An jeden, der genug zahlt.« Phil lachte höhnisch.
    »Nur sie kommt in Frage. Wir haben uns vor vier 150
    Monaten getrennt, und sie lebt jetzt auf großem Fuß.
    Woher hat sie das Geld?«
    »Dafür kann es viele Erklärungen geben; ein anderer Mann zum Beispiel.«
    »Einer? Dutzende! Und wahrscheinlich nicht erst jetzt.«
    »Hast du sie rausgeworfen?«
    »Nein, sie ging. Mit einem hinterhältigen Lächeln.
    Ich würde noch an sie denken. Niemand außer Maud konnte an meine Papiere.«
    »Wenn wirklich der Geheimdienst an deiner Entdeckung interessiert ist, kann er auch an alle deine Unterlagen. An alle!«
    »Sie wußten ja

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