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Die Ponyapotheke

Die Ponyapotheke

Titel: Die Ponyapotheke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa-Marie Blum
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Zoo geben. Mühe, große Mühe wollte ich mir geben. Aber für ganz andere Dinge. Es war fraglich, ob dabei etwas für die Schule übrigblieb.
    Ich holte tief Luft.
    »Diesmal brauchst du nicht zu seufzen«, sagte Fräulein Richardson freundlich und gab mir mein Heft zurück, »eine glatte Zwei!«
    Ihre Schokoladenplätzchenaugen glänzten. Mir schoß das Blut ins Gesicht. Gut, daß sie nichts von meinen Gedanken ahnte, die um das Pony und die blöden Vorhänge kreisten. Berge waren noch zu bewältigen.
    Aber dann wollte ich mir Mühe geben, wenn ich alles geschafft hatte. Es machte Spaß, Fräulein Richardson freundlich zu sehen.
    Und noch eine Erfahrung machte ich an dem Morgen. Die Zwei lohnte sich. Ich wurde nicht mehr aufgerufen. Wahrscheinlich war Fräulein Richardson überzeugt davon, daß ich alles wußte. Ich konnte in Ruhe meine Pläne überdenken. Am besten, ich sprach mit Vati nach dem Abendessen. Ich mußte die Namen von diesen wichtigen schwarzen Herren von der Kommission erfahren.
    Mit Vati konnte man nicht reden. Er ging abends gleich ins Wohnzimmer, das jetzt wie ein Atelier aussah, wie ein Büro. Mutti schien das nicht zu stören. Mich störte es sehr.
    »Ißt Vati nicht mit uns Abendbrot?«
    »Nein, er erwartet ein Ferngespräch, ich habe ihm sein Abendbrot hineingestellt.«
    »Aber ich muß unbedingt mit Vati sprechen.«
    »Petersilie will in die Geschichte eingehen, Mutti«, bemerkte Tom.
    »In was?« staunte Mutti.
    »Hör nicht hin, Mutti«, bat ich. »Kann ich noch Tee bekommen?«
    »Der junge strahlende Prinz tritt vor und sagt: Altes Kulturgut muß erhalten bleiben.« Rudi prustete.
    »1000-Watt-Lampen könnt ihr nicht einmal zusammen montieren. Und das wollen Erfinder sein. Mutti, gib mir bitte mal den Zucker.«
    »Redet ihr chinesisch?«
    »Ungefähr«, brummelte jetzt Tom mit vollem Mund.
    »Hör nicht zu, Mutti. Du, mit Vati, das ist aber gar nicht schön. Ich muß ihn wirklich sprechen.«
    »Hast du deine Schularbeiten schon fertig?«
    »Ja, ja«, murmelte ich. Immer diese Ablenkungen. Wichtig waren mir die Adressen. Oder Vati mußte mit den langweiligen Herren reden.
     
    »Ich?« fragte Vati zerstreut, als ich ihn kurz vor dem Schlafengehen erwischte. »Nein, Petra, wirklich, laß mich in Ruhe mit diesen Dingen. Ich habe genug andere Sorgen.« Er beugte sich über seine Zeichnungen.
    »Vati, ich will das Pony gar nicht für mich allein haben.«
    »Nein, natürlich nicht, nein, was willst du überhaupt mit einem Pony? Hier fehlt doch etwas?« Er suchte hastig in seinen Papieren.
    »Vati, hast du nur im Sommer Zeit für mich?«
    »Wieso? Ich habe doch jetzt Zeit, aber mach’s kurz, bitte, Petra, also, was ist?«
    »Nichts«, sagte ich bockig, »schon gut. Gute Nacht, Vati.«
    Ich lief schnell hinaus. Mach’s kurz. Nein, so konnte man nicht miteinander reden. Ich hatte eben doch nur einen Ferienvater, leider.
    Wozu gab es Telefonbücher und Leselampen am Bett? Ich konnte mir die Adresse der Behörde allein heraussuchen. Meine Ponys waren noch munter und sahen mich alle an.
    »Siehst du, Petersilie«, sprach ich mit mir selber, »am besten ist es, man macht es allein. Was hatte Silberne Sonne getan? War sie nicht auch allein losgeritten, ohne zu fragen?«
    Nicht einmal Fridolin erzählte ich von meinem Vorhaben. Jungen sind oft zu schwerfällig. Und Fredegunde durfte auf keinen Fall etwas vorher wissen.
    Und ich schwindelte ihr vor, ich könnte am Nachmittag erst
    später zur Probe kommen. Ich müßte etwas für meine Mutter besorgen.
     
    Punkt halb drei stand ich in dem großen Bürohaus vor dem Paternoster. »Amt für Bau und Gewerbe 3. Stock«, las ich an der Tafel. Aber ich fuhr zweimal durch den Boden und den Keller. Ich vergaß immer, zur rechten Zeit auszusteigen.
    Das Fräulein im Vorzimmer war hübsch und freundlich und hörte sich meinen Wunsch geduldig an.
    »Ich möchte den leitenden Herrn sprechen, vor allem den Namen erfahren und wenn möglich die Privatanschrift.«
    »In welcher Angelegenheit bitte?« fragte sie höflich.
    »Es handelt sich um eine persönliche Überraschung für den Herrn.«
    »So?« sagte sie erstaunt und sah mich von oben bis unten an. Aber ich hatte mein kariertes Kleid angezogen und trug die blaue Jacke und die blaue Baskenmütze, und alles war ordentlich und sauber. Ich lächelte, und sie lächelte zurück. Und dann schrieb sie etwas auf einen kleinen Zettel und reichte ihn mir.
    »Hier sind die beiden Anschriften. Die Namen kannst du doch

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