Die Ponyapotheke
die Schule! Aber nun
sind die Ferien da und eine Affenhitze, fast wie im vorigen Sommer. Meine Brüder wandern in Schweden herum. Aber Fridolin ist hier, mit seinen Eltern. Mutti glüht vor Verehrung. Sie wundert sich, daß es eigentlich nichts zu verehren gibt. Pilanders benehmen sich wie alle Leute. Sie singen auch nicht am Strand, wie sie gehofft hat. Sie lassen das Meer brausen.
Daß Sänger sich für Tunnels interessieren, habe ich nicht gewußt. Aber es stimmt. Vati und Fridolins Vater spielen im Sand, wie kleine Jungen. Mein Vater erklärt ihm sein neues Tunnelbausystem. Merkwürdig. Dichtet Dein Vater noch immer?
Wir haben uns hier eine eigene Strandburg gebaut, weitab von den Eltern. Manchmal ist auch das schwarze Pony bei uns. Es kann sogar im Geschirr gehen. Gestern kam Fridolin angefahren, im Ponywagen. Janitzkis haben es ihm erlaubt. Und neben ihm auf der Bank saß Linabell. Du weißt, das Mädchen vom vorigen Sommer.
Sie ist ganz verändert. Nicht mehr so affig. Sie rückte zur Seite und sagte freundlich: »Schön, daß du auch wieder da bist.«
»Ihr müßt vornehm aussehen«, sagte Fridolin lachend. Und wir gaben uns Mühe, Damen zu spielen, bis wir kichern mußten. Fridolin rückte am Zügel, das Pony fing an zu traben. Erst durch die Wiesen, dann hinter den Dünen entlang. Der Wind wehte um unser Gesicht. Es war wunderbar. An der schmälsten Stelle hinter den Dünen spannte Fridolin ab. Er führte das kleine Pferd durch den Sand. Als es das Meer sah, stutzte es. Die Mähne flog ihm nur so um den Kopf. Wir liefen mit ihm zum Strand. Und das Pony galoppierte dem Meer entgegen. Wir rannten ihm nach. Und es war alles so, wie ich es mir gewünscht hatte im vorigen Jahr.
Schreib mir bald wieder
Petersilie
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