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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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er.
    »Danke.«
    »Gern geschehen!«
    Sie bemerkte, wie ein Lächeln über das Gesicht der Wache huschte. >Bitte und danke<, dachte sie froh, >das sind magische Worte. <
    J. T. saß an einem der langen Tische aus Walnußholz. Aufgeschlagene Bücher lagen neben ihm.
    »Hallo«, sagte sie, als er bei ihrem Eintritt nicht aufsah. »Hast du schon zu Abend gegessen? Was machst du hier?«
    Er rieb sich die Augen und lächelte ihr zu. »Komm her, Schätzchen, und sieh dir das mal an.«
    Er zeigte ihr eine Zeichnung mit Zahnrädern und Flaschenzügen, die ihr nichts sagte. Sie rückte näher, und er erklärte ihr, wie man die Trauben mittels eines Systems motorisierter Flaschenzüge schneller ins Tal befördern konnte. Er wollte dazu die Motoren von alten Autos benutzen. »Dadurch setzen wir Arbeitskräfte frei, die die Trauben weiterverarbeiten könnten«, führte er eifrig aus. »Was hältst du von meiner Idee?«
    »Trauben verarbeiten?« fragte sie zweifelnd.
    Als er ihr dann die Sache mit den Rosinen erklärte, sah sie ihn an — sie wußte, daß sie ihn liebte. Sie wollte immer so bei ihm sitzen und Zukunftspläne schmieden.
    J. T. fragte sie etwas. »Was?« Sie schreckte aus ihren Träumen auf.
    »Dein kleiner Graf hat von einem Funkgerät gesprochen. Gibt es hier ein Zwei-Kanal-Gerät, mit dem ich die Staaten anfunken kann?«
    »Ich glaube schon. Wen willst du sprechen?«
    J. T. stand auf, und als sie sitzenblieb, zog er sie einfach hoch. »Komm, wir müssen das Funkgerät ausfindig machen, ob er Frank herschicken kann.« Ehe sie fragen konnte, fügte er hinzu: »Er ist siebzehn und mein Vetter. Frank Taggert. Er weiß besser über Motoren Bescheid als jeder andere.« Er hielt Arias Hand, während sie durch den langen Korridor stürmten. »Vor kurzem habe ich gehört, daß er verdammt wütend ist, weil sein Vater ihm verboten hat, sich freiwillig zu melden. Frank ist, wenn er gutgelaunt ist, schon schwierig genug, aber schlechtgelaunt ist er nur mit Vorsicht zu genießen.«
    »Und den willst du hierher einladen?«
    »Wir brauchen ihn. Wenn du hier Probleme mit Schiffen hättest, könnte ich dir helfen, aber über Motoren weiß ich leider nicht allzuviel.« Er blieb stehen, um einen Gardisten zu fragen, wo sich das Funkgerät befand. Die Wache führte Aria und J. T. in die Kellergewölbe, die sich unter den nordöstlichen Gemächern befanden.

20
    Aria erwachte langsam. Sie reckte sich und gähnte herzhaft. Gestern abend war es spät geworden. J. T. und sie waren beim königlichen Herold gewesen, um einen Funkspruch nach Amerika abzusenden.
    Sie hatten zwei Stunden gebraucht, um nach Maine durchzukommen. Dann war noch Wartezeit verstrichen, weil jemand zu J. T’s Elternhaus fahren mußte, um seinem Vater Bescheid zu sagen. Aria hatte kurz mit Mr. Montgomery sprechen können und ihn gebeten, seiner Frau einen herzlichen Gruß auszurichten. Danach hatte J. T. etwas davon gemurmelt, daß seine Eltern ihm nie verzeihen würden, wenn er Aria verließ.
    Auf jeden fall hatte J. T’s Vater versprochen, Frank so bald als möglich zu ihnen zu schicken.
    Mitternacht war schon vorbei gewesen, als J. T. Aria zu ihren Gemächern gebracht hatte. Er hatte einen Blick auf die Gardisten vor der Tür geworfen und sie schnell allein gelassen.
    Jetzt lag sie da und fragte sich, was er wohl für heute geplant hatte. Es war nur ein Termin für sie vorgemerkt: Um zehn Uhr früh mußte sie sechzig Meilen südlich von Escalon die Traubenernte segnen. Was wohl J. T. dazu sagte? Ob dieser Tag genauso schön würde wie der gestrige?
    Ihr Haar wurde zu einem straffen, ordentlichen Chignon zusammengefaßt. Über den Korsettpanzer zogen ihre Zofen ein langes schwarzes Kleid.
    J. T. wartete nicht vor der Tür. Er war auch nicht im Frühstückszimmer. Wieder fragte sie einen Gardisten, der ihr die Auskunft gab, daß J. T. schon um sechs den Palast verlassen hatte. Niemand wußte, wann er zurückkehren würde.
    Sie wartete vergebens bis zur letzten Minute. Danach mußte sie zum Auto laufen, um noch pünktlich zu ihrem Termin zu kommen. Sie versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen, als sie Graf Julian an der Autotür entdeckte. Sein Gesicht glich einer eisigen Maske.
    »Ich hatte schon befürchtet, du würdest deinen Verpflichtungen auch heute nicht nachkommen«, sagte er vorwurfsvoll.
    Sie antwortete ihm nicht, weil sie sich schuldig fühlte.
    »Aria, man fängt schon an, über dich zu reden«, meinte Julian streng, als sie in dem schwarzen

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