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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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Bettrand und ließ die Hände zwischen den Schenkeln baumeln. »Es ist bloß ein Schuldgefühl«, sagte sie laut. »Es hat überhaupt nichts zu bedeuten.« Ihre Stimme hallte in dem dunklen Zimmer wider, und Bramble erschauderte.
    Im durch das Fenster einfallenden Sternenlicht zog sie
sich an und ging die Treppe hinunter, wobei sie leise auftrat, um Gorham und Osyth nicht aufzuwecken. Den Rest der Nacht verbrachte sie im Stall. Der Anblick und der Geruch des Rotschimmels beruhigten sie. Erst als sie den Kopf auf seine warme Flanke legte, bemerkte sie, dass sie immer noch zitterte. Er drückte seine Nase an ihr Haar und ihre Taschen, nach Möhren suchend, woraufhin sie ein wenig lachen musste. Hier gehörte sie hin. In einem der Futtereimer fand sie eine Möhre für ihn und legte sich dann auf seine Decke in einer Ecke des Stalls. Er berührte ihre Schulter mit den Lippen, stellte sich wieder so, dass er mit dem Kopf knapp aus dem Stall herausschaute, und glitt dann erneut in den Pferdeschlaf, sein Gewicht nur auf ein Hinterbein verlagernd. Sie schlief tiefer als erwartet und wachte erst auf, als die Sonne schon aufgegangen war und Gorham an der Stalltür erschien, um sie zum Frühstück zu rufen.
    Das Wetter war in der Nacht umgeschlagen; es war ein echter Herbsttag, kalt und windig mit einem verhangenen Himmel. Es war kein guter Tag zum Reiten, da schlechte Sicht herrschte. In den kleinen Tälern und über den Wasserläufen hing Bodennebel. Von den leuchtenden Halstüchern abgesehen, waren das matte Gelbbraun der Eichen und das Scharlachrot der Hagedornbeeren die einzigen Farben.
    Bramble hatte den Rotschimmel früh zum Aufwärmen herausgeholt, was die anderen Reiter mit ihren Pferden ebenso taten. Leof, der eine große, rotbraune Stute ritt, war auch unter ihnen. Alle trugen ihre leichtesten Hemden und Stiefel, denn schon das Gewicht einer Jacke konnte den Unterschied zwischen gewinnen und verlieren bedeuten. Leof lächelte und winkte ihr zu, doch für mehr waren sie beide zu angespannt.
    Bald fanden sich eine Menge Zuschauer ein, und der Jagdbeute wurde das Banner überreicht. Während die Reiter um
die Positionen rangelten, versuchte Bramble, nicht in Leofs Nähe zu geraten, ohne zu wissen, warum. Vielleicht wollte sie ihn einfach nicht demütigen, indem sie ihn beim Start hinter sich ließ. Zu viel Selbstvertrauen, Mädchen , dachte sie streng, er hat zehn gewonnen, du bloß drei . Aber so wie der Rotschimmel bei jedem Schritt vor Energie federte, war es schwer, nicht optimistisch zu sein.
    »Halt ihn ruhig, Mädchen!«, rief Gorham.
    Sie machte ihm gegenüber eine Geste der Bestätigung und konzentrierte sich darauf, den Rotschimmel zum Start auszurichten.
    Dann ritt die Jagdbeute los. Die Menge zählte bis fünfzig - die Zahl der Männer in Actons erster bewaffneter Schar -, und dann preschten die Reiter in einer donnernden, entschlossenen Herde aus Schwarz, Rötlichgrau und Kastanienbraun hinterher.
    Die Strecke war die schwerste, mit der es Bramble bis dahin zu tun gehabt hatte, führte über hohe Steinmauern und durch tiefe Wassergräben und entlang schmaler Pfade zwischen Bäumen mit tief hängenden Ästen. Das zweite Hindernis war eine schwierig zu nehmende Steinmauer mit einer kleinen, von Brombeergestrüpp umgebenen Lücke. Bramble hatte für den Sprung eine gute Ausgangsposition, aber Leof ritt, wie sie aus den Augenwinkeln sah, geradewegs auf das Gestrüpp zu. Sie hörte, wie er »Ha!« schrie, worauf seine Stute nach vorne preschte und einen Fuchs direkt in die Brombeerdornen drängte. Der Fuchs nahm das Hindernis zwar, blieb aber mit den Hinterläufen im Gestrüpp hängen und stürzte. Bramble und Leof nahmen das Hindernis gemeinsam, und beim Aufkommen nach dem Sprung grinste er sie an.
    Am dritten Hindernis wurde klar, dass sich das Rennen zwischen Bramble und Leof entscheiden würde. Seine Stute
war eine kräftige und umsichtige Springerin, und Leof ritt sie mit Geschick und Feingefühl - Peitsche oder Sporen waren nicht zu sehen. Aber die Stute neigte dazu, ein wenig höher zu springen als nötig, was sie Zeit kostete. Auf ebener Strecke war sie allerdings schneller als der Rotschimmel, sodass die beiden einander ebenbürtig waren.
    Hals an Hals nahmen sie das letzte Hindernis und ritten gemeinsam den letzten, zum Ziel führenden Hügel hinauf. Am Ende eines harten Rennens erwies sich dieser als aufreibend, und die Pferde zeigten allmählich Ermüdungserscheinungen. Das morgendliche Training

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