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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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weiche Kissen unter ihren Pobacken und die harte Kante der Bank an ihren Waden, den Geruch des mit Bienenwachs behandelten Tisches, den Geruch von reifem Käse, von Pferd und Heu und von ihnen beiden. Um sie herum tranken, redeten und aßen Leute, aber diese Geräusche traten in den Hintergrund, und sie saßen wie auf einer ruhigen, abgeschiedenen Insel, so ruhig, dass sie hören konnte, wie er das Ale hinunterschluckte.Alles wirkte lebendiger, die Farben waren intensiver, die Geräusche lieblicher, die Gerüche riefen stärkere Erinnerungen hervor. Auf den Barjungen hatte Leof die gleiche Wirkung, als schwinge um ihn eine Art Melodie, die das Leben intensiver gestaltete.
    »Warum habe ich dich noch nie gesehen?«, fragte sie.
    »Ich komme aus dem Norden. Ich habe in Pless bisher noch nicht an einem Rennen teilgenommen.«
    »Und nimmst du deine Gegner immer einen Tag vor dem Rennen mit in einen Gasthof und versuchst, sie betrunken zu machen?«
    »Nur wenn sie so hinreißend sind wie du.«
    Bramble spürte ein Prickeln auf dem Rücken. Sie hätte ihren auf dem Tisch ruhenden Arm umdrehen wollen, die weiche, vom Handgelenk zum Ellbogen verlaufende Haut freilegen … nur um zu sehen, ob er ihn bemerken würde, betrachten … berühren. Es war sehr lange her, dass sie jemandem etwas von sich hatte zeigen wollen. Sie nahm den Arm vom Tisch und schob die Hand unter ihren Oberschenkel.

    Leof bemerkte es und löste ihre andere Hand vom Krug. Er strich mit seiner Daumenkuppe über ihre Handfläche. Ein Hitzeschwall durchlief ihren ganzen Körper, und ihr Atem ging schneller. Der seine beschleunigte sich ebenfalls.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte er. »Wie wäre es mit einer Wette? Wenn ich gewinne, gehst du mit mir ins Bett. Wenn du gewinnst, gehe ich mit dir ins Bett.«
    Sie lachte. »Und wenn nun keiner von uns beiden gewinnt?«
    »Unmöglich! Aber falls doch, gehen wir miteinander ins Bett.«
    Sie tat so, als denke sie darüber nach, nickte nachdenklich und schob die Unterlippe vor. »Das hört sich fair an.«
    Ohne ihre Hand loszulassen, stieß er mit ihr an. »Auf den Sieg!«, sagte er.
    »Auf den Sieg!«
    Sie beendeten das Essen, während sie zwanglos über Rennen, Pferde und Reiten sprachen. Doch ihrer beider Hände lösten sich dabei nie für längere Zeit voneinander, waren immer ineinander verschlungen oder streiften sich. Es war ein Spiel, und Bramble machte dabei mit, war so vertraut mit der Taktik wie er offenkundig auch, doch zugleich ein wenig aus der Fassung geraten und unsicher. Das Gefühl passte ihr nicht recht, aber bei den Göttern, er war wirklich hinreißend …
    Nach dem Essen kehrten sie zur Rennbahn zurück. »Kommst du noch mit mir?« Leof hielt ihr die Hand entgegen, doch Bramble schüttelte den Kopf.
    »Damit du meine Reaktionen testen kannst und mir noch mehr Fragen über meine Taktik stellen kannst? Lieber nicht.«
    »Na ja, einen Versuch war es wert«, sagte er und zwinkerte.

    Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, war aber froh, sich von ihm gelöst zu haben und sich wieder normal zu fühlen. Sie durfte nicht zulassen, dass ein hübsches Gesicht sie bei der Vorbereitung zu einem Rennen störte. Die gewohnte Disziplin, jeden möglichen Sprung vorher durchzugehen und daran zu feilen, wie sie sich dem Hindernis nähern musste, beruhigte sie, und die gelegentlichen Blicke von Leof aus der Ferne ignorierte sie.
    Bramble lächelte, als sie auf Gorhams Haus zuging, wo sie an diesem Abend übernachtete. Falls Leof glaubte, er habe sie von dem Rennen abgelenkt, stand ihm eine Überraschung bevor. Doch als sie an diesem Abend zu Bett ging, lächelte sie immer noch. Ob sie morgen gewinnen oder verlieren würde, in ihrem Bett würde es wärmer werden …
    Die ganze Nacht über träumte sie von dem Dämon, der aus dem Mund des Jungen in Sandalwood gesprochen hatte: Nie wirst du einen Mann lieben … nie … nie. Die Worte wiederholten sich immer wieder, und als sie versiegten, sah Bramble sich, wie sie ihren Fuß in das Gesicht des Mannes des Kriegsherrn rammte. In ihrem Traum war es viel klarer als in ihrer Erinnerung, sodass sie das hässliche Geräusch hören konnte, mit dem der Knochen brach, und dann eine Art glucksenden Laut, mit dem er ihm ins Hirn drang. Tot und entstellt richtete er den Kopf auf, und aus seinem Mund drang die Stimme des Dämons. Für diesen jungen Mann nicht tauglich . Schweißnass und Übelkeit verspürend, wachte sie auf.
    Sie setzte sich eine Weile auf den

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